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Intels Core i5-12400 mit hohem Performance-Gewinn durch BCLK-Übertaktung auf 5.2 GHz

Bei Hardwareluxx hat man sich die Performance eines Core i5-12400 auf 5.2 GHz Übertaktung angesehen – erzielt mittels BCLK-Overclocking auf einem dafür geeignetem Asus-Mainboard. Bezüglich der Resultats-Höhe wäre einschränkenderweise zu erwähnen, dass die Hardwareluxx-Resultate im Anwendungs-Bereich durch Verwendung vieler Rendering-Tests eher übermäßig skalieren, im Spiele-Bereich hingegen vergleichsweise unterdurchschnittlich skalieren. Insofern kann dies bei anderen Tests in der Ergebnis-Höhe durchaus etwas anders aussehen – die Rangordnung sollte jedoch überall die gleiche sein: Danach kommt der übertaktete Core i5-12400 unter Anwendungen nicht an den Core i5-12600K heran, trotz allerdings satter Mehrperformance von +25%.

Hardware Anwendungen Spiele 720p
Core i9-12900K 8C+8c/24T, 3.2/4.9/5.2 GHz 215,6% 112,7%
Core i7-12700K 8C+4c/20T, 3.6/4.7/5.0 GHz 186,4% 112,7%
Core i5-12600K 6C+4c/16T, 3.7/4.5/4.9 GHz 143,1% 103,9%
Core i5-12400 OC 6C+0c/12T, @ 5.2 GHz 124,9% 115,4%
Core i5-12400 6C+0c/12T, 2.5/4.0/4.4 GHz 100% 100%
gemäß der Benchmarks von Hardwareluxx unter 9 Anwendungen und 4 Spielen (durchgehend mit DDR5-Speicher)

Dem K-Modell helfen hierbei somit seine zusätzlichen Effizienz-Kerne im Anwendungs-Bereich ausreichend weiter, um selbst den Taktraten-Nachteil gegenüber dem übertakteten Core i5-12400 zu kompensieren. Im Spiele-Bereich geht es hingegen komplett anders herum aus: Dort reicht es für den übertakteten Core i5-12400 sogar zu einem knappen Sieg gegenüber dem aktuellen Spitzenmodell Core i9-12900K aus. Dies könnte mit abweichender Skalierung anderer Testberichte vielleicht auch leicht anders ausgehen, doch gänzlich abweichende Ergebnisse sind auch dort nicht zu erwarten. Insbesondere aus Gamer-Sicht kann man somit sagen, dass der übertaktete Core i5-12400 somit derzeit einen (unübertakteten) Core i9-12900K wohl grob ersetzen kann. Letzterer behält allerdings weiterhin den Vorteil, als Achtkerner (samt weiteren acht Effizienz-Kernen) über die bessere Zukunftstauglichkeit zu verfügen als der Sechskerner Core i5-12400 (ohne jede Effizienz-Kerne).

Die tatsächliche Praxis-Tauglichkeit dieser Übertaktung von Alder Lake non-K-Prozessoren wird derzeit allerdings durch den Punkt verhindert, dass die dafür tauglichen Mainboards allesamt DDR5-Platinen darstellen – und damit der Preisvorteil der Aktion (deutlich) flötengeht. Auch stellen die benötigten B660-Platinen von Asus nicht die günstigen B660-Modelle dar, so dass in kaum einer Konstellation ein echter Preisvorteil gegenüber einem Core i5-12600K auf (übertaktungsfähigem) Z690-Board oder einem Core i7-12700K (ohne Übertaktung) herauskommt – welche im Gaming-Einsatz allesamt ungefähr dieselbe Performance-Klasse erreichen sollten. Nur rein im DDR5-Feld wäre ein solcher Preisvorteil gegeben – aber dann hat sich der Spar-Gedanke beim Übertakten des Core i5-12400 vorab schon erübrigt:

Core i5-12400 OC Core i5-12600K OC Core i7-12700K non-OC
Mobo-Wahl einzelne Asus-Modelle nur Z690 (wegen CPU-OC) B660, H670, Z690
Prozessor ab 205 Euro ab 298 Euro ab 422 Euro
Mainboard DDR4 - ~189 Euro ~124 Euro
Mainboard DDR5 ab 213 Euro ~209 Euro ~199 Euro
16 GB DDR4/4000 - ~87 Euro ~87 Euro
32 GB DDR4/4000 - ~155 Euro ~155 Euro
16 GB DDR5/4800 * ab 198 Euro ab 198 Euro ab 198 Euro
32 GB DDR5/5200 ~379 Euro ~379 Euro ~379 Euro
Systempreis 16 GB DDR4/4000 - ~574 Euro ~633 Euro
Systempreis 32 GB DDR4/4000 - ~642 Euro ~701 Euro
Systempreis 16 GB DDR5/4800 ~616 Euro ~705 Euro ~819 Euro
Systempreis 32 GB DDR5/5200 ~797 Euro ~886 Euro ~1000 Euro
Preisstand: Geizhals vom 22. Januar 2022 ..... 16 GB DDR5/4800 extrem schwer zu diesem Preis zu bekommen

Um die Sache rund zu machen, braucht der übertaktete Core i5-12400 schlicht Zugriff auf entsprechende DDR4-Platinen: Bei einem Platinen-Preis von sagen wir selbst 190 Euro (nur grob 20 Euro niedriger als der Preis gleichartiger DDR5-Platinen) würde man ein DDR4-System mit 16 GB Speicher für 482 Euro hinbekommen, bei 32 GB Speicher für 550 Euro – dann jeweils mit beachtbarem Preisvorteil gegenüber Core i5-12600K OC oder Core i7-12700K. Das Potential ist also da, es fehlen derzeit nur die passenden DDR4-Platinen. Zu dieser Frage vermeldet der8auer im Hardwareluxx-Forum allerdings ein kommendes B660/DDR4-Mainboard zum Übertakten von Alder Lake non-K. Dies könnte den echten Startschuß zum Alder Lake non-K Overclocking ergeben – sofern Intel die Sache tatsächlich weiterhin laufen läßt.

Ich kann an der Stelle spoilern, dass einer der großen Hersteller an einem B660 Board mit DDR4 arbeitet für Non-K OC.
Quelle:  der8auer im Hardwareluxx-Forum am 21. Januar 2022

Dass Intel laut Tom's Hardware eine sinnbefreite Warnung vor dem Alker Lake non-K Overclocking ausspricht, deutet vielleicht sogar darauf hin, dass dies derart passiert. Denn insofern Intel das ganze verhindern wollte, würde man normalerweise härter reagieren, respektive etwaige Maßnahmen ankündigen oder wenigstens als zukünftig möglich andeuten (wie in der Vergangenheit passiert). Nach wie vor sitzt Intel hier am längeren Hebel und kann jederzeit mittels seiner Microcode-Updates, auf welchem dann die BIOSe der einzelnen Mainboard-Hersteller aufbauen und welche auch mittels "Windows Update" verteilbar sind, die Möglichkeit der BCLK-Übertaktung von Alder Lake non-K auch nachträglich wieder ausschalten. Es kommt also primär darauf an, ob Intel – entgegen aller öffentlichen Rede – nicht eventuell doch den Werbewert dieser Übertaktungsmöglichkeit höher einschätzt als daraus resultierende zukünftige "Verluste" im wirtschaftlich sowieso unbedeutenden DIY-Segment.