Wie u.a. Golem berichten, ist es Hardware-Moddern nunmehr gelungen, einen Coffee-Lake-Prozessor auf einem H110-Mainboard voll funktionabel zu betreiben – selbiges wurde einmal für die Skylake-Generation herausgebracht und ist natürlich rein offiziell nicht für Coffee Lake geeignet. Rein praktisch wird seitens Intel jedoch für diesen Coffee-Lake-Vierkerner dasselbe Kaby-Lake-Die verwendet, welches auch im H110-Chipsatz lauffähig ist – es muß faktisch nur dem UEFI-BIOS beigebracht werden, diese Situation zu akzeptieren. Damit funktioniert der daraus entstandene Modding-Guide auch nur, wenn man eine Coffee-Lake-CPU mit Kaby-Lake-Abstammung benutzt, sprich keinen Sechskerner. Bei selbigen Sechskernern liegen auf einzelnen Pins wohl höhere Stromstärken an als bei Skylake & Kaby Lake erwartet, womit kein sicherer Betrieb garantiert werden kann. Generell ist die Modding-Anleitung nur etwas für Bastler und dürfte in erster Linie die technische Möglichkeit demonstrieren – bzw. Intel Lügen strafen mit deren Aussagen, Coffee Lake wäre auf früheren Mainboards nicht zu betreiben. Eine größere praktische Auswirkung hat das ganze durch die kommende zweite Welle von Coffee Lake nunmehr auch nicht, denn mittels jener wird es dann auch die bislang zu Coffee Lake noch fehlenden günstigen Mainboard-Chipsätze geben.

Bezüglich der Preislagen von Coffee Lake gab es bekannterweise lange Wochen nach Launch noch bis in den Januar hinein eher nur durchschnittliche Verfügbarkeiten und denzufolge überhöhte Straßenpreise zu berichten – dies hat sich nun jedoch im Laufe des Februar komplett gegeben. Inzwischen werden nicht nur die Dollar-Listenpreise (trotz MwSt-Aufschlag) unterboten, sondern auch unsere früheren Euro-Preisprognosen sogar noch geschlagen, welche zum seinerzeitigen Coffee-Lake-Launch im letzten Oktober aufgestellt wurden. Hier wird natürlich die günstige Entwicklung des Dollar/Euro-Kurses mitgewirkt haben, aber letztlich kommt Coffee Lake nunmehr preislich dort an, wo es vor fünf Monaten eigentlich schon erwartet worden war – für eine neue Prozessoren-Generation von Intel ein vergleichsweise langer Weg, selbiges ist man von Intel eigentlich nicht gewohnt. Allein der Core i3-8350K ist immer noch nur eher durchschnittlich lieferbar und hat demzufolge nach wie vor einen (relative zum Listenpreis) zu hohen Straßenpreis – ungewöhnlich angesichts der Punkte, das es den ersten Sechskerner (in Form des Core i5-8400) für nur wenig mehr gibt und das ein Core i3-8100 mit nur -10% niedrigerer Taktrate gleich um -37% weniger kostet.

Bei AMDs Prozessor-Preisen hat sich allerdings auch noch einmal etwas getan, jene liegen nun wiederum klar unterhalb der Preissenkung zum Jahresanfang. Dabei ist das ganze bei AMD deutlich besser vorhersehbar, die Differenz zwischen Dollar-Listenpreis und Euro-Straßenpreis liegt durchgehend zwischen -13% und -22%, wobei die meisten Prozessor-Modelle in einem ähnlichen Bereich von -13% bis -18% liegen. Im Schnitt des Produkt-Angebots liegen die Ryzen-Prozessoren (ohne Raven Ridge) derzeit -16% unterhalb ihren Listenpreises, bei Intels Coffee Lake beträgt diese Differenz derzeit gerade einmal durchschnittlich -9%. AMD bietet also (mal wieder) in Form der realen Straßenpreise einen kleinen Vorteil gegenüber Intel auf, welcher sich bei der Betrachtung der reinen Listenpreise nicht erschließen kann. Bei AMD könnte natürlich auch langsam eine gewisse Abverkaufsstrategie einsetzen – wobei nicht klar ist, ob die Preissenkungen zum Jahresanfang dies nicht eigentlich schon waren, die kommenden Ryzen-2-Prozessoren könnten sich (mittels Mehrtakt und Neuheitswert) durchaus wieder etwas höhere Preispunkte genehmigen.