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Angeblich finale Spezifikationen und Releasetermin zur GeForce GTX 660 Ti

Von den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen die angeblich finalen Spezifikationen zur GeForce GTX 660 Ti und auch deren Releasetermin – am 16. August (Donnerstag der dritten August-Woche) soll es soweit sein. Dann soll nVidia eine vierte Grafikkarte auf Basis des GK104-Chips – der GK106-Chip läßt immer noch auf sich warten – bringen, welche den Preis- und Performance-Bereich der 28nm nVidia-Grafikkarten nach unten hin erweitert, gemäß ihrer Spezifikationen aber dennoch erstaunlich weit oben angesiedelt ist. Denn im genauen soll die GeForce GTX 660 Ti schlicht wie eine GeForce GTX 670 mit auf 192 Bit DDR beschnittenem Speicherinterface ausfallen – andere Änderungen gibt es nicht an der Karte, so daß weiterhin die 1344 (1D) Shader-Einheiten der GeForce GTX 670 samt deren bekannter Taktraten von 915/980/3000 MHz geboten werden.

Im genauen wird sogar exakt das Platinen- und Kühlerlayout der GeForce GTX 670 übernommen, wie erste Bilder einer EVGA GeForce GTX 660 Ti bei Videocardz zeigen. Dies senkt die Kosten der Grafikkarten-Hersteller bei der Erstellung der GeForce GTX 660 Ti – seltsam ist in diesem Zusammenhang nur, daß in der Tat gleich 2048 MB Grafikkartenspeicher verbaut werden, obwohl aufgrund des 192 Bit DDR breiten Speicherinterfaces 1536 MB genauso ausgereicht hätten und dies natürlich die Herstellungskosten der Karte weiter hätte senken können. Die restlichen 512 MB werden in dieser Performance-Klasse nicht benötigt, vor allem aber werden die restlichen 512 MB bei diesem "krummen" Speicherinterface nur mit 64 Bit DDR angebunden, sind also sowieso nicht wirklich performant. Da nVidia hierbei weiterhin den hohen Speichertakt der GeForce GTX 670/680 Karten ansetzt, ist das kleinere Speicherinterface der GeForce GTX 660 Ti in jedem Fall nicht so kritisch zu sehen, man kommt beispielsweise immer noch auf 94 Prozent der Speicherbandbreite einer Radeon HD 7870.

Radeon HD 7950 GeForce GTX 660 Ti GeForce GTX 670
Chipbasis AMD R1000/Tahiti, 4,31 Milliarden Transistoren in 28nm auf 365mm² Chip-Fläche nVidia GK104, 3,54 Milliarden Transistoren in 28mn auf 294mm² Chip-Fläche
Technik DirectX 11.1, 2 Raster Engines, 1792 (1D) Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR Interface DirectX 11.1, 4 Raster Engines, 1344 (1D) Shader-Einheiten, 112 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface DirectX 11.1, 4 Raster Engines, 1344 (1D) Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 800/2500 MHz 915/980/3000 MHz 915/980/3000 MHz
Speicherausbau 3072 MB GDDR5 2048 MB GDDR5 2048 MB GDDR5
Kartenlänge 28,1cm 24,5cm 24,5cm
Stromanschlüsse 2x 6pol. 2x 6pol. 2x 6pol.
TDP 200W 150W 170W
Perform.index
(1920x1080 4xAA)
290% 290%
(Schätzung)
330%
Preislage 290-320€ ca. 300€ 360-390€

Wie schnell die GeForce GTX 660 Ti mit diesen Daten ausfällt, dürfte sich mittels entsprechender Tests halbwegs zielgenau auch schon vorab ermitteln lassen – man muß schlicht eine GeForce GTX 670 mit auf 2250 MHz gesenktem Speichertakt benutzen, dies simuliert die Speicherbandbreite der GeForce GTX 660 Ti (nicht perfekt, aber für eine erste Beurteilung ausreichend genug). Es bleibt allerdings die Frage offen, inwiefern ein anderes Power Limit der GeForce GTX 660 Ti möglicherweise mit in deren Performance hineinspielt: Die Karte soll schließlich nur eine TDP von 150 Watt haben (20 Watt weniger als bei der GeForce GTX 670), was angesichts des geringen Hardware-Unterschieds rein beim Speicherinterface durchaus als gewagt erscheint.

Zwar verliert die GeForce GTX 660 Ti durch das kleinere Speicherinterface etwas an Performance und verbrät damit automatisch etwas weniger Strom – ob dies aber eine Differenz von gleich 20 Watt erklären kann, ist ungewiß. Gut möglich, daß das Power Limit der GeForce GTX 660 Ti die Karte früher bezüglich der verschiedenen Boost-Modes limitiert als die anderen GK104-Grafikkarten und damit eben auch in die finale Performance der GeForce GTX 660 Ti eingreift. Trotz alledem würden wir derzeit – vor dem Vorliegen entsprechender Simulationen oder Benchmarks – die GeForce GTX 660 Ti (auf diesen Hardware-Daten) auf ca. 15 Prozent langsamer als die GeForce GTX 670 einschätzen. Die Karte würde damit in unserem Performance-Index bei 290% herauskommen, was dem Niveau der Radeon HD 7950 (ebenfalls 290%) entspricht und etwas oberhalb von GeForce GTX 580 (280%) und Radeon HD 7870 (260%) liegen würde.

Preislich dürfte die GeForce GTX 660 Ti bei ca. 300 Euro herauskommen: SweClockers geben ca. 3000 Schwedische Kronen inklusive der hohen (25%) Mehrwertsteuer an, platt umgerechnet wären dies 337 Euro in Deutschland und Österreich. Da aber im angefügten (schwedischen) Preisvergleich eine GeForce GTX 670 bei umgerechnet 408 Euro steht und somit eine allgemein höhere Preislage in Schweden andeutet, hilft hier vielleicht eher der rein relative Preisunterschied weiter: Und danach dürfte die GeForce GTX 660 Ti ca. 21 Prozent weniger kosten als die GeForce GTX 670 – auf Deutschland & Österreich umgerechnet sind dies 300 bis 320 Euro. Dies läge knapp höher als die Radeon HD 7950 – welche wir derzeit auf die gleiche Performance schätzen – aber aufgrund dieser knappen Vorhersagen läßt sich natürlich noch lange kein endgültiges Urteil fällen.

Klar ist nur, daß nVidia mit dieser weiteren GK104-Variante sein 28nm-Portfolio wenigstens im HighEnd-Segment abrunden wird. Weiterhin (dringend) fehlend sind bei nVidia allerdings 28nm-Beschleuniger im Preissegment von 100 bis 250 Euro – und ob nVidia den GK104-Chip noch einmal für eine weitere Grafikkarte unterhalb der GeForce GTX 660 Ti nutzen wird, ist angesichts der Namenswahl doch äußerst ungewiß, ist der Name "GeForce GTX 660" eigentlich für den GK106-Chip reserviert. Trotz daß die GeForce GTX 660 Ti sicherlich eine weitere interessante 28nm-Grafikkarte abgeben wird, löst nVidia damit das eigentlich seit Monaten anliegende Problem des fehlenden 28nm-Angebot im mittleren Preisbereich nicht – sondern gibt vielmehr Rätsel auf, ob man dieses jemals innerhalb dieser ersten 28nm-Generation gut lösen kann.

Nachtrag vom 29. Juli 2012

Zu dieser Meldung wäre noch zu korrigieren, daß es extrem unwahrscheinlich ist, daß nVidia bei dieser Karte mit beschnittenem Speicherinterface die Anzahl der aktiven ROPs bei 32 Stück beläßt – sie dürften aus technischen Gründen im gleichen Maße wie das Speicherinterface auf 24 Stück reduziert werden. Damit sinkt auch die ROP-Leistung der GeForce GTX 660 Ti auf 75 Prozent des Niveaus der GeForce GTX 670 (wurde im Rohleistungs-Diagramm schon entsprechend korrigiert), zusammen mit der genauso reduzierten Speicherbandbreite sind dies aber die einzigen derzeit bekannten Unterschiede zwischen diesen beiden Karten. Trotz des reduzierten Speicherinterfaces sind die vermeldeten 2048 MB Speicher jedoch absolut möglich – nVidia hatte bei der GeForce GTX 550 Ti (mit 192 Bit Speicherinterface) schon bewiesen, daß man dieses "krumme" Speicherinterface durchaus auch mit regulären Speichermengen wie 1024 und 2048 MB paaren kann.