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Intel-Unterlagen zur nächsten Desktop-Generation "Comet Lake S" aufgetaucht

WCCF Tech zeigen einige neue Intel-Unterlagen, welche die das erste Quartal 2020 zu erwartende nächste Desktop-Generation "Core i-10000" auf Basis von "Comet Lake" betreffen. Der Plattform-Übersicht ist dabei zu entnehmen, das Intel bei dieser für den Desktop-Bereich "Comet Lake S" genannten Prozessoren-Plattform nur zwei wichtige Änderungen sieht: Der Sprung auf 10-Kern-Prozessoren im Consumer-Bereich sowie nativen WiFi6-Support im Mainboard-Chipsatz – wenngleich jenes Feature derzeit noch nicht fest versprochen wurde, sondern Intel-seitig noch "under evaluation" steht. Hinzuzufügen wäre zudem, das Comet Lake S gemäß früherer Intel-Unterlagen auf den neuen Sockel "LGA 1200" setzt und damit neue Mainboards von Intels 400er Chipsatz-Serie bedingt – bekannt sind hierzu schon die Chipsätze H410, H470 und Q470. Die Kompatibilität mit bestehenden Mainboards wird somit im typischen Intel-Turnus (zwei CPU-Generationen pro Sockel) abgeschnitten, womit Comet Lake S wieder zum Neukauf von CPU samt Mainboard zwingt.

Eine weitere Intel-Folie zeigt dann den Portfolio-Aufbau für vPro-Prozessoren an – was eigentlich unspannend ist, aber dennoch die wichtige Anmerkung enthält, welches Prozessoren-Die Intel für welche Prozessoren-Modelle zu verwenden gedenkt: So werden für Comet Lake S augenscheinlich ein Sechskern- und ein Zehnkern-Die (jeweils mit GT2-Grafiklösung) aufgelegt, wobei Zweikern- bis Sechskern-Prozessoren dann aus dem Sechskern-Die geschnitzt werden, während die Achtkern- und Zehnkern-Prozessoren auf dem Zehnkern-Die basieren werden. Augenscheinlich benutzt Intel hierbei auch nicht ältere Dies von Coffee Lake, was schließlich bei den kleineren Prozessoren-Modellen durchaus genauso möglich wäre. Die letzte relevante Intel-Folie enthält dann ein Performance-Versprechen zu Comet Lake S, bei welchem Intel bis zu 8% mehr Anwendungs-Performance sowie bis zu 18% mehr Compute-Performance (gegenüber dem Coffee-Lake-Refresh) bieten will. Erstgenannter Wert basiert dabei auf einer Messung unter dem SYSMark 2014, der zweite Wert auf einer Messung unter dem SPECViewPerf 2006 in der Integer-nT-Disziplin – welche Prozessoren da aber jeweils miteinander verglichen wurden, ist leider nicht bekannt.

In jedem Fall scheint ein guter Sprung in der Anwendungs-Performance als folgerichtig, denn Intel wird bei "Comet Lake S" wie bekannt Core i3, Core i5 und Core i7 jeweils HyperThreading spendieren – was grob für 15% mehr Anwendungs-Performance stehen kann (hängt natürlich stark vom jeweiligen Benchmark ab). Insofern sind die von WCCF Tech abschließend genannten Modell-Spezifikationen zur Core i-10000 Serie leider arg unwahrscheinlich, selbst wenn man dafür sogar entsprechende Intel-Unterlagen präsentieren kann. Bisher aber hat Intel eigentlich nie bei einer neuen Core-Generation durchgehend die Taktraten gesenkt – vor allem nicht so massiv wie (angeblich) vom Core i3-9100 mit 3.6/4.2 GHz zum Core i3-10100 mit 3.2/3.8 GHz. Speziell in diesem Vergleich würde es selbst unter Hinzunahme von HyperThreading schwer werden, eine Mehrperformance zu generieren – die Taktraten-Differenz liegt immerhin schon bei 10-12%. Andere Fälle sehen freundlicher für die von WCCF Tech präsentierten Modell-Spezifikationen aus, in jedem Fall sind die dort genannten Taktraten aber klar niedriger, als man erwarten konnte – und sollten daher besser noch von anderer Stelle bestätigt werden, ehe man jene als "wahr" übernimmt.

In unserem Forum wurden im übrigen hierzu auch zwei andere Taktraten-Angaben ausgegraben: Die dort verlinkte Meldung von 4Gamer bezieht sich dabei leider nur auf gefälschte Intel-Unterlagen von diesem Juli, kann also gleich wieder vergessen werden (die Fälschung ist im Original inzwischen eindeutig am angeblichen Sockel 1159 zu erkennen). Der Hinweis auf angebliche Modell-Spezifikationen zu "Comet Lake S" bei Pastebin ist dagegen hochinteressant, werden dort doch eher zu erwartende Taktraten für einige der kommenden Intel-Prozessoren genannt. Angeblich basiert jene Pastebin-Aufstellung auf Intel-internen Unterlagen – insofern stellt dies auch kein Gerücht dar, sondern allein Wahrheit oder Fake, nichts dazwischen. Weil in diesem Fall die Quelle aber natürlich nicht nachprüfbar ist und nunmehr also konkurrierende Angaben durch die Gegend schwirren, ist es wohl ratsam, auch in diesem Fall lieber auf eine weitere Bestätigung zu warten. Ganz so wichtig ist das Thema der Taktraten von "Comet Lake S" (außerhalb der Zehnkern-Modelle natürlich) sowieso nicht, denn Intels primäres Feature wird schlicht die Rückkehr von HyperThreading zur Breite dieser Prozessoren-Generation sein.

bis Skylake Kaby Lake Coffee Lake CFL-R Comet Lake
Core i9 - - - 8C+HT 10C+HT
Core i7 4C+HT 4C+HT 6C+HT 8C 8C+HT
Core i5 4C 4C 6C 6C 6C+HT
Core i3 2C+HT 2C+HT 4C 4C 4C+HT
Pentium 2C 2C+HT 2C+HT 2C+HT 2C+HT
Celeron 2C 2C 2C 2C 2C
Die Angaben zu "Comet Lake" sind derzeit noch nicht offiziell.