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nVidia-Dokumente bestätigen 10 Grafikchips der Architekturen Hopper, Ada (Lovelace) & Blackwell

VideoCardz haben mehrere interne nVidia-Dokumente zugespielt bekommen, welche aus dem kürzlichen Hack des Grafikchip-Entwicklers stammen sollen (Hintergründe hierzu bei Heise Security). Mit den ersten nVidia-Dokumenten wurde die Verwendung des Codenamens "Blackwell" für eine kommende nVidia-Architektur bestätigt. Dies hatte Twitterer Kopite7kimi bereits letzten Sommer derart angedeutet – und nunmehr im übrigen die Veröffentlichung dieser VideoCardz-Meldung mit einem klaren Hinweis auf die 3nm-Fertigung von TSMC kommentiert. Unklar ist allerdings nach wie vor, ob man die "Blackwell"-Architektur den Segmenten HPC, Gaming oder hingegen gleich beidem zuordnen kann.

Hopper Ada (Lovelace) Blackwell
Chipfertigung 5nm TSMC 5nm TSMC 3nm TSMC
Grafikchips GH100, GH202 AD102, AD103, AD104, AD106, AD107, AD10B GB100, GB102
Ausrichtung HPC (GH202 eventuell auch für Gaming) Gaming → GeForce RTX 40 Serie (AD10B jedoch für Tegra-SoCs) vermutlich HPC (GB102 eventuell für Gaming)
Release GH100-Ankündigung wohl auf der GTC im März 2022, Auslieferung irgendwann H2/2022; GH202: klar später angeblich ab September 2022, komplettes Portfolio sicherlich erst Anfang 2023 im Markt vermutlich 2024

Dies klärt sich auch mit den zweiten nVidia-Dokumenten nicht wirklich auf, mittels welchen allerdings eine ganze Reihe an Grafikchips zukünftiger nVidia-Architekturen bestätigt werden: Bei der "Ada"-Architektur (bisher als "Lovelace" bekannt) die Grafikchips AD102, AD103, AD104, AD106, AD107 und AD10B (ein "Berta", keine "Acht"), bei der "Hopper"-Architektur die Grafikchips GH100 und GH202 sowie bei der vorgenannten "Blackwell"-Architektur die Grafikchips GB100 & GB102. Intern existiert auch die Namensnennung "AD100" – dies jedoch nur als Architektur-Begriff für die Ada-Architektur, nicht als eigenständiger Grafikchip. Dabei war die Existenz der Grafikchips AD102, GH100 & GH202 bereits bekannt, während AD103, AD104, AD106 & AD107 (logischerweise) vermutet wurden. Wirklich neu sind somit "nur" AD10B, GB100 und GB102, wobei natürlich die Bestätigung aller 10 NextGen-Grafikchips immer weit gewichtiger wiegt als jedes vorherige Gerücht.

Trotz nicht genannter technischer Daten lassen sich die meisten dieser Grafikchip-Codenamen derzeit schon grob einordnen, da nVidia diesbezüglich einem strengen Nummernschema folgt: So werden die Ada-Chips AD103 bis AD10B schlicht jeweils kleinere Ausführungend des Ada-Topchips A102 darstellen, von weiteren HighEnd-Lösungen (AD103) bis hinunter zu Mainstream-Lösungen (AD107). Eine Ausnahme wird der sowieso etwas abweichend benannte "AD10B"-Chip geben, welcher laut Kopite7kimi in Tegra-Systeme gehen wird (und damit im PC-Geschäft wahrscheinlich nie auftaucht). Klar ist auch die Verwendung des "GH100" als nächsten dicken HPC-Chip von nVidia. Unklarer wird es beim "GH202", welcher der "Hopper"-Architektur zugehörend eigentlich ebenfalls auf die HPC-Schiene sollte, früher allerdings auch als mögliche Gaming-Auskopplung von "Hopper" gehandelt wurde. Dies wäre durchaus delikat, da sich die letzten HPC-Chips von nVidia eigentlich nicht mehr sinnvoll für Gaming-Bedürfnisse verwenden lassen – da jenen RayTracing in Hardware komplett fehlt.

Natürlich könnte nVidia in dieser Frage für GH202 eine Ausnahme machen, dies wäre aber dann schon eine erhebliche technische Anpassung. Denkbar sind somit auch gänzlich andere Auflösungen zum GH202-Chip – wie beispielsweise eine GH100-Neuauflage in einer verbesserten Fertigung, somit als Midlife-Kicker dieser HPC-Architektur. Und bei Blackwell fehlt wie gesagt derzeit die Klarstellung, ob es sich hierbei um HPC, Gaming oder beides handelt. Da nVidia jedoch üblicherweise die HPC-Chips zuerst konzipiert und inzwischen der "100er" Codename (von "GB100") auch fest dem HPC-Segment zuzuordnen ist, scheint die "Blackwell"-Architektur zumindest wiederum HPC-Bedürfnisse zu bedienen. Denkbar allerdings, dass von jener "Blackwell"-Architektur dennoch Gaming auch noch mit bedient wird, denn der "102er" Codename (von "GB102") wurde bislang nur von Gaming-Topchips benutzt. Jene Fragen werden sich sicherlich später noch klären lassen – eventuell halten die geleakten nVidia-Dokumente sogar noch weitere bislang nicht bekannte Interna bereit.