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AMD zeigt weitere Benchmarks des Jaguar-basierten Tablet-SoCs "Temash"

Sowohl der Planet 3DNow! als auch die PC Games Hardware haben in AMD-Videos und -Unterlagen weitere Benchmarks zu "Temash" entdeckt, der SoC-Auskopplung auf Basis der kommenden Jaguar-Architektur (AMD hatte im Januar schon einmal erste Benchmarks zu den kommenden APUs Temash, Kabini & Richland veröffentlicht). Die (von AMD selber) aufgestellten Benchmark-Werte sind in Bezug auf die volle Leistungsfähigkeit der Jaguar-Architektur natürlich nicht wirklich gut einordenbar, da eben unter speziellen SoC-Bedingungen erzielt und damit nur gut gegen die Performance-Werte anderer Tablet-SoCs zu vergleichen – von denen leider eher selten vollständige Performance-Werte vorliegen.

AMD reitet zudem auch ein wenig auf den (nachfolgend nicht abgebildeten) TurboDock-Benchmarks herum – im TurboDock-Modus wird ein Temash-basiertes Tablet an ein externes Dock mit eigenem Akku angeschlossen, womit sich die AMD-APU dann abseits von Sorgen um die Batterielaufzeit um 40 Prozent höher takten kann als default (statt 1.0 GHz also 1.4 GHz). Dies zeigt zwar die Möglichkeiten auf, welche diese neuen AMD-Prozessoren aufweisen werden, ist jedoch aus Benchmarking-Sicht nicht besonders relevant – da zählt natürlich zuerst die Performance im default-Zustand.

A6-1450 Z-60 Atom Z2760
Technik Jaguar-Architektur, 4 Kerne @ 1.0 GHz, GCN-Grafiklösung @ 300 MHz Bobcat-Architektur, 2 Kerne @ 1.0 GHz, VLIW5-Grafiklösung mit 80 Shader-Einheiten @ 276 MHz Saltwell-Architektur, 2 Kerne @ 1.8 GHz, PowerVR-Grafiklösung @ 533 MHz
3DMark06 2624 - 451
3DMark Vantage (Perf.) 981 455 -
PCMark Vantage 3123 1914 -

Nichtsdestotrotz läßt sich schon auf Basis dieser rein von AMD stammenden Benchmarks erkennen, daß die Jaguar-basierten neuen Tablet-SoCs von AMD – wie auch die komplette Jaguar-Architektur – einen enormen Fortschritt gegenüber den bisherigen Angeboten in diesem Segment liefern werden. Eigentlich war ja auch schon der Jaguar-Vorgänger "Bobcat" diesbezüglich gut aufgestellt, konnte aber trotzdem nicht wirklich im Tablet-Segment Fuß fassen. Jaguar dürfte hier vielleicht mehr Anklang finden, da zum einen die Performance-Werte nochmals viel besser ausfallen, zum anderen über die Designaufträge von Xbox 720 und Playstation 4 mit Jaguar-basierten CPUs und GCN-basieren Grafiklösungen ein gewisser automatischer Werbeeffekt zugunsten von AMD und von Jaguar vorhanden ist.

Der Planet 3DNow! weist in seiner Berichterstattung zu diesen Benchmarks zudem noch darauf hin, daß die Jaguar-Performance durch die Architektur-Verbesserungen gegenüber Bobcat inzwischen im CPU-Bereich so hoch ist, daß auf gleichem Takt sogar AMDs Trinity-Architektur geschlagen wird. Hierzu hat man einen Cinebench-Benchmark des Temash-Prozessors A6-1450 mit 0,99 Punkten dem Wert eines Trinity-Prozessors Athlon X4 750K – untertaktet auf 1.0 GHz – von 0,80 Punkten gegenübergestellt. Jetzt ist Trinity nicht gerade für eine hohe Pro-MHz-Leistung bekannt, nichtsdestotrotz ist dies ein sehr beachtbares Ergebnis für eine LowPower-Architektur wie Jaguar, welche üblicherweise am unteren Ende der Leistungsskala steht.

A6-1450 Athlon X4 750K
Technik Jaguar-Architektur, 4 Kerne @ 1.0 GHz, GCN-Grafiklösung @ 300 MHz Trinity-Architektur, 4 Kerne @ 3.4 GHz (TurboCore max. 4.0 GHz), heruntergetaktet auf 1.0 GHz, Grafiklösung deaktiviert
Cinebench 11.5 0,99
(Quelle: AMD)
0,80
(Quelle: P3DNow-User)

Natürlich haben Trinity und Bulldozer trotzdem insgesamt weiter die Nase vorn, da die beiden letztgenannten Architekturen in Richtung 4 GHz Takt bieten, während Jaguar sich bei maximal 2 GHz Takt wiederfinden wird (wobei es an dieser Stelle wirklich interessant wäre, ob unter Ignorierung der Verlustleistung nicht doch mehr Takt bei Bobcat & Jaguar möglich ist). Dieses erstklassige Temash-Ergebnis untermauert im übrigen die früher schon an dieser Stelle aufgestellte Theorie, daß Jaguar insbesondere dort, wo keine besonders hohen Taktraten benötigt werden, ein sehr interessantes Angebot für kleinere & mittlere Notebooks sowie kleinere PCs werden kann, da die CPU-Grundleistung durch die Architektur-Verbesserungen sowie die gleich vier Rechenkerne für normale Aufgaben doch ausreichend sein sollte.