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Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12. Dezember 2021

Bezüglich der Grafikkarten-Straßenpreise von Ampere- und RDNA2-basierten Beschleunigern hat sich in den letzten drei Wochen nicht besonders viel bewegt, was in grob unveränderten Durchschnittswerten bei der gemittelten Preis-Übertreibung (der jeweiligen Bestpreise zu allen Ampere/RDNA2-Grafikkarten) resultiert. Im generellen Maßstab bleibt es dabei, dass das Preisniveau ungefähr dem Doppelten des Listenpreises entspricht, wenn man sich an den günstigten jeweils tatsächlich lieferbaren Angeboten orientiert. Der grob gleichbleibende Durchschnittswert verschleiert allerdings einige interessante Entwicklungen, welche womöglich in der näheren Zukunft stärker heraustreten könnten: So resultiert der etwas gestiegene AMD-Durchschnittspreis primär aus einem mal wieder zurückgehenden Angebot für die Radeon RX 6800 (non-XT) – was dann nur noch die unattraktivsten Listungen im Markt zurückläßt.

Bei der Radeon RX 6900 XT übertüncht hingegen eine singuläre Listung für 1427 Euro, dass die Karte bei den allermeisten anderen Händlern etwas teurer geworden ist – wahrscheinlich, um den Preisabstand zu Radeon RX 6800 & 6800 XT zu wahren. Unter Umständen zeigt sich also in diesen Preislagen bereits die kürzlich genannte AMD-interne Preiserhöhung, denn bei Radeon RX 6700 XT & 6800 gibt es höhere Bestpreise und bei Radeon RX 6800 XT & 6900 XT steigt wenigstens das allgemeine Preisniveau. Auf nVidia-Seite reißt genauso eine singuläre (relativ!) gute Listung zur GeForce RTX 3090 deren Bestpreis nach unten, das allgemeine Preisniveau der Karte ist jedoch keineswegs derart gefallen wie es der Veränderungs-Wert anzeigt. Im allgemeinen Preisniveau folgt die GeForce RTX 3090 eher dem Beispiel von GeForce RTX 3080 & 3080 Ti, welche beiderseits beim Bestpreis zulegen.

Denkbar ist daher, dass die Bestpreise für Radeon RX 6900 XT und GeForce RTX 3090 bei der nächsten Marktbeobachtung deutlich nach oben gehen und somit ein negativer Preistrend im Spitzen-Bereich klarer sichtbar wird. Gegen diese These spricht jedoch, dass das Verfügbarkeits-Niveau zuletzt nochmals gestiegen ist und faktisch am Allzeithoch (dieser Grafikkarten-Generation) liegt. Bis auf die Radeon RX 6800 ist jede Ampere/RDNA2-Grafikkarte nunmehr breit verfügbar, Lieferbarkeit ist wirklich kein Problem mehr. Dies sollte eigentlich irgendwann zu dem Punkt führen, dass die Einzelhändler nicht mehr jede Nachlieferung umgehend losbekommen – womit der tägliche Kleinkrieg um die besten Einzelhändler-Preise und somit ein Preistrend in die richtige Richtung starten sollte. Diese zwei gegensätzlichen Tendenzen gilt es weiter zu beobachten, bis dann die Grafikkarten-Launches zum Jahresstart 2022 die Chance auf komplett neue Marktimpulse eröffnen.

6600 6600XT 6700XT 6800 6800XT 6900XT
Geizhals 549-879€ 639-804€ 948-1179€ 1429-1449€ 1449-1690€ 1549-1802€
Alternate 599-619€ 689-799€ 959-1189€ 1499€ 1489€ 1699-2049€
Caseking 573-674€ 708-737€ 968-1108€ nix 1471-1538€ 1699-1860€
Computeruniverse 545-668€ 663-672€ 1007€ nix 1368-1382€ 1427-1595€
Equippr nix nix nix nix nix nix
Galaxus 626€ nix 995-1185€ nix nix 1649-1875€
Hardwarecamp24 599-629€ 689-699€ nix nix 1499-1569€ 1599€
Mindfactory 549-879€ 639-669€ 948-999€ nix 1449€ 1599-1689€
Notebooksbilliger 579-619€ 629-749€ 1049-1099€ nix 1499€ 1549-1779€
ProShop 599€ 669€ 949-1199€ nix nix 1599-1799€
Listenpreis 339€ 380€ 479€ 579€ 649€ 999€
Mehrpreis ab +61% ab +66% ab +98% ab +147% ab +111% ab +43%
Veränder. zum 21.11. +1PP –5PP +12PP +30PP –5PP ±0
Verfügbarkeit ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★★☆ ★☆☆☆☆ ★★★☆☆ ★★★★☆
Preisstand: 12. Dezember 2021 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte
3060 3060Ti 3070 3070Ti 3080 3080Ti 3090
Geizhals 689-1280€ 839-1070€ 999-1399€ 1139-1399€ 1589-2159€ 1957-2399€ 2879-3452€
Alternate 759-769€ 939-1029€ 1089-1229€ 1299€ 1569-1739€ 1959-2099€ 2699-2999€
Caseking 780-813€ 950-1001€ 1100-1121€ 1259-1365€ 1601-1720€ 1957-2346€ 2962-2966€
Computeruniverse nix nix nix nix nix nix 2437€
Equippr 699€ nix nix nix nix nix nix
Galaxus 999-1280€ nix 1349€ 1743€ 1762€ 1982-2282€ 3853€
Hardwarecamp24 829€ 859-899€ nix nix 1799€ 1929€ nix
Mindfactory 689€ 869€ 999-1099€ nix nix nix nix
Notebooksbilliger 699€ 899€ 1049€ 1199€ 1599€ 1949-1999€ 2899€
ProShop nix nix nix nix nix nix 3199€
Listenpreis 329€ 419€ 519€ 619€ 719€ 1199€ 1549€
Mehrpreis ab +109% ab +100% ab +92% ab +84% ab +118% ab +61% ab +57%
Veränderung zum 21.11. –3PP +9PP +1PP –6PP +16PP +10PP –24PP
Verfügbarkeit ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★☆☆ ★★★★☆ ★★★★☆ ★★★★☆
Preisstand: 12. Dezember (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte
6700XT 6800 6800XT 6900XT 3060 3070 3080 3090
Listenpreis 479€ 579€ 649€ 999€ 329€ 519€ 719€ 1549€
17. Januar - 809-1019€ 999-1199€ 1249-1841€ - 769-1049€ - 1649-2406€
22. Januar - 879-1049€ 1019-1279€ 1249-1718€ - 729-999€ - 1849-2379€
2. Februar - 859-1049€ 1049-1329€ 1299-1755€ - 799-1249€ 1399-1449€ 1750-2899€
14. Februar - 969-1489€ 1129-1399€ 1339-1729€ - 899-1349€ - 2223-2819€
24. Februar - 999-1199€ 1098-1399€ 1429-2045€ - 979-1569€ - 2469-3669€
18. März 970-1049€ 1179-1199€ 1259-1539€ 1499-1960€ 559-1199€ 1299-1699€ 2299-2499€ 2459-3915€
19. April 860-1521€ 1379-1699€ 1444-1699€ 1654-2527€ 589-1181€ 1290-1699€ 2299-2399€ 2699-3049€
2. Mai 899-1417€ 1373-1699€ 1632-1773€ 1799-2528€ 740-1349€ 1269-1699€ 2299-2499€ 2539-3499€
16. Mai 909-1580€ 1499-1699€ 1299-1799€ 1699-2999€ 999-1122€ 1498-1649€ 2999€ 3199€
30. Mai 899-1246€ 989-1699€ 1159-1649€ 1699-2799€ 829-1049€ 1269-1649€ 1999-2499€ 2699-3499€
20. Juni 798-999€ 1199-1826€ 1248-2109€ 1589-2999€ 679-1429€ 989-1399€ 1579-1999€ 2169-3330€
4. Juli 714-962€ 929-1819€ 1089-1499€ 1327-2493€ 589-1005€ 799-1490€ 1199-1842€ 1932-3084€
18. Juli 664-1099€ 999-1245€ 1159-1299€ 1327-2099€ 579-799€ 879-1290€ 1199-1719€ 1890-2552€
8. August 689-1099€ 1049-1299€ 1157-1575€ 1327-2493€ 526-805€ 789-1290€ 1199-1848€ 1890-3199€
29. August 763-1192€ 1129-1846€ 1149-1778€ 1259-2099€ 549-1280€ 879-1639€ 1249-2436€ 1999-3454€
19. September 829-1159€ 1099-1799€ 1299-1950€ 1343-2069€ 599-1280€ 884-1605€ 1249-1821€ 2469-3632€
10. Oktober 879-1159€ 1239-1709€ 1299-1690€ 1343-2086€ 599-1280€ 889-1816€ 1329-1961€ 2349-3469€
31. Oktober 939-1520€ 1499-1709€ 1349-1690€ 1399-2089€ 699-1280€ 959-1883€ 1431-2569€ 2699-4029€
21. November 889-1260€ 1259-1598€ 1399-1690€ 1427-2049€ 699-1280€ 989-1799€ 1449-1999€ 2799-3569€
12. Dezember 948-1189€ 1429-1499€ 1368-1690€ 1427-2049€ 689-1280€ 999-1399€ 1569-2159€ 2437-3853€
Hinweis: angegeben wurde jeweils der beste und schlechteste (lieferbare) Händlerpreis

Da gern einmal bezweifelt wird, ob der seitens AMD sowie seitens nVidia in diesem Sommer eingestellte Treiber-Support für ältere Grafikkarten sowie für Windows 7/8 nicht auch in Einzelfällen drastische Performance-Auswirkungen haben kann – Halo Infinite gibt ein gutes Beispiel hierfür ab. Denn laut der ComputerBase kann ein unpassender AMD-Treiber die Spiel-Performance selbst auf einer Radeon RX 6800 locker dritteln – anstatt 62 fps gibt es dann nur noch 20 fps. Jener Effekt muß auf anderen AMD-Karten nicht ganz so drastisch sein, ist aber in jedem Fall weit davon entfernt, sich nur um ein paar zusätzliche fps zu drehen. Wer das Spiel auf einer nicht mit neuen AMD-Treibern unterstützten Grafikkarte startet, dürfte vermutlich allein wegen des eingestellten Treiber-Supports im unspielbaren Frameraten-Bereich landen.

Halo Infinite @ 4K/2160p 21.11.3 Halo Beta-Treiber 21.12.1
Radeon RX 6800 20,1 fps 55,6 fps 61,6 fps
gemäß den Ausführungen der ComputerBase

Bezüglich der IT-Sicherheit sind übers Wochenende (und auch weiterhin) alle Warnlampen auf rot geschaltet, denn laut (u.a.) Heise und Spiegel grassiert eine ZeroDay-Schwachstelle in der weit verbreiteten "Log4j"-Software. Selbige stellt Logging-Dienste unter Java zur Verfügung und wird von vielerlei anderer Software verwendet – inbesondere bei von Servern eingesetzter Software. Die Gefahr droht somit dem Endanwender "nur" indirekt, dann allerdings in einem erhöhten Maßstab: Denn unter Ausnutzung dieser Lücke soll es recht einfach sein, Webserver feindlich zu übernehmen. Und sobald diese übernommen sind, könnten jene anfangen, eingemischt in die normale Server-Funktionalität Schad-Software für Endanwender bereitzuhalten – was so ziemlich der GAU ist, wenn dies bei großen Webseiten und Dienste-Anbietern passieren sollte. Betroffen sind u.a. Amazons AWS, Apples iCloud und Steam – weitere Unternehmen dürften sich dieser Liste anschließen.

Gelöst werden kann die Problematik nominell recht einfach durch einen Patch jener "Log4j"-Software, welcher auch bereits schon zur Verfügung steht. Dummerweise ist jene Software in vielen anderen Software-Projekten enthalten, womit letztlich deren Entwickler allesamt selber entsprechende Patches herausgeben müssen. Dabei kann es bei größeren Software-Projekten, wo viele Entwickler unabhängig voneinander an einzelnen Teilen arbeiten, schon recht kompliziert sein herauszufinden, ob man "Log4j" überhaupt irgendwo nutzt. Noch schlimmer wird es natürlich bei Software, welche nicht mehr gepflegt wird oder wo deren Pflege nie vorgesehen war – wie oftmals im IoT-Bereich. Der Endanwender kann hingegen kaum etwas tun – jener steht zwar indirekt auch im Risiko über angegriffene oder übernommene Webserver, wird jedoch dann von anderer Schadsoftware und nicht direkt über diese Schwachstelle angegriffen.  (Foren-Diskussionsthread zum Thema)