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nVidias GK110-Gamerausführung kommt angeblich als "GeForce Titan"

Über nVidias GK110-Chip wird seit dessen Ankündigung im Mai 2012 geredet und spekuliert, obwohl von Anfang an bekannt war, daß jener Grafikchip seitens nVidia zuerst einmal im professionellen Segment (Vorstellung der Tesla K20/X im November 2012) Verwendung finden wird und ein Gamer-Einsatz nicht vor dem ersten Quartal 2013 geplant ist. Nun ist dieser Zeitpunkt allerdings erreicht und nVidia scheint nunmehr tatsächlich den GK110-Chip für den Gamer-Bereich vorzubereiten. Die SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wollen hierzu aus mehreren Quellen erste genauere Informationen zur Gamer-Ausführung des GK110-Chips erhalten haben – wonach nVidia das ganze als ziemliches Sonderprojekt abzuhandeln scheint und sogar mit "GeForce Titan" einen speziellen, vom üblichen nVidia-Namensschema abweichenden Verkaufsnamen in der Mache hat.

Zu den Innereien von "GeForce Titan" ist allerdings immer noch nichts konkretes bekannt – der GK110-Chip bietet bekannterweise maximal 2880 Shader-Einheiten, 240 Textureneinheiten (TMUs) und 48 Raster Operation Units (ROPs) an einem 384 Bit DDR breiten Speicherinterface auf. Ob "GeForce Titan" hiervon alles nutzt und vor allem mit welchen Taktfrequenzen diese Gamer-Lösung antritt, ist derzeit wie gesagt unklar – bekannt ist allein eine augenscheinlich nVidia-eigene Performance-Schätzung, wonach "GeForce Titan" auf 85 Prozent des Performance-Niveaus der DualChip-Lösung GeForce GTX 690 kommen soll. Dafür müsste "GeForce Titan" umgerechnet ungefähr 45 bis 55 Prozent schneller als eine GeForce GTX 680 werden – sicher erreichbar wäre dieses Ziel beispielsweise mit einem GK110-Vollausbau auf einer Taktrate von 900 MHz (+59% Rechenleistung gegenüber der GeForce GTX 680).

    nVidia GeForce Titan

  • nVidia GK110-Chip, 7,1 Mrd. Transistoren in 28nm auf ca. 550mm² Chipfläche
  • DirectX 11 Kepler-Architektur
  • maximale Hardware: 2880 Shader-Einheiten, 240 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Speicherinterface
  • nVidia-eigene Performance-Schätzung: 85% des Niveaus der GeForce GTX 690
  • Preislage: 899 Dollar
  • Launchtermin: Ende Februar

Ob es so weit geht, bliebe abzuwarten – am Ende will man schließlich nicht jede Grenze beim Stromverbrauch durchbrechen. Eine Tesla K20X mit "nur" 2688 aktiven Shader-Einheiten und eher gemächlichen Taktraten von 735 MHz kommt schon auf eine TDP von 235 Watt, eine Gamer-Karte mit 2880 Shader-Einheiten und einer Taktrate von 900 MHz sollte schnell die 300-Watt-Grenze anpeilen (oder auch darüber liegen). Man sollte daher vorsichtigerweise von einer Chip-Taktrate bei "GeForce Titan" im Rahmen von 800 bis 900 MHz ausgehen, dies liegt alles noch im Rahmen von nVidias Performance-Prognose zu "GeForce Titan".

Der von SweClockers genannte Preis von 899 Dollar passt in jedem Fall perfekt zum augenscheinlichen Ziel nVidias einer sehr speziellen Grafikkarte. Jener Preispunkt läßt im übrigen sogar Platz dafür, daß der eigentliche Nachfolger der GeForce GTX 680 wiederum im HighEnd-Segment zu Preisen von 499 oder 599 Dollar antreten kann – sprich, "GeForce Titan" würde das bisherige Preisgefüge bei nVidia nicht verändern respektive alle anderen HighEnd-Lösungen nicht im Preis nach unten drücken. Das Marktpotential der Karte wird (selbst eingerechnet eines niedrigeren Straßenpreises) angesichts dieses Preispunkt natürlich äußerst gering sein.

Terminlich soll derzeit Ende Februar angesetzt sein, wobei nVidia angeblich nur reinste Referenzdesigns akzeptiert, welche noch nicht einmal irgendwelche Hersteller-Aufkleber tragen dürfen. Dies sieht so aus als wäre "GeForce Titan" sehr knapp auf Kante gebaut, womit nVidia besser alles selber im Griff behält, um keine unliebsamen Überraschungen bei den Grafikkarten-Käufern zu provozieren. Derzeit sind dies alles natürlich nur unsichere Vorab-Informationen, welche nur zum Teil oder eventuell auch gar nicht stimmen müssen – was hiervon passend ist, kann nur die Zeit zeigen.