In unserem Forum kann man ein interessantes Detail nachlesen, welches erklärt, wieso sich der GK110-Chip so derart verspätet – nach derzeitigem Stand werden GK110-basierte Gamer-Grafikkarte nicht vor dem Ende des ersten Quartal 2013 erscheinen, potentiell sogar erst später. Dabei scheint der GK110 nVidia-intern fertig zu sein und nVidia sogar schon erste GK110-basierte Tesla-Karten ("Tesla K20") an Supercomputer-Hersteller auszuliefern. Der springende Punkt ist, daß nVidia wohl reihenweise sehr volumenstarke Verträge über die schnellstmögliche Lieferung von GK110-basierten Tesla-Karten abgeschlossen hat und diese nun zuerst bedient. Der GK110 als Gamer-Chip verzögert sich also wohl nur deswegen so stark, weil nVidia in diesem Fall den Profi-Markt dem Gamer-Markt vorzieht – verständlich angesichts der im Profi-Markt gezahlten (deutlich höheren) Preise.
AMD | nVidia | ||||
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Chip | Ausfertigung | Name | Release | Name | Release |
HighEnd AMD: Venus nVidia: GK110 |
1. Variante | Radeon HD 8970 (?) | Q1/2013 (?) | GeForce GTX 780 (?) | Ende Q1/2013 |
2. Variante | Radeon HD 8950 (?) | Q1/2013 (?) | GeForce GTX 770 (?) | Termin unbekannt | |
Performance AMD: Oland nVidia: GK114 |
1. Variante | Radeon HD 8870 (?) | Januar 2013 (?) | GeForce GTX 760 Ti (?) | Termin unbekannt |
2. Variante | Radeon HD 8850 (?) | Januar 2013 (?) | Name unbekannt | Termin unbekannt | |
Mainstream AMD: Mars nVidia: GK116 |
1. Variante | Radeon HD 8770 (?) | Q1/2013 (?) | Name unbekannt | Termin unbekannt |
2. Variante | Radeon HD 8750 (?) | Q1/2013 (?) | Name unbekannt | Termin unbekannt |
Einen kleinen Vorteil dürfte diese Verzögerung dann aber auch für den Gamer haben: Wenn im ersten Quartal 2013 dann endlich GK110-basierte Gamer-Grafikkarten erscheinen, dürfte der Gk110-Chip bei Chipfertiger TSMC längst ausgereift sein, womit nVidia auch kein mit heißer Nadel gestricktes Produkt in den Markt schicken muß, sondern (anzunehmenderweise) eine ausgereifte Angelegenheit mit (gemessen an der Chip-Größe) maßvollem Stromverbrauch und entsprechendem Overclocking-Spielraum. Es dürfte vergleichsweise so werden, als hätte nVidia in der Fermi-Generation die GeForce GTX 480 (GF100) übersprungen und wäre gleich mit der GeForce GTX 580 (GF110) herausgekommen – welche mehr freigeschaltete Hardware-Einheiten, mehr Takt und mehr Overclocking-Spielraum zu einem sogar leicht niedrigeren Stromverbrauch offerierte.