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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Februar 2021

Seitens der Twitterer Leakbench und Apisak kommen Hinweise auf erste Benchmark-Werte der GeForce RTX 3060 unter "Ashes of the Singularity", VideoCardz liefern dann die passenden Vergleichswerte hinzu. Mittels jener läßt sich schon eine erste Performance-Interpolation zur GeForce RTX 3060 aufstellen, welche im 3DCenter Performance-Index somit bei ~1150-1190% unter FullHD sowie ~165-172% unter 4K herauskommen sollte – natürlich nur, wenn das AotS-Ergebnis halbwegs in der Mitte üblicher Benchmarks rangiert und nicht selbst einen Ausreißer hiervon darstellt. Es gibt dazu auch noch gewisse Unsauberkeiten zu verdauen, wie dass zur notierten GeForce RTX 2070 nicht klar ist, ob dies ein FE- oder Referenz-Modell ist – zudem sind AotS-Benchmarks generell für eine gewisse Schwankungsbreite bekannt.

Hardware AotS Crazy_1080p FullHD-Index 4K-Index
GeForce RTX 3070 Ampere GA104, 46 SM @ 256 Bit 9000 1590% 245%
GeForce RTX 3060 Ti Ampere GA104, 38 SM @ 256 Bit 7900 1420% 212%
GeForce RTX 3060 Ampere GA106, 28 SM @ 192 Bit 6700 gesch. ~1150-1190% gesch. ~165-172%
GeForce RTX 2070 Turing TU06, 36 SM @ 256 Bit 6166 1060-1090% 151-155%
GeForce RTX 2060 Turing TU106, 30 SM @ 192 Bit 5650 910% 123%
AotS-Werte: GeForce RTX 3060 Durchschnitt von Leakbench & Apisak, Vergleichswerte von VideoCardz

Andererseits passt jene neue Performance-Interpolation ganz gut zur nach der Karten-Ankündigung aufgestellten Performance-Schätzung von ~150-180% unter dem 4K-Index, welche ihrerseits rein nur auf Basis der bekannten Hardware-Daten vorgenommen wurde. Es scheint nun eher am oberen Ende dieser seinerzeitigen Performance-Schätzung zu werden, womit die GeForce RTX 3060 auf Basis des neuen GA106-Chips auch beweist, dass jener GA106-Chip trotz wohl deutlicher Abstriche bei Raster-Engines und ROPs gut mit den bisherigen Ampere-Chips mithalten kann. Eher könnte man von einer nicht wirklich guten Performance-Skalierung sprechen, wenn die GeForce RTX 3060 Ti bei +36% mehr Shader-Clustern (sowie einem +33% breiterem Speicherinterface) nur auf +18% Mehrperformance unter AotS kommt, selbst wenn dies nur unter der FullHD-Auflösung passiert. Dies ist allerdings eine generelle Eigenschaft des kompletten Ampere-Portfolios – und somit eine Aufgabe zukünftiger Chip-Generationen von nVidia, dies wieder effizienter zu gestalten. Läßt sich diese Performance-Prognose zur GeForce RTX 3060 halten, würde jene knapp oberhalb der Radeon RX 5700 XT herauskommen, bestenfalls auf dem Performance-Level der GeForce GTX 1080 Ti.

Zum gestern genannten (schwachen) Geekbench-Wert des Rocket-Lake-Sechskerners Core i5-11600K läßt sich noch der (korrekte) Einwand anbringen, dass jener nur mit einer Speichertaktung von gerade einmal DDR4/2133 erbracht wurde. Allerdings scheint der Geekbench 5 nicht wirklich großartig mit der Speicherbandbreite bzw. dem Speichertakt zu skalieren, beim Comet-Lake-Sechskerner Core i5-10600K ergibt sich kaum eine Differenz zwischen dem offiziellen Referenzwert und einem Einzelwert mit ebenfalls nur DDR4/2133: Beim Multicore-Ergebnis sind es –4% weniger, beim Singlecore-Ergebnis gar nur –1% weniger. Als Erklärung für den großen Rückstand unter Multicore zwischen Core i5-10600K (7000 Pkt.) und Core i5-11600K (6220 Pkt.) ist dies nicht ausreichend, auch wenn jener Umstand sicherlich einen gewissen Effekt auf dieses (schwache) Geekbench-Ergebnis des Core i5-11600K gehabt haben dürfte.

Hardware GB5 SC GB5 MC
Core i5-10600K: Referenzwert CML, 6C/12T, 4.1/4.8 GHz 1313 7007
Core i5-10600K: @ DDR4/2133 CML, 6C/12T, 4.1/4.8 GHz 1300 6713

Dass selbiges nicht passend ist, zeigt sich nunmehr mit einem neuen Geekbench-Ergebnis zum Core i5-11400, welches von BenchLeaks @ Twitter erspäht wurde. Trotz dass auch hier wieder nur DDR4/2133 zum Einsatz kam, kommt der kleinste Sechskerner mit zudem klar niedrigerem Power-Limit auf nahezu dassselbe Multicore-Ergebnis wie der Core i5-11600K, dafür aber auf ein wesentlich höheres Singlecore-Ergebnis – und somit wieder die eigentliche Stärke der zugrundeliegenden Rocket-Lake-Architektur zeigend. Gegenüber dem eigentlichen Comet-Lake-Vorgänger in Form des Core i5-10400 legt der Core i5-11400 dann um immerhin +34% bei der Singlecore-Performance sowie +16% bei der Multicore-Performance zu. Dies trifft dann schon eher auf das zu, wo man Rocket Lake gemäß der Voransetzung sowie anderen vorhandenen Benchmarks erwarten darf. Natürlich ist der Geekbench aber auch ein nahezu perfekter Benchmarks hierfür, weil jener die Singlecore-Performance exzellent herausarbeitet und im Multicore-Bereich nicht ganz so häufig wie andere Tests ans Power-Limit anschlägt. Was breitere Benchmark-Felder mit vielen Office- und anderen Anwendungs-Benchmarks zu Rocket Lake sagen, muß sich erst noch erweisen.

Hardware GB5 SC GB5 MC Datenquelle
Core i5-11400K RKL, 6C/12T, 2.6/4.4 GHz 1490 6576 Einzelergebnis
Core i5-10400 CML, 6C/12T, 2.9/4.3 GHz 1114 5661 Referenzwert
Core i5-10600K CML, 6C/12T, 4.1/4.8 GHz 1313 7007 Referenzwert
Ryzen 5 5600X Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz 1614 8151 Referenzwert

Laut der Forum-Diskussion über AMDs "Instinct MI200" dürfte es sich hierbei eher um AMDs erste 5nm-Lösung handeln – die These zweier zusammengeschalteter MI100 läßt sich wegen der angegebenen Performancedaten nicht halten, passt wohl auch aus Stromverbrauchs-Gründen nicht. Wie groß die Architektur-Änderungen gegenüber Arcturus sind, ist nicht ganz sicher – der Sprung in der Grafikchip-Architektur von "GFX908" (Arcturus) auf "GFX90A" deutet eher kleinere Veränderungen sowie den grundsätzlichen Verbleib innerhalb der (auf hohe nominelle Rechenleistungen ausgelegten) Vega-Architektur hin. Daneben könnte dieser "Arcturus auf 5nm" auch die 5nm-Waferbestellungen von AMD bei TSMC bereits für das Jahr 2021 erklären – welche somit einmal mehr nicht auf Zen 4 oder RDNA3 bereits im Jahr 2021 hindeuten. Aber zumindest erfüllt "Arcturus auf 5nm" für AMD somit die Rolle des 5nm-Pipecleaners, womit wertvolle Erfahrungen zugunsten der 5nm-Projekte des Jahres 2022 gewonnen werden können.

Bei SemiWiki hat man sich damit beschäftigt, wie die Fertigungsverfahren von Intel & TSMC trotz unterschiedlicher Namensgebung zueinander einzuordnen sind. Dies führte zu einer interessanten Aufstellung, welche nicht nur in der Spalte "EN" einen (groben) technologischen Vergleich zwischen Intel und TSMC zuläßt, sondern auch eine zeitliche Einordnung der jeweiligen Fertigungsverfahren bietet. Exzellent gelungen ist dabei die Differenzierung zwischen gerade anlaufender Fertigung ("Ramp") und einer bereits laufenden Massen-Fertigung, was bei anderen Quellen gern wild durcheinander geworfen bzw. mit frühestmöglichen Zeitangaben bedacht wird, welche jedoch zumeist nur eine limitierte Risk-Fertigung angeben. Insofern SemiWiki Recht haben mit ihrer Prognose (basierend auf den Daten der Chipfertiger), dann wird Intel erst im Jahr 2024 knapp die technologische Klasse von TSMC wieder erreichen. Dies wird dann allerdings weiterhin mit einem Jahr Rückstand gegenüber TSMC verbunden sein, denn wenn Intel seine 5nm-Fertigung startet, wird TSMC die (technologisch grob vergleichbare) 2nm-Fertigung bereits in der Massenfertigung haben.