Beim eigentlichen Skylake-Launch am 5. August gab es wie bekannt nur die beiden K-Modelle Core i5-6600K und Core i7-6700K sowie den dafür passenden Übertakter-Chipsatz Z170. Nun hat Intel in der Nacht von Dienstag zum Mittwoch das restliche Skylake-Portfolio offiziell gemacht, darunter auch die weiteren Desktop-Modelle bis hinunter zu den Pentium-Modellen samt der dafür gedachten LowCost- und Mainstream-Chipsätze. Bei den Desktop-Prozessoren gibt es keine Überraschungen gegenüber den Daten aus dem vorab vermeldeten Portfolio – aber natürlich konnten nunmehr die großen Datenlücken bei den kleineren Modellen geschlossen werden, dazu wurde die offiziellen Listenpreise (Tray-Ausführungen) für alle Modelle hinzunotiert:

Bei seinen Listenpreisen bleibt Intel dem bisherigen Preisschema der Haswell-Prozessoren treu: Die Pentium-Riege in einer Preisspanne zwischen 64$ und 86$, die Core-i3-Riege in einer Preisspanne zwischen 117$ und 149$ und die Core i5-Riege in einer Preisspanne zwischen 182$ und 242$ – alles wie gehabt und eigentlich seit einigen Jahren bei Intel relativ stabil. Natürlich werden die Haswell-Vorgänger (trotz gleicher Listenpreise) im Einzelhandel für ein paar Euro weniger angeboten werden, auch dies ist normal und entspricht der Erfahrung der vergangenen Jahre. Zumindest kann man damit sagen, daß es bei Intel (noch) keine Preiserhöhungen auf Desktop-Prozessoren gibt – trotz daß sich AMD an diesem Markt derzeit kaum noch beteiligt.

Neben diesen Desktop-Prozessoren hat Intel auch noch eine breite Auswahl an Mainboard-Chipsätzen veröffentlicht, welche alle Anwendungs- und Preisbereiche abdecken dürften. Die Chipsätze Q150 & Q170 sind dabei nur für Intels vPro-Plattform gedacht und dürften daher bei regulären Retail-Mainboards kaum auftauchen – für jene gibt es neben dem Overclocker-Chipsatz Z170 noch den Mainstream-Chipsatz H170, den LowCost-Chipsatz H110 und den OfficePC-Chipsatz B150. Die größten Unterschiede gibt es bei der Anzahl der vom Chipsatz zur Verfügung gestellten PCI Express Lanes zur Anbindung der verbauten Gerätschaften – wobei sich der H110-Chipsatz deutlich disqualifiziert durch den Rückfall auf nur 6 Lanes PCI Express 2.0 (nicht einmal PCI Express 3.0 wie bei den anderen Skylake-Chipsätzen).

Für günstig gedachte Rechner reicht sicherlich der B150-Chipsatz – wer besonders viel an Gerätschaften anbinden will, greift dagegen zum H170, welcher auch Intels neue RST-for-PCIe-Storage-Technologie unterstützt. Muß es Overclocking und/oder SLI bzw. CrossFire sein, führt sowieso kein Weg am Z170 vorbei, welcher auch in anderen Fragen mit dem Ausstattungs-Maximum aufwarten kann. Die am Markt angebotenen Mainboards interpretieren dies dann jedoch höchst unterschiedlich – gut zu sehen am Preisbereich der Z170-Mainboards, welcher aktuell von 100 bis 250 Euro reicht.

Wer noch etwas warten kann, dürfte zudem sicherlich vom Preiskampf der Mainboard-Hersteller profitieren können – aktuelle Haswell-Mainboards sind durchgehend grob 20% günstiger als vorstehend aufgelistet, sprich derzeit bezahlt man für Skylake-Mainboards einen gewissen Neuheits-Aufschlag. Dabei wird der potentielle Skylake-Käufer in den meisten Fällen derzeit sowieso warten müssen, denn ungewöhnlicherweise wird Intel die neuen Prozessoren vorerst nur in Asien ausliefern – in Intels angestammten Märkten Nordamerika und Europa dagegen erst Ende September. Zwar gibt es schon einzelne Listungen mit (angeblicher) Lieferbarkeit, der große Run auf Skylake wird sich damit so oder so nicht realisieren lassen – und muß demzufolge noch rund einen Monat warten.