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Hardware- und Nachrichten-Links des 29./30. Oktober 2018

Videocardz vermelden eine weitere GeForce GTX 1060 mit GDDR5X-Speicher – woraus sich dann auch schon diverse technischen Daten ablesen lassen. Denn die "Palit GeForce GTX 1060 GamingPro OC+" kommt mit einem Speichertakt von nur 2200 MHz QDR (8,8 Gbps) daher – klar unterhalb des GDDR5X-Speichertakts selbst der GeForce GTX 1080 von 2500 MHz QDR (10 Gbps). Gleichfalls deuten die gewählten Chip-Taktraten von 1531/1746 MHz dieser werksübertakteten Karten-Variante an, das bei der GeForce GTX 1060 GDDR5X augenscheinlich die regulären Taktraten der GeForce GTX 1060 6GB zum Einsatz kommen dürften, jene lauten auf 1506/1708 MHz. Bestätigt werden muß dagegen noch die Verwendung von nur 1280 Shader-Einheiten – denn sobald für die GeForce GTX 1060 GDDR5X tatsächlich der GP104-Chip benutzt werden würde, stände die Möglichkeit zu mehr Shader-Einheiten bei dieser Grafikkarte schließlich offen. Dies ist natürlich nicht besonders wahrscheinlich, denn augenscheinlich geht es hierbei schlicht um eine Resteverwertung von GP104-Chips und GDDR5X-Speicher, nachdem die bisher als einzige diesen Speicher verwendenden GeForce GTX 1080 & 1080 Ti nunmehr Auslaufware sind.

GeForce GTX 1060 3GB GeForce GTX 1060 5GB GeForce GTX 1060 6GB GeForce GTX 1060 GDDR5X
Chipbasis nVidia GP106-300 nVidia GP106-350 nVidia GP106-400 angebl. nVidia GP104
Technik 2 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 72 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) angebl. 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 40 ROPs, 160 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) angebl. 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5X-Interface (Salvage)
Taktraten 1506/1708/4000 MHz angebl. 1506/1708/4000 MHz 1506/1708/4000 MHz angebl. 1506/1708/2200 MHz
Speicherbausbau 3 GB GDDR5 5 GB GDDR5 6 GB GDDR5 6 GB GDDR5X
off. Verbrauch 120W (GCP) ? 120W (GCP) ?
FullHD Perf.Index 530% grob geschätzt ~520-540% 590% ?
Straßenpreis 205-230 Euro reine OEM-Ware für China 230-260 Euro ?
Release 18. August 2016 Anfang 2018 (rein China) 19. Juli 2016 November 2018

Währenddessen hat Hardwareluxx-Redakteur Andreas Schilling auf Twitter (via Videocardz) zwei Fotos aus einer offiziellen Spezifikations-Liste zur Radeon RX 590 veröffentlicht. Hiermit gibt es noch keine tieferen technischen Details – aber es konnte der Grafikkarten-Name sowie die Fertigung in 12nm bestätigt werden. Die konkrete Schreibweise als "12 FinFET" deutet zudem auf GlobalFoundries als Chipfertiger hin, da TSMC den Begriff "FinFET" (in exakt dieser Schreibweise) deutlich seltener nutzt als GlobalFoundries. Alles andere zur Radeon RX 590 muß sich noch ergeben: Bislang konnte man von einem reinen 12nm-Refresh von Polaris 10 ausgehen, welcher dann aber auch nur für geringe Taktraten- und damit Performanesprünge stehen sollte. Die ersten Vorab-Benchmarks unter dem 3DMark13 sowie unter Final Fantasy XV zeigen allerdings auf eher größere Performance-Sprünge hin, was dann eine Verbesserung an der Speicherbandbreite (durch schnelleren Speicher) als notwendig erscheinen läßt.

Radeon RX 580 4GB Radeon RX 580 8GB Radeon RX 590
Chipbasis Polaris 10 Polaris 10 Polaris 30
Technik 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) angebl. 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau)
Taktraten 1257/1340/3500 MHz 1257/1340/4000 MHz ?
Speicherbausbau 4 GB GDDR5 8 GB GDDR5 ?
off. Verbrauch 185W (TBP) 185W (TBP) ?
FullHD Perf.Index 560% 580% ?
Straßenpreis 180-220 Euro 210-250 Euro ?
Release 18. April 2017 18. April 2017 angebl. 15. November 2018

Was AMD mit der Radeon RX 590 konkret bringt, ist also weiterhin noch ziemlich offen – sollte sich allerdings ziemlich bald ergeben, denn laut dem chinesischen MyDrivers (maschinelle Übersetzungs ins Deutsche, via WCCF Tech) tritt die Karte schon am 15. November an. Der genannte Preispunkt von 2099 Yuan läßt sich auf um die 270 Euro umrechnen – was einigermaßen höher wäre als aktuelle Straßenpreise zur Radeon RX 580 8GB, welche schon bei 210 Euro anfangen. Andererseits könnte die Karte auch bewußt seitens AMD mit einem vergleichsweise hohen Listenpreis in den Ring geschickt werden, um "Höherwertigkeit" zu symbolisieren, die realen Straßenpreise könnten dann allerdings niedriger ausfallen. Würde die Karte tatsächlich einen zweistelligen Performance-Zuwachs zur Radeon RX 580 8GB erreichen, wäre ein Straßenpreis von 250-260 Euro anzuraten – sicherlich aber nicht mehr, weil ansonsten das Performance/Preis-Verhältnis gegenüber der Radeon RX 580 leidet. Als Pluspunkt würde bei einem zweistelligen Performnancezuwachs natürlich gelten dürfen, das nVidia mit der GeForce GTX 1060 GDDR5X zu den derzeit vermeldeten Kartendaten kaum dagegenhalten kann – als möglicher Minuspunkt bleibt abzuwarten, ob AMD dies alles ohne Steigerung der Verlustleistung realisieren kann.

ComputerBase, Hardwareluxx und Tom's Hardware berichten mit Verweis auf eigene User-Berichte bzw. User-Rückmeldungen bei Reddit und in nVidias GeForce-Forum über ausfallende GeForce RTX 2080 Ti Grafikkarten in ungewöhnlicher Menge. Zwar gibt es bei jeder Grafikkarte (und jeder Hardware) eine gewisse RMA-Quote, aber bei der GeForce RTX 2080 Ti haben sich angesichts des erst kürzlich erfolgten Verkaufsstarts sowie deren knappen Stückzahlen doch vergleichsweise viele Käufer mit Problemen zurückgemeldet. Die Probleme betreffen primär Founders-Edition-Karten, hinzu kommen aber auch ein paar Herstellerkarten – wobei nicht klar ist, ob bei diesen nicht vielleicht auch nur das Referenzlayout (nur mit anderem Kühler) benutzt wurde. Die auftretenden Fehler reichen von Bildartefakten über Abstürze bis hin zu teilweise gar nicht mehr startenden Karten – allen Problemen ist dabei gemeinsam, das die Karten anfänglich liefen, die Probleme also nicht gleich bei der Erstinbetriebnahme sichtbar wurden. Die ComputerBase tippt aufgrund diverser Anzeichen auf ein Problem mit dem verbauten GDDR6-Speicher – bei Tom's Hardware ist man dem nachgegangen und hat früher Wärmekamerabilder zur GeForce RTX 2080 Ti FE herausgekramt, welche diese These durchaus untermauern können.

Hierbei hat man zwei Speicherchips im Visier, welche derart ungünstig im "Hitzestrom" der Karte liegen, das im geschlossenen Gehäuse sehr hohe Chiptemperaturen von (angeblich) deutlich über 90°C denkbar sind (Microns GDDR6 ist bis 95°C spezifiziert). Dies ist angesichts der gemeldeten Fehler eine durchaus denkbare bzw. plausible Auflösung – welche nun natürlich noch seitens nVidia untersucht werden muß. Im Fall des Falles hätte nVidia aber natürlich ganz schwer die Brille auf, denn ein paar fehlerhaft gebaute Karten sind kein Problem – ein Konstruktionsfehler, der bei faktisch allen Karten vorhanden ist und nur über die Reserven der Speicherchips (derzeit) nicht zu Problemen führt, wäre eine ganz andere Kategorie. Wenn nVidia Glück hat, dann hat es einen technischen Grund, wieso nur einzelne Karten betroffen sind (vielleicht schlechtere Chargen an Speicherbausteinen) – wenn man Pech hat, ist die Kartenkonstruktion selber die Ursache, womit die gesamte Produktion an GeForce RTX 2080 Ti Karten mit Referenzplatine aus dem Verkehr gezogen werden müsste. Derzeit läßt sich darüber natürlich noch kein Urteil fällen – nur nVidia sollte der Sache jetzt mit höchster Dringlichkeit nachgehen und möglichst umgehend zu entsprechenden Statements schreiten.

Bei PCGamesN thematisiert man 3DMark13-Werte zum Core i9-9980XE, dem kommenden 18-Kern-Topmodell des Skylake-X-Refreshs. Jener konnte sich im CPU-Test von 3DMark13 TimeSpy nur um +2,7% vom Core i9-7980XE absetzen, dem bisherigen 18-Kerner von Skylake-X. Dies erscheint etwas wenig angesichts des Taktratensprungs, welcher speziell bei diesen 18-Kernern nominell doch ganz nett aussieht: Von 2.6/4.2 GHz beim Core i9-7980XE auf 3.0/4.4 GHz beim Core i9-9980XE, dies sind immerhin +15% mehr Basetakt sowie noch +5% mehr maximaler Boosttakt (jeweils unter Turbo Boost 2.0). Da sollte eigentlich ein größerer Performancegewinn in einem reinen CPU-Test drin sein – und das dies nicht passiert, deutet eher darauf hin, das sich die realen Taktraten doch geringer zwischen Skylake-X und dessen Refresh bewegt haben. Zwar basiert der Skylake-X-Refresh weiterhin auf demselben Stück Silizium, allerdings konnte man sich von der verbesserten Fertigung in Intels "14++" (anstatt vorher "14+") sowie der Verlötung dieser Prozessoren (im Gegensatz zu Skylake-X) doch einen höheren Real-Zuwachs erwarten, insofern überrascht diese schwache Benchmark-Ergebnis etwas. Andererseits ist jenes noch nicht klar genug, um daraus schon echte Schlüsse ziehen zu können – gut möglich also, das der Skylake-X-Refresh unter anderen CPU-Benchmarks dann besser aussieht.