28

DDR4-Speicher ist inzwischen bemerkbar günstiger als DDR3-Speicher

Als DDR4-Speicher seinerzeit im August 2014 in den Handel kam, bezahlte man noch Preisaufschläge von 30% gegenüber DDR3-Speicher (auf gleicher Taktrate). Ein gutes Jahr später wurde im Oktober 2015 die Preisparität erreicht – und heuer nun ist DDR4-Speicher bemerkbar günstiger als DDR3-Speicher geworden. Zu jeder einzelnen Taktrate kostet DDR4 weniger als DDR3, bei den besonders hohen Taktraten teilweise mit sehr deutlichem Preisvorteil zugunsten von DDR4-Speicher. Jene Übertakter-Module sind auf dem Gebiet von DDR4-Speicher inzwischen erschwinglich geworden, während die Preisaufschläge für besonders schnell getaktete DDR3-Module nach wie vor astronomisch wie auch eindeutig abschreckend ausfallen:

4 GB Modul   8 GB Modul
DDR3 DDR4   DDR3 DDR4
14-20€ - DDRx/1600 29-35€ -
18-25€ - DDRx/1866 32-40€ -
20-30€ 16-25€ DDRx/2133 37-50€ 30-40€
20-30€ 18-25€ DDRx/2400 36-50€ 32-40€
32-50€ 22-30€ DDRx/2666 70-100€ 41-50€
44-70€ 22-30€ DDRx/2800 125-160€ 45-60€
75-110€ - DDRx/2933 270-320€ -
65-80€ 25-35€ DDRx/3000 - 45-60€

Diese Preisentwicklung führt dann letztlich auch dazu, daß im alleruntersten Einstiegsbereich, also dem Vergleich zwischen DDR3/1600 und DDR4/2133 (DDR3/1066 sowie DDR3/1333 sind sowieso nicht mehr günstiger als DDR3/1600), nunmehr ganz unabhängig der differierenden Taktraten eine Preisparität erreicht wurde. Selbst wenn man also nur nach dem allergünstigsten schaut, kommt man mit DDR4 nicht schlechter weg als mit DDR3. Damit ist letztlich der Weg für DDR4 geebnet, auch in günstigen LowCost- und Mainstream-Systemen seinen Platz zu finden. AMDs kommende Bristol-Ridge-APUs, welche erstmals bei AMD mit DDR4-Speicher umgehen können, kommen also genau zum richtigen Zeitpunkt – DDR4-Speicher ist inzwischen so günstig geworden, daß dessen Verwendung keinen Nachteil mehr auch für die üblicherweise auf den letzten Cent schauenden Hersteller von Komplett-PCs und Notebooks bedeutet.

Somit dürfte DDR4 alsbald von allen Prozessorenentwicklern für alle deren neuen Produkte adaptiert werden, DDR3 nachfolgend also nur noch für Aufrüstungen benötigt werden, nicht mehr für komplett neu angeschaffte Systeme. Dies dürfte die Produktionsmengen von DDR3-Speicher deutlich herunterdrücken, womit es dann auch hier und da zu Preissteigerungen bei DDR3 kommen kann – und in jedem Fall dürfte DDR3 eventuelle Preissenkungen bei DDR4-Speicher (durch neue Fertigungstechniken ermöglicht) nicht mehr mitmachen, die Preisdifferenz gegenüber DDR4 also mit der Zeit noch weiter anwachsen. Insofern kann man durchaus sagen, daß jetzt ein guter Zeitpunkt für Nutzer von DDR3-basierten Systeme ist, über eine letztmalige DDR3-Speicheraufrüstung nachzudenken – günstiger wird es bei DDR3 nicht mehr, potentiell wie gesagt vielleicht sogar teurer.