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Umfrage-Auswertung: Wird der Microsoft Store (PC-seitig) benutzt?

Mittels einer Umfrage von Mitte Juni wurde nach der Nutzung des "Microsoft Stores" vom PC aus gefragt. Der Microsoft Store (bis Oktober 2017 "Windows Store" genannt) kommt mittels Windows 8/10 und hat somit automatisch einen erheblichen Standort-Vorteil – gerade da Windows-Apps eigentlich nur noch über diesen Store bezogen werden sollen. Trotzdem hat sich der Microsoft Store bis jetzt kaum im öffentlichen Bewußtsein festsetzen können – ganz im Gegensatz zu den Software-Shops von Apple, Google und Valve. Das Umfrage-Ergebnis bestätigt dieses Bild deutlich: Gerade einmal 31,5% der Umfrageteilnehmer waren überhaupt schon einmal im Microsoft Store zugange, nur 20,7% haben darüber wenigstens einmalig Software gezogen, nur ganze 1,7% zählen sich als häufige Nutzer des Microsoft Stores. Damit haben satte 68,5% der Umfrageteilnehmer den Microsoft Store noch nie wenigstens einmalig besucht.

Angesichts der absoluten Vormachtstellung von Windows 10 im 3DCenter (in diesem Frühjahr schon bei 62,9%) ist dies eine arg schwache Vorstellung von Microsoft – welche nicht vermocht haben, ihren Software-Shop trotz der natürlicherweise guten Ausgangslage (Integration in Windows 8/10) entscheidend voranzutreiben. Das Problem des Microsoft Store liegt dabei augenscheinlich in einer breiten bewußten Ablehnung dieses Microsoft-Angebots: Denn zwar hätte ein gewisser Teil der Nichtnutzer kein Problem mit dessen Nutzung, aber mit 56,8% aller Umfrageteilnehmer die große Mehrheit ist sehr deutlich gegen den Microsoft Store als solchen eingestellt. Die Umfrage fragt nicht nach den Gründen dieser Ablehnung, aber angesichts dieser sogar absolute Mehrheit ist das ganze wohl substantieller Natur – und damit für Microsoft sicherlich nicht so einfach aufzulösen.

Die große Ironie ist dabei, das die gesamte Zielsetzung der technischen Umwälzungen in Windows 8/10 letztlich darin bestand, einen eigenen App-Store zu etablieren und damit das Geschäftsmodell insbesondere von Apple und Valve zu kopieren – sprich, an den Software-Entwicklungen anderer als "Gatekeeper" zur eigenen Software-Plattform mitzuverdienen. In der früher sehr freiheitlichen Windows-Welt kam und kommt dieses Ansinnen natürlich nicht gut an, technische Unzulänglichkeiten der UWP-Apps haben dann das ihrige zur schlechten Grundstimmung beigetragen. Microsoft wird sich aufgrund der vorgenannten Zielsetzung aber kaum davon beirren lassen, diesen Weg weiter zu gehen – die Verdienstaussichten sind langfristig gesehen einfach zu interessant, selbst wenn man auf dem Weg dahin Marktanteile an andere Betriebssysteme abgeben sollte. Die Frage ist allerdings, ob Microsoft angesichts dieser Zahlen letztendlich nicht doch Zwangsmaßnahmen benötigen wird, um den Microsoft Store zu etablieren – das notwendige Instrument steht mit dem Zwang zu Feature-Updates bei Windows 10 schließlich schon zur Verfügung.