Leider etwas eingeschlafen ist die Tradition der Grafikkarten-Marktüberblicke – zu welchem sich während des ersten Halbjahrs 2025 wegen ständiger Neuerscheinungen und zum Teil auch mangelhafter Lieferbarkeit kein Anlaß bot, was jedoch spätestens seit dem Sommer vermisst wurde und hiermit nachgeholt wird. Der aktuelle Preisüberblick ist demzufolge heftig gewandelt gegenüber dem vorherigen vom Oktober 2024: Seinerzeit waren Radeon RX 9000 und GeForce RTX 50 noch nicht auf dem Markt, dafür gab es sogar noch beachtbare Posten der Radeon RX 6000 und GeForce RTX 30 Serien im Einzelhandel, neben den seinerzeit dominierenden Radeon RX 7000 und GeForce RTX 40 Serien. Davon ist derzeit nur wenig erhalten geblieben, inzwischen ist der Markt komplett in der Hand der neuen Grafikkarten-Serie von AMD & nVidia, sind die verfügbaren Angebote zu älteren Grafikkarten in den meisten Fällen auch nicht mehr gut genug, um noch beachtet zu werden ... zum Artikel.
Laut YouTuber RedGamingTech steht der frühestmögliche Ankündigungstermin für die GeForce RTX 60 Serie derzeit auf der CES 2027 – mit anschließendem realen Launch im ersten Quartal 2027. Der YouTuber ist in seiner Aussage aber auch nicht besonders genau, gemäß der Wortwahl ist dies noch kein definitiver Releasetermin. Zugleich beißt sich dies durchaus mit dem auf das dritte Quartal 2026 verschobenen RTX50-Refresh, denn nVidia wird selbigem nicht nur ein knappes halbes Jahr zum Entfalten geben wollen (üblicherweise mindestens ein Jahr). Denkbarerweise berichten die Quellen von RedGamingTech hier nur über eine vergleichsweise alte Terminplanung von nVidia – denn vor AI-Boom und Speicher-Krise könnte nVidia durchaus eine RTX60-Serie zur CES 2027 angesetzt haben, dies wären dann genau zwei Jahre nach der Vorstellung der RTX50-Serie auf der CES 2025. Mit der Verzögerung des RTX50-Refreshs sollte diese alte Terminlage aber sowieso nicht mehr zu halten sein, egal wie lange sich der RTX50-Refresh konkret verzögert.
So what I'm actually hearing is that RTX60, officially would be Rubin, the very earliest we're going to see this is CES 2027. And I was actually hearing initially it was going to be earlier than this, but just what's going on right now. I'm hearing at the very earliest nVidia expecting to launch this in the first quarter or the very least or should I say announce it in the first quarter of 2027. And I just don't see them actually rushing.
Quelle: RedGamingTech @ YouTube am 15. November 2025
Intel hat das offizielle Vorstellungsdatum von "Panther Lake" aka der Core Ultra 300 Serie mit dem 5. Januar 2026 bekanntgegeben, ergo im Rahmen der CES 2026 ablaufend. Zu diesem Zeitpunkt ist aber in dem Sinne nur eine größere Vorstellung zu erwarten, der eigentliche Marktstart dürfte Mobile-typisch in den Wochen und Monaten danach erfolgen, hat aber (wiederum Mobile-typisch) kein tatsächlich eingrenzbares Datum. Im Vergleich zu den letzten Mobile-only-Generationen von Intel ist Panther Lake damit vergleichsweise spät dran, denn bei Meteor Lake und Lunar Lake bemühte sich Intel um eine Vorstellung noch im Herbst des davor liegenden Jahres, um zum CES-Termin dann schon eine gewisse Lieferbarkeit im Endkunden-Segment vermelden zu können. Daneben ist seitens Intel zur CES 2026 auch noch die Vorstellung des "Arrow Lake Refreshs" zu erwarten, da dürfte dieses Jahr wohl kaum noch etwas passieren. Wie dies beim vermissten Battlemage-Chip "BMG-G31" aussieht, bleibt noch etwas offen – aber da zuletzt die weiteren Hinweise ausgeblieben sind, könnte dies inzwischen auch zu knapp werden für einen 2025er Launch (welchen Intel nie offiziell versprochen hatte).
| AMD | Intel | nVidia | andere | |
|---|---|---|---|---|
| Jahresend-Launches 2025 | Ryzen 5 7500X3D (12. November 2025) FSR Redstone (10. Dezember 2025) |
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| 2025 erwartet, aber wahrscheinlich auf 2026 verschoben | neue Zen5/X3D-SKUs (whrschl. CES 2026) Zen 5 Desktop-APUs (whrschl. CES 2026) |
Arrow Lake Refresh (whrschl. CES 2026) Battlemage BMG-G31 (möglw. Anfang 2026) |
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| 2025 erwartet, aber definitiv auf 2026 verschoben | Panther Lake (5. Januar 2026, CES) |
GeForce RTX50 Refresh (Q3/2026) |
Qualcomm Snapdragon X2 (H1/2026) Mediatek N1/N1X (möglw. Sommer 2026) |
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| war immer schon erst 2026 zu erwarten | Gorgon Point (whrschl. CES 2026) Zen 6 (Sommer/Herbst 2026) |
Nova Lake (Ende 2026) |
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| Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen | ||||
Chipentwickler nVidia hat seine Geschäftszahlen für das dritte Finanzquartal des Finanzjahres 2026 vorgelegt, welches bei nVidia (abweichend vom Kalenderverlauf) von August bis Oktober 2025 lief. Für jenen Zeitraum hatte nVidia mit 54 Mrd. Dollar vorab sowohl ein neues Rekordquartal als auch den größten absoluten Sprung der letzten Zeit prognostiziert – und hat diese Prognose mit 57,0 Mrd. Dollar noch einmal klar überboten. Dies sind +22,0% mehr Umsatz als im vorherigen Quartal sowie satte +62,5% mehr als Vorjahreszeitraum. Neben dem erneuten Quartalsrekord (der nunmehr 9. in Folge) legt nVidia vor allem auch einen satten absoluten Sprung hin: Allein der Zugewinn von +10,3 Mrd. Dollar von nur einem Quartal zum nächsten ist mehr als alle (vollen) nVidia-Quartalsumsätze bis zum Jahr 2022 oder auch mehr als AMD jemals im Quartal umgesetzt hat. Oder anders ausgedrückt: nVidia ist vom zweiten zum dritten Quartal 2025 um 1x soviel wie ganz AMD oder immer noch um ¾ der Größe von ganz Intel gewachsen. Absolut steht nVidia damit bei der 6,2fachen Umsatzgröße von AMD sowie der 4,2fachen Umsatzgröße von Intel (oder auch dem 2,5fachen von AMD & Intel zusammengezählt).
| Q3/2024 | Q4/2024 | Q1/2025 | Q2/2025 | Q3/2025 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 35'082 Mio. $ | 39'331 Mio. $ | 44'062 Mio. $ | 46'743 Mio. $ | 57'006 Mio. $ |
| (nomineller) Gewinn | 19'309 Mio. $ | 22'091 Mio. $ | 18'775 Mio. $ | 26'422 Mio. $ | 31'910 Mio. $ |
| Bruttomarge | 74,6% | 73,0% | 60,5% | 72,4% | 73,4% |
| operativer non-GAAP-Gewinn | 23'276 Mio. $ | 25'516 Mio. $ | 23'275 Mio. $ | 30'165 Mio. $ | 37'752 Mio. $ |
VideoCardz haben eine überaus klare Aussage seitens Grafikkarten-Hersteller PowerColor zu zukünftig steigenden Grafikkarten-Preisen bei Reddit gefunden. Jene ist natürlich zum größeren Teil werbenden Charakters für den Grafikkarten-Hersteller, weisst auf dessen kommende Promotion-Angebote zum anstehenden Black Friday hin. Allerdings darf man den Teil "buy before the last week of the year" dennoch ernst nehmen, denn dies ist nichts als der klare Hinweis darauf, dass nach dem Auslaufen der Black-Friday-Preislage mitnichten eine Rückkehr zum preislichen Normalzustand, sondern regelrechte Preiserhöhungen bevorstehen – die den Herstellern intern bereits bekannt sind. Letztlich passt hier alles mit den Meldungen der letzten Tage zusammen und man sollte die Worte des PowerColor-Mitarbeiters demzufolge beherzigen, insofern eine Grafikkarten-Anschaffung in nächster Zeit geplant ist. Zugleich weist diese Aussage auch auf den Umstand hin, dass Veränderungen der Grafikkarten-Preise aus Gründen steigender VRAM-Preise augenscheinlich mit einiger Verzögerung passieren, nicht so schnell auf den Einzelhandel durchschlagen wie bei RAM und teilweise SSDs & HDDs.
regarding gpu holiday pricing
wait until sunday for discounts to all kick in
buy before the last week of the year before prices kick up
Quelle: PowerColor @ Reddit am 19. November 2025
Zum Wochenende schon verlinkt, aber noch nicht extra erwähnt wurde ein Video von Hardware Unboxed @ YouTube, welches mit konkreten Hochrechnungen zur VRAM-bedingten Steigerung der Grafikkarten-Preise daherkommt – und daher das Feld der Mutmaßungen verläßt und ein paar gute Anhaltspunkte dafür liefert, mit welchen Preissteigerungen man hierzu rechnen muß. Ausgangspunkt sind bekannte VRAM-Preise, welche AMD & nVidia zwar nur 40-50 Dollar für 16 GB GDDR6/7 kosten, aber über die hohen Margen des Pakets aus Grafikchip & Speicher sowie die Gewinnmargen des Grafikkarten-Hersteller selber sowie der Handelkette dann mit dem 2-3fachen in den Endkundenpreis eingehen. Zugleich rechnet man darauf basierend verschiedene Preismodelle durch, welche Preissteigerung für GDDR-Speicher zu welchen Preissteigerungen bei der kompletten Grafikkarten führen werden. Wie stark die VRAM-Preise und damit die Grafikkarten-Preise tatsächlich ansteigen werden, ist damit nicht gesagt, dies kann jene Hochrechnung natürlich nicht prognostizieren. Allerdings ist es ziemlich wahrscheinlich, dass innerhalb der galoppierenden Speicher-Krise letztlich alle Speichersorten halbwegs ähnlich betroffen sind – denn was nicht mit nach oben gehen will im Preis, das wird einfach nicht mehr hergestellt (zugunsten lukrativerer Speichersorten).
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Von VideoCardz kommen genauere Spezifikationen zum Arrow-Lake-Refresh, welche als "Core Ultra 200 Plus" Serie antreten soll. Grundsätzlich wird hiermit die Zielrichtung bestätigt, welche ein kürzliches Geekbench-Ergebnis bereits vorgegeben hat: Intel spendiert dem Arrow-Lake-Refresh tatsächlich mehr Hardware – zumindest dort, wo es möglich ist. Denn natürlich setzt Intel für seine Refresh-Generation keine wirklich neue Hardware an, sondern benutzt die "alten" Chips in neuen Konfigurationen. Damit ist es nicht möglich, dem Core Ultra 9 285K wirklich mehr CPU-Kerne mitzugeben, jener kommt schon im Vollausbau des zugrundeliegenden Siliziums daher. Das Refresh-Topmodell "Core Ultra 9 290K Plus" kommt daher auch nur etwas mehr maximalen Boosttakt mit: +100 MHz bei den P-Kernen sowie +200 MHz bei den E-Kernen. Hinzu kommt ein offizieller Speichersupport, welcher bis DDR5/7200 reichen wird (wahrscheinlich nur mit CUDIMMs).
| Kerne | P-Takt | E-Takt | Änderung ggü. Vorgänger | |
|---|---|---|---|---|
| Core Ultra 9 290K Plus (F) | 8P+16E/24T | 3.7/5.8 GHz | 3.2/4.8 GHz | +100 MHz mehr P-Boost, +200 MHz mehr E-Boost, max. DDR5/7200 |
| Core Ultra 7 270K Plus (F) | 8P+16E/24T | 3.7/5.5 GHz | 3.2/4.7 GHz | +4 E-Kerne, –200 MHz weniger P-Base, +100 MHz mehr E-Boost, –100 MHz weniger E-Base, max. DDR5/7200 |
| Core Ultra 5 250K Plus (F) | 6P+12E/18T | 4.2/5.3 GHz | 3.5/4.7 GHz | +4 E-Kerne, +100 MHz mehr P-Boost, +100 MHz mehr E-Boost, –100 MHz weniger E-Base, max. DDR5/7200 |
| Quelle: VideoCardz; Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen | ||||
VideoCardz verweisen auf neuerliche Gerüchte aus Fernost über wegen der Speicher-Krise steigende Grafikkarten-Preise. Jene kommen aus dem gewöhnlich sehr gut informierten "Board Channels" Forum (inzwischen dort gelöscht) und berichten über eine AMD-Notiz an die Grafikkarten-Hersteller zugunsten einer weiteren anstehenden Preiserhöhung. Augenscheinlich hatte AMD bereits kürzlich die Preise für die üblichen Pakete aus Grafikchip und GDDR-Speicher angehoben, dabei soll es sich aber nur um eine geringfügige Preissteigerung gehandelt haben, die womöglich auch im gesamten Kartenpreis und den täglichen Preisschwankungen im Einzelhandel untergegangen ist. Die nunmehr angekündigte zweite Preissteigerung soll hingegen größer ausfallen – was aber immer noch nicht bedeutet, dass sich dies in bedeutsam steigenden Grafikkarten-Preisen niederschlagen muß. Hier wird man einfach abwarten müssen, was da real passiert. Offiziell wird man hiervon natürlich nie etwas hören, denn hierbei geht es nicht um einen neuen Listenpreis (bleibt unverändert), sondern um den realen Abgabepreise zwischen Grafikchip-Entwickler und Grafikkarten-Herstellern.
AMD GPUs already saw a price increase around October, but the increase was minor and not reflected in the cost of AMD cards.
However, AMD recently announced internally that due to rising memory costs, a second price increase will be implemented. The specific implementation date has not yet been officially announced.
AMD has clarified that due to a significant increase in memory procurement costs, the next shipment price for GPUs and memory will increase, with a larger increase potentially affecting all models. The specific amount and implementation time are not yet confirmed.
Quelle: "Board Channels" Forum (inzwischen dort gelöscht), übersetzt ins Englische und wiedergegeben von VideoCardz am 17. November 2025
Redditor Seyedhn hat eine Infografik zur Grafikkarten-Verteilung auf Steam erstellt, geordnet nach groben Performance-Leveln. Logischerweise werden hiermit nur diese 82,2% der Steam-Nutzer ausgewertet, welche sich überhaupt zur Teilnahme an den Steam Surveys grundsätzlich bereit erklärt haben. Eher einschränkend hierbei ist allerdings das manchmal kuriose Auswahlverfahren für die tatsächlich mit einer Survey-Anfrage beehrten Anwender (manche ständig, andere niemals) und natürlich auch der Punkt, das im September 2025 (Datenpunkt der Infografik) wiederum 8,3% der Grafikkarten von Steam unter "andere" verbucht wurden. Und hier werden einige der in der Steam-Umfrage immer noch vermisste Grafikkarten der Radeon RX 9000 Serie zu wahrscheinlich gehörigen Prozentanteilen drin stecken, denn AMD muß gemäß einer entsprechenden Aufrechnung vom Monatsanfang einen unnatürlich großen Anteil an diesen 8,3% haben (50,5% Anteil an dieser Teilmenge obwohl AMD insgesamt bei nur bei 17,8% liegt). Andererseits würden 8% mehr Karten die grundsätzliche Ausrichtung, welche sich aus dieser Infografik ergibt, natürlich auch nicht mehr ändern.
Von Tom's Hardware kommen die neuen Marktanteilszahlen im x86 Prozessoren-Markt für das dritte Quartal 2025, welche von Mercury Research stammen und üblicherweise von AMD der Presse durchgestochen werden. Genannt werden dabei üblicherweise nur die AMD-Marktanteile, aber da andere x86-Anbieter kaum existent sind bzw. in China außerhalb des westlichen Blickfelds stehen, dürfte der "Rest" zu den vollen 100% dann immer den Intel-Marktanteil ergeben. Für das dritte Quartal 2025 wurde erst einmal eine nicht steigende absolute Absatzzahl vermeldet, welches Saison-untypisch ist (drittes und viertes Quartal sehen normalerweise klar steigende Absätze). Bei den relativen Marktanteilen gewinnt AMD hingegen erneut in allen Teildisziplinen hinzu, wenngleich meistens nur um wenige Prozentpunkte und damit nicht so stark wie noch im zweiten Quartal 2025.
| Absatz (Stück) | Q3/2024 | Q4/2024 | Q1/2025 | Q2/2025 | Q3/2025 |
|---|---|---|---|---|---|
| x86 Desktop | 28,7% vs 71,3% | 27,1% vs 72,9% | 28,0% vs 72,0% | 32,2% vs 67,8% | 33,6% vs 66,4% |
| x86 Mobile | 22,3% vs 77,7% | 23,7% vs 76,3% | 22,5% vs 77,5% | 20,6% vs 79,4% | 21,9% vs 78,1% |
| x86 Client | 23,9% vs 76,1% | 24,6% vs 75,4% | 24,1% vs 75,9% | 23,9% vs 76,1% | 25,4% vs 74,6% |
| x86 Server | 24,2% vs 75,8% | 25,1% vs 74,9% | 27,2% vs 72,8% | 27,3% vs 72,7% | 27,8% vs 72,2% |
| x86 Overall (exkl.) | 24,0% vs 76,0% | 24,7% vs 75,3% | 24,4% vs 75,6% | 24,2% vs 75,8% | 25,6% vs 74,4% |
| x86 Overall (inkl.) | 25,0% vs 75,0% | ? | 27,1% vs 72,9% | 29,4% vs 70,6% | 30,9% vs 69,1% |
| Stückzahlen-Marktanteile! AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau Quelle aller Zahlen: Mercury Research (±0,1PP) | |||||