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Umfrage-Auswertung: Wann ist es genug beim Grafikkarten-Stromverbrauch?

Mit einer Umfrage von Mitte Juli wurde die Frage aufgestellt, wann es genug ist beim Grafikkarten-Stromverbrauch. Die Umfrage lief noch vor den neueren Meldungen ab, welche für die Spitzenlösungen der 5nm-Generation dann sogar Stromverbrauchswerte im Rahmen von 400-500 Watt prognostizieren. Aber auch so ist die Meinung der Umfrageteilnehmer durch eine klare Mehrheit geprägt: Für gleich 76,7% ist das derzeit erreichte Stromverbrauchs-Niveau schon zu hoch, für 12,6% gerade an der Grenze des Erträglichen. Somit würden nur 3,5% einen gewissen weiteren Aufschlag (von maximal +15% mehr) mittragen und nur für 7,2% spielt der Stromverbrauch keine Rolle, sofern nur die Performance entsprechende Fortschritte macht.

Interessant sind die Ausweichstrategien jener drei Viertel der Umfrageteilnehmer, denen schon das aktuelle Stromverbrauchsniveau zu hoch ist: Immerhin 68% dieser Teilnehmer-Gruppe (ergeben stolze 52,5 aller Umfrage-Teilnehmer) schauen inzwischen bewußt eine Performance-Klasse tiefer als vorher. An dieser Stelle verlieren die Grafikchip-Entwickler und Grafikkarten-Hersteller unter Umständen Umsatz, weil entsprechend energieeffiziente Angebote fehlen und die alternativ ausgewählten kleineren Grafikkarten dann üblicherweise auch einer kleineren Preisklasse angehören. Die anderen 32% dieser Teilnehmer-Gruppe beschweren sich zwar, kaufen aber letztlich trotzdem – eine Käufer-psychologisch durchaus nicht unübliche Reaktion, welche jedoch trotzdem (bei weiteren Stromverbrauchs-Steigerungen) irgendwann einmal endet.

Natürlich ist jede Antwortoption gangbar und soll an dieser Stelle nicht in den Kategorien von "richtig" und "falsch" bewertet werden. Für die Hersteller-Industrie sollte es jedoch interessant sein zu lesen, dass sich somit die Maßstäbe verschieben und die Nutzer eher nach Grafikkarten einer (nominell) kleineren Kategorie schauen, damit bestimmte Stromverbrauchswerte nicht überschritten werden. Dies macht die Spitzenmodelle mit überbordenen Stromverbrauchswerten nicht obsolet, sollte aber – sofern sich diese Tendenz tatsächlich durchsetzt – deren Markterfolg schmälern und zukünftig Mainstream- und Midrange-Modellen mehr Marktmacht als dato geben. Natürlich kann nur die Hersteller-Industrie anhand ihrer Verkaufszahlen beurteilen, um dieser Trend wirklich real ist – aber den Anlaß, das Marktgeschehen einmal aus diesem Blickwinkel zu eruieren, sollte man damit sicherlich haben.