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AMD Quartalzahlen Q2/2012: Rückschlag beim Umsatz, aber dennoch mit kleinem Gewinn

Nach Intel hat nun auch AMD seine Quartalszahlen für das zweite Quartal 2012 veröffentlicht – mit einem überraschenden Ergebnis: Zwar ging der Umsatz wie vorab schon angekündigt klar auf 1,41 Milliarden Dollar zurück, so wenig Umsatz hatte AMD zuletzt im dritten Quartal 2009 zu verzeichnen. Dafür aber machte man operativ wie insgesamt wieder einen leichten Gewinn, was gerade angesichts des zurückgegangenen Umsatzes etwas erstaunt. Entweder sind hier wieder Sonderposten (wie so oft bei AMD) für diesen Gewinn verantwortlich – oder aber AMD hat endlich einen Weg gefunden, die zu den vorhandenen Umsatzzahlen passende Kostenstruktur zu erreichen. Letzteres wäre für AMD ein enorm wichtiger Punkt, weil große Umsatzsprünge aufgrund der aktuellen Übermacht von Intel im Prozessorengeschäft eher unwahrscheinlich sind und man daher in der Beweispflicht steht, auch unter dieser schwierigen Situation noch generell profitabel sein zu können.

  AMD Intel nVidia
(Mio. $) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ)
Q4/06 1773 -574 (-529) 9694 1501 (1488) 878 163 (138)
Q1/07 1233 -611 (-504) 8852 1610 (1675) 844 132 (141)
Q2/07 1378 -600 (-457) 8680 1278 (1350) 935 172 (184)
Q3/07 1632 -396 (-226) 10090 1860 (2247) 1115 235 (247)
Q4/07 1770 -1772 (-1678) 10712 2271 (3047) 1202 256 (262)
Q1/08 1456 -358 (-214) 9673 1443 (2062) 1153 176 (202)
Q2/08 1349 -1189 (-143) 9470 1601 (2255) 892 -120 (-155)
Q3/08 1797 -127 (122) 10217 2014 (3098) 897 61 (56)
Q4/08 1162 -1436 (-1274) 8226 234 (1539) 481 -147 (-175)
Q1/09 1177 -416 (-298) 7145 647 (670) 664 -201 (-230)
Q2/09 1184 -330 (-249) 8024 -398 (-12) 776 -105 (-110)
Q3/09 1396 -128 (-77) 9389 1856 (2579) 903 107 (107)
Q4/09 1646 1178 (1288) 10569 2282 (2497) 982 131 (134)
Q1/10 1574 257 (182) 10299 2442 (3448) 1001 137 (147)
Q2/10 1653 -43 (125) 10765 2887 (3981) 811 -141 (-175)
Q3/10 1620 -118 (128) 11102 2955 (4136) 843 84 (103)
Q4/10 1650 375 (413) 11457 3388 (4347) 886 171 (179)
Q1/11 1610 510 (54) 12847 3160 (4158) 962 135 (154)
Q2/11 1574 61 (105) 13032 2954 (3935) 1017 151 (174)
Q3/11 1690 97 (138) 14233 3468 (4785) 1066 178 (197)
Q4/11 1691 -177 (71) 13887 3360 (4599) 953 116 (?)
Q1/12 1590 -590 (-580) 12906 2738 (3810) 925 60 (?)
Q2/12 1410 37 (77) 13501 2827 (3832)
2007 (Mrd. $) 6,01 -3,38 (-2,87) 38,34 7,01 (8,31) 4,09 0,79 (0,83)
2008 (Mrd. $) 5,76 -3,12 (-1,51) 37,58 5,29 (8,95) 3,42 -0,03 (-0,08)
2009 (Mrd. $) 5,40 0,30 (0,66) 35,12 4,38 (5,73) 3,32 -0,07 (-0,10)
2010 (Mrd. $) 6,49 0,47 (0,84) 43,62 11,67 (15,91) 3,54 0,24 (0,25)
2011 (Mrd. $) 6,57 0,49 (0,37) 54,00 12,94 (17,48) 4,00 0,58 (?)

Eine Beurteilung, wie es bei AMD geschäftlich weitergeht, wird dagegen immer schwieriger, da AMDs Stärken derzeit eher nur im OEM-Geschäft zu finden sind – außerhalb der Grafikchip-Sparte sind insbesondere die CPU-Architekturen Bobcat und Llano/Trinity gutklassig. Das OEM-Geschäft ist aber kaum allein durch die Klasse der angebotenen Produkte zu bewerten, da zählen andere, vielfach von außen überhaupt nicht einsehbare Dinge. Sicher ist nur, daß es im OEM-Geschäft viel schwerer ist, als kleinerer Kontrahent gegenüber Intel zu bestehen – was auch erklären dürfte, wieso Llano nie so den durchschlagenden Erfolg hatte (rein von der Technik hätte eigentlich jeder Grafikkarten-lose OEM-PC mit Llano gebaut werden müssen). AMD bleibt hier natürlich gar nichts anderes übrig, als es mit Trinity weiter zu versuchen und auf den langfristigen Erfolg der damit eingeschlagenen Strategie auch im OEM-Geschäft zu setzen.