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Weitere Benchmarks zur Radeon Vega Frontier Edition unter The Witcher 3, 3DMark13 TimeSpy & Ethereum-Mining

Nach den ersten Benchmark-Werten zur Radeon Vega Frontier Edition unter dem 3DMark13 FireStrike-Test sind nun weitere Benchmarks dieser eigentlichen Profi-Karte zum einen unter The Witcher 3 und zum anderen unter dem 3DMark13 TimeSpy-Test samt Ethereum-Mining aufgetaucht. Die letzteren beiden entstammen dem YouTube-Video eines weiteren Besitzers der RV-FE, beide Benchmark-Werte sind in unserem Forum dokumentiert. Danach erreicht die Radeon Vega Frontier Edition einen GPU-Score von 6785 im (unter WQHD laufenden) TimeSpy-Test vom 3DMark13 – was sich aufgrund vieler hierzu vorliegender Werte gut mit anderen Grafikkarten vergleichen läßt. Im Gegensatz zu den kürzlichen FireStrike-Werten lief die RV-FE hier allerdings wohl auf ihren normalen Taktraten, wurde also nicht bewußt auf 1600 MHz festgezurrt – und dürfte demzufolge in der Praxis tiefer takten als bei den FireStrike-Messungen.

1070 1080 1080Ti Fury X RV-FE
3DMark13 TimeSpy  (GPU, WQHD) 5736 7157 9470 5214 6785
Ethereum Mining  (Mh/s) 27,35 ~21 32,04 29,71 30-33
Quellen: TimeSpy: Durchschnitt der Resultate von Guru3D, Hardware.fr & KitGuru; Ethereum: Legit Reviews Jerico Jerico

Dies könnte erklären, wieso die RV-FE hierbei nun sogar hinter der GeForce GTX 1080 zurückliegt – obwohl der TimeSpy-Test unter DirectX 12 der AMD-Karte eigentlich liegen sollte. Augenscheinlich ist der Optimierungsbedarf der Vega-Treiber noch größer als angenommen und wird dies bei den FireStrike-Tests nur über die festgezurrte Taktrate der Karte etwas überdeckt. Zuerst wird AMD also erst einmal das Niveau der GeForce GTX 1080 erreichen müssen – laut TimeSpy ist jene noch +5,5% schneller als die RV-FE. Davon ausgehend auf das Niveau der GeForce GTX 1080 Ti zu schielen, welche dann satte +39,6% auf die RV-FE drauflegt, erscheint fast schon als vermessen. Andererseits ergeben sich inzwischen auch neue Ansatzpunkte, was derzeit im Pro-Treiber der RV-FE noch "falsch" bzw. nicht Gaming-optimiert läuft. So konnte auf den Screenshots der verschiedenen Tester erkannt werden, das der HBCC im Treiber per default nicht aktiviert ist.

Selbiges HBCC-Feature ist zwar nur dafür da, um mit weniger Grafikkarten-Speicher unter modernen Spielen auskommen zu können – auf der RV-FE mit deren gleich 16 GB Speicher vielleicht nicht notwendig. Andererseits deutet die per-default-Deaktivierung an, das diverse Vega-Features vom aktuellen Treiber noch gar nicht adressiert werden, die Karte sich also eher denn wie Stand GCN4 verhält. Gut möglich, daß das Umlegen des Schalters auf den GCN5-Betrieb (mit all dessen Feature-Pracht) das ist, was der Karte derzeit entscheidend fehlt. Am ebenfalls (grob) genannten Wert für das Ethereum-Mining dürfte dies voraussichtlich wenig ändern, hier geht es eher denn um brachiale Rohleistung – bei welcher die RV-FE mit einem Wert auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 1080 Ti ganz gut wegkommt, was die Karte aber angesichts von Kosten und Stromverbrauch nicht besonders interessant für Miner macht (was die Spieler wiederum nur gut finden werden angesichts leergekaufter Einzelhändler).

Leider eher schwer auszuwerten bzw. zu vergleichen sind die angestellten Witcher-3-Benchmarks, welche wiederum von "define" kommen, welcher schon die ersten FireStrike-Werte zur Verfügung gestellt hatte. Hierzu wurden nämlich auf Disqus nur ein paar Screenshots (bislang 4) unter mitlaufendem Framecounter veröffentlicht – was nur extrem grobe Vergleiche mit hoher Fehlermarge zuläßt (beispielsweise ändern sich die fps in einzelnen Szenen je nach konkretem Blickwinkel erheblich). Die Witcher-3-Szenen liefen auf der (auf 1600 MHz Chiptakt festgezurrten) RV-VE mit zwischen 100-115 fps, laut den Messungen unseres Forums sind auf (übertakteten) GeForce GTX 1080 Karten jedoch eher 120-150 fps zu erwarten. Dies passt generell zu den TimeSpy-Werten, zudem gilt The Witcher 3 dann auch eher günstig für nVidia-Grafikkarten (aufgrund der besseren DirectX-11-Optimierung von nVidia). Auch hier wird sich AMD noch gewaltig in seiner Treiber-Arbeit strecken müssen, um mit den kommenden Radeon RX Vega Gamer-Grafikkarten konkurrenzfähige Produkte aufbieten zu können.