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News des 31. Januar 2024

Der Marktstart der GeForce RTX 4080 Super zeigte die Karte umgehend auf UVP-Niveau bzw. mit 2-3 Angeboten sogar leicht darunter erhältlich. Die nominelle Angebotsbreite steigerte sich im Laufe des Abends und der Nacht noch, wurde allerdings bemerkbar ausgebremst durch viele ausverkaufte Angebote. Dies ist deutlich zu sehen an der Anzahl der UVP-Angebote bei den hierfür ausgewählten Einzelhändlern, welche den Abend über abgezählt wurden: Zum Launch-Zeitpunkt waren es bei diesen 6 Einzelhändlern noch 19 Angebote zur UVP oder besser, mitten in der Nacht hingegen nur noch 9 Angebote zur UVP oder besser. Der Marktstart fand augenscheinlich wohlorganisiert statt, so dass fast alle Angebote zum Launch-Zeitpunkt online gingen – sich nachfolgend jedoch eine nicht unerhebliche Anzahl hiervon ausverkaufte.

4080S, UVP: 1109€ Bestpreis Preis-Spanne Lieferbarkeit Anmerkungen
Marktstart (31. Januar, 15 Uhr) 1099 Euro 1099-1399€ ★★★☆☆ 16 Angebote zur UVP + 3 (leicht) niedriger
Marktstart +1h (31. Januar, 16 Uhr) 1099 Euro 1099-1459€ ★★★☆☆ 12 Angebote zur UVP + 2 (leicht) niedriger
Marktstart +3h (31. Januar, 18 Uhr) 1099 Euro 1099-1459€ ★★★☆☆ 11 Angebote zur UVP + 2 (leicht) niedriger
Marktstart +12h (1. Februar, 3 Uhr) 1099 Euro 1099-1459€ ★★★★☆ 7 Angebote zur UVP + 2 (leicht) niedriger
bezogen ausschließlich auf als "direkt lieferbar" klassifizierte Angebote

In der Folge dessen sah der erste halbe Verkaufstag der GeForce RTX 4080 Super ein Verkaufsergebnis von immerhin ~490 Stück bei der Mindfactory (derzeit nicht mehr gelistete Angebote mitgezählt, welche keinen unerheblichen Anteil halten). Dies ist somit der beste Erstverkaufstag der Jahre 2023 & 2024 – und steht in deutlichem Kontrast zur Wertung der Hardwaretester in den zahlreichen Launch-Reviews zur GeForce RTX 4080 Super. Andererseits hatte sich ähnliches bereits angedeutet über den Punkt, dass schon in den letzten beiden Jahreswochen 2023 über die dann konkreter werdenden Gerüchte zu nVidias GeForce RTX "SUPER" Refresh die Verkaufszahlen der Vorgänger-Modelle stark zurückgegangen sind. In der letzten Woche waren dies beispielsweise nur noch 10 Verkäufe der GeForce RTX 4080 (non-Super) bei der Mindfactory: Die Interessenten an derart HighEnd-Grafikkarten haben somit augenscheinlich gewartet und dann direkt am Launchtag zugeschlagen.

Launchtag-Absatz Marktstart MF-Verkäufe *
GeForce RTX 4070 Ti 5. Januar 2023 ca. 400-450 Stück
GeForce RTX 4070 13. April 2023 ~315 Stück
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 24. Mai 2023 ~30 Stück
Radeon RX 7600 25. Mai 2023 30-40 Stück
GeForce RTX 4060 29. Juni 2023 ~10 Stück
GeForce RTX 4060 Ti 16GB 18. Juli 2023 15-20 Stück
Radeon RX 7800 XT 6. September 2023 ~400 Stück
Radeon RX 7700 XT 6. September 2023 ~40 Stück
GeForce RTX 4070 Super 17. Januar 2024 ~240 Stück
Radeon RX 7600 XT 24. Januar 2024 ~30 Stück
GeForce RTX 4070 Ti Super 24. Januar 2024 280-300 Stück
GeForce RTX 4080 Super 31. Januar 2024 ~490 Stück
* "MF-Verkäufe" = Absätze bei der Mindfactory am Launchtag, ausgewertet jeweils 12-14 Stunden nach Marktstart

Mittels der vollständigen Detail-Statistik inkl. auch der nominell nicht mehr gelisteten Exemplare läßt sich sogar eine Verkaufs-Topliste zur GeForce RTX 4080 Super bei der Mindfactory erstellen, welche die Vorlieben der Grafikkarten-Käufer bezüglich Hersteller & Modellen beleuchtet. Zu beachten wäre hierbei, dass Mindfactory nicht alle Grafikkarten-Hersteller zur GeForce RTX 4080 Super führt, der Vergleich findet ergo ausschließlich innerhalb der hier genannten Hersteller Gigabyte, MSI, Palit & Zotac statt. Hierbei sind glasklar Gigabyte & MSI dominierend, wobei generell die Karten mit den höheren Taktraten besser gehen als Referenz-Taktungen – trotz höherer Preislagen. Dies geht ein wenig konträr gegenüber der These, dass derzeit primär Karten zur UVP nachgefragt werden – aber eventuell ist dies im Preisbereich der GeForce RTX 4080 Super bzw. bei deren Käufern auch ein wenig anders gelegen.

MF-Verkäufe * Modell Preis Anmerkungen
(über) 90 Stück MSI GeForce RTX 4080 Super Suprim X ausverkauft +90MHz Boost, +105MHz Boost (OC-Profil)
(über) 70 Stück Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Gaming OC ausverkauft +45MHz Boost
(über) 60 Stück Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Aero OC 1149€ +45MHz Boost
(über) 50 Stück Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Windforce V2 1119€ Referenz-Taktung
(über) 40 Stück MSI GeForce RTX 4080 Super Gaming X Slim ausverkauft +60MHz Boost, +75MHz Boost (OC-Profil)
(über) 20 Stück MSI GeForce RTX 4080 Super Gaming X Slim White 1199€ +60MHz Boost, +75MHz Boost (OC-Profil)
(über) 20 Stück MSI GeForce RTX 4080 Super Ventus 3X OC ausverkauft +30MHz Boost, +45MHz Boost (OC-Profil)
(über) 20 Stück Palit GeForce RTX 4080 Super JetStream OC 1099€ +30MHz Boost
(über) 10 Stück Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Aorus Master ausverkauft +75MHz Boost
(über) 10 Stück Palit GeForce RTX 4080 Super GamingPro OC 1169€ +60MHz Boost
(über) 10 Stück Zotac GeForce RTX 4080 Super AMP Extreme Airo 1269€ +60MHz Boost
(über) 10 Stück Zotac GeForce RTX 4080 Super Trinity Black Edition 1139€ Referenz-Taktung
(über) 10 Stück Zotac GeForce RTX 4080 Super Trinity OC White Edition 1369€ +15MHz Boost
(über) 5 Stück Palit GeForce RTX 4080 Super GamingPro 1139€ Referenz-Taktung
* "MF-Verkäufe" = Absätze bei der Mindfactory am Launchtag, ausgewertet 12 Stunden nach Marktstart

Interessant auch, dass die Spitzen-Positionen von Grafikkarten-Modellen eingenommen werden, welche üblicherweise häufig getestet werden und sich darüber auch einen gewissen Namen haben erarbeiten können – namentlich MSIs Suprim X oder Gigabytes Gaming OC. Inwiefern aller Käufer dieser Grafikkarten am Erstverkaufstag der GeForce RTX 4080 Super bereits entsprechende Testberichte dieser spezifischen Modelle lesen konnten, ist ungewiss, aber auch nicht besonders wahrscheinlich. Eher denkbar ist, dass die Grafikkarten-Hersteller hierbei auf den einmal etablierten (guten) Produktnamen setzen können und am Erstverkaufstag die meisten Grafikkarten-Käufer darauf vertrauend zugreifen. Dies unterstreicht den Wert jener (guten) Verkaufsnamen, welche sich die Grafikkarten-Hersteller hier teilweise haben aufbauen können – und zeigt für die anderen Hersteller darauf hin, woran man arbeiten muß, um ähnliche Verkaufserfolge zu erzielen.

Gemäß Paul Alcorn @ Twitter, einem Mitarbeiter von Tom's Hardware, hat ein AMD-Vertreter (wohl im Dunstkreis der aktuellen Quartalszahlen) bestätigt, dass Zen 5 für Consumer im zweiten Halbjahr 2024 antritt – und damit in AMDs Zeitplan liegt. Augenscheinlich war der Plan somit nie anders als dies – wobei AMD sicherlich eine kleine intere Verschiebung (sofern es jene gäbe) kaum zugeben muß, so lange man nicht ganz offizielles zum Zen-5-Launchtermin verkündet. In jedem Fall müssen damit die Träume über einen April/Mai-Launch beerdigt werden, die Computex Anfang Juni könnte somit bestenfalls den Startschuß für Zen 5 in Form erster offizieller Ankündigungen (nicht Launches) bringen. Der wichtigere Punkt ist jedoch sicherlich, dass AMD die Begriffswahl "zweites Halbjahr" hoffentlich nicht ausnutzt und somit Zen 5 tatsächlich noch im Sommer 2024 kommt – und nicht erst im Herbst oder gar gegen Jahresende.

An AMD rep just confirmed that Zen 5 is on track for the consumer market for the second half of this year.
Quelle:  Paul Alcorn @ Twitter am 31. Januar 2024
 
Let me state what I'm hearing: Folks claim, without actual proof, that something will launch before its official release date, thus giving you latitude to call it a late product when it actually arrives on time.
Quelle:  Paul Alcorn @ Twitter am 31. Januar 2024

Interessant daneben der Nachtrag des TH-Mitarbeiter, in welchem jener Gerüchtemacher anspricht, die aus dem Hüh & Hott bei solchen Terminaussagen ihre Klicks & Views zu generieren versuchen. So kann es passieren, dass ein Hardware-Projekt zum vom Hersteller vorab gewählten Termin daherkommt, allerdings auf Basis einer falschen, zu frühen Terminvorhersage der Gerüchteküche nachfolgend von selbiger als "verspätet" abgekanzelt wird. Die Tendenz einiger Akteure, unbedingt etwas knalliges berichten zu müssen, kommt der Wahrheitsfindung hierbei wenig zu gute. Allerdings muß auch gesagt werden, dass vorab eben niemals zu sehen ist, welche der vielfältigen Gerüchte nunmehr wahr und welche falsch sind. Auch gibt es unter den Beteiligten allenfalls gute und weniger gute Quoten – vollständig richtig lag aber niemals jemand, auch vollständig falsch gibt es eigentlich nicht. Dies ist auch der Grund, wieso an dieser Stelle so viele dieser Gerüchte aufgegriffen werden: Es ist besser, sich mit jenen zu beschäftigen und deren jeweilige Chancen einzuordnen, als sich jene unkommentiert durchs Internet fressen zu lassen.

Stichwort Gerüchteküche: Laut RedGamingTech entwickelt Intel mittels "Bartlett Lake" eine weitere CPU-Serie für den Sockel LGA1700, welches sich explizit an Mainstream- und Budget-Bedürfnisse richten soll. Genauere technische Daten fehlen noch, aber aller Wahrscheinlichkeit soll es sich um einen schlichten (weiteren) Refresh von "Raptor Lake" handeln, denkbarerweise ohne jede technische Änderungen. Allerdings könnte dies dennoch ein neues Stück Silizium ergeben, denn von Raptor Lake existiert derzeit sicher bekannt nur ein 8P+16E-Die, was für den Mainstream-Anspruch von Bartlett Lake wohl zu groß und zu teuer ist. Entweder Intel aktiviert hier nochmalig seine 2020er Alder-Lake-Dies, oder aber es gibt ein neues Mainstream-Die der Raptor-Lake-Klasse zugunsten von Bartlett Lake.

Interessant ist der insgesamte Ansatz, dies nochmals auf dem Sockel LGA1700 zu erledigen. Denn damit gibt Intel indirekt zu, dass der große Verkaufserfolg von AMD im DIY-Segment eben auch darin begründet liegt, dass AMD weiterhin ein breites Angebot an Prozessoren für einen älteren Sockel (AM4) pflegt – im Gegensatz zu Intel, wo die Sockel vergleichsweise schnell ersetzt werden. Aber natürlich ist die Weiterverwendung des Sockels LGA1700 für Intel nicht nur einfacher, sondern auch kostengünstiger: Neue Plattformen & Mainboards haben immer die Tendenz, anfänglich zu teuer in den Markt einzusteigen, was sich mit einer expliziten Budget-Plattform beißt. Offen bleibt derzeit, wie hoch hinaus Bartlett Lake letztlich will, sprich ob es auch in den Rahmen von vernünftig nutzbaren Gamer-Prozessoren geht, oder aber wirklich nur das Niveau von OEM-PCs erreicht. Terminlich gibt es leider genauso wenig konkretes, man kann nur vermuten, dass dies ein 2025er Projekt von Intel sein dürfte.