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Neue Intel Atom-Roadmap zeigt "ValleyView" erst für Anfang 2014

Eine in unserem Forum (Dank an Ronny145) aufgetauchte neue Intel Atom-Roadmap zeigt die ValleyView-Prozessoren mit Silvermont-Rechenkernen in der 22nm-Fertigung nun erst für Anfang 2014 an – nachdem diese Prozessoren früher sogar einmal noch für Anfang 2013 erwartet und zuletzt im Sommer 2013 eingeordnet wurden. Dies ist arg enttäuschend angesichts der letzten Intel-Bestrebungen, gerade diese Prozessoren-Linie aufgrund deren Bedeutung für das Smartphone/Tablet-Geschäft von Intel weit entschlossener vorantreiben zu wollen als bisher. Anfang 2014 wird Intel schließlich bei seinen eigentlichen PC-Prozessoren auch schon kurz vor der 14nm-Fertigung in Form der Broadwell-Architektur stehen.

Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 1
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 1
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 2
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 2
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 3
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 3
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 4
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 4
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 5
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 5
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 6
Intel Atom ValleyView Roadmap, Teil 6

Die weiteren Ausführungen von Intel geben zudem erstmals eine gewisse Marschrichtung bezüglich der Taktraten von ValleyView an: Es sollen unter dem TurboMode mindestens 2.7 GHz werden, was gegenüber den maximal 2.1 GHz von CedarView doch ein klarer Fortschritt wäre – gerade weil die TDPs der Prozessoren wohl nicht steigen werden. Im genauen sinkt sogar die insgesamte Leistungsaufnahme bei gleichbleibender TDP, da sich Intel bei ValleyView (durch die Integration eines kompletten Chipsatzes) den bisher benutzten NM10-Chipsatz sparen kann, welcher ebenfalls noch einmal 1,5 Watt verbraucht. Ob die Vierkern-Modelle von ValleyView allerdings die vorgenannte Taktrate erreichen werden, bleibt vakant – besonders wahrscheinlich ist dies nicht trotz der mit 10 bis 12 Watt entsprechend großzügiger dimensionierten TDP dieser Vierkern-Prozessoren.

Atom CedarView Atom ValleyView
Fertigung 32nm Intel 22nm Intel
CPU-Teil 2 Saltwell-Rechenkerne + HyperThreading, 512 kByte Level2-Cache pro Rechenkern, CPU-Befehlssatzerweiterung bis SSE3 1-4 Silvermont-Rechenkerne + HyperThreading (?), 1024 kByte Level2-Cache pro zwei Rechenkerne, CPU-Befehlssatzerweiterungen bis ?
GPU-Teil PowerVR-basierte Grafik mit Fähigkeiten bis DirectX 10, aufgrund von Treiberproblemen auf DirectX 9 limitiert Intel-basierte Grafik (von Ivy Bridge abstammend) mit vier Ausführungs-Einheiten und DirectX 11
Speicherinterface SingleChannel DDR3, offiziell bis DDR3/1066 DualChannel DDR3, offiziell bis DDR3/1333
TDPs DualCores 3,5W, 6,5W & 10W geplant sind 3W, 4W und 6,5W
TDPs QuadCores - geplant sind 10-12W
Topmodell Atom D2700 mit 2 Rechenkernen und 2.13 GHz Takt, max. DDR3/1066
(gesamte Modell-Liste)
mindestens 2.7 GHz unter dem TurboMode – wahrscheinlich allerdings nur im Zweikern-Bereich, die Vierkern-Modelle dürften wohl niedriger takten
Release September 2011 Anfang 2014

Intel gibt damit aufgrund der weiteren Verschiebung von ValleyView AMD nunmehr ausreichend Gelegenheit, sich noch vor Intel mit dem im Spätsommer 2013 zu erwartenden Bobcat-Nachfolger "Kabini" rechtzeitig vorher im Markt zu positionieren. Kabini ist zwar nicht mit so viel Takt zu erwarten, bringt aber auch klare Architektur-Verbesserungen und erstmals in diesem Marktsegment Vierkern-Prozessoren mit sich – zudem hat AMD immer noch den Vorteil der leistungsfähigeren und zu PC-Spielen (deutlich) kompatibleren Grafik vorzubringen. Dafür aber hat Intel den Ansatz der niedrigeren TDP, denn die schnellsten Kabini-Modelle sollen bis zu 25 Watt verbrauchen, während es bei Intel maximal 12 Watt werden dürften.

Nachtrag vom 8. Januar 2013

Wie der Heise Newsticker ausführt, hat Intel auf der CES im Gegensatz zur vorstehenden Roadmap bekräftigt, daß es kaufbare Geräte mit ValleyView-SoCs bereits Ende 2013 geben wird – im genauen zur "Holiday Season", welche in den USA mit dem Thanksgiving-Fest Ende November anfängt. Da die vorstehende Intel-Roadmap allerdings auch nicht falsch sein dürfte, kommt als mögliche Erklärung nur in Frage, daß Intel bei ValleyView den SoC-Bereich bewußt vorzieht und alle anderen Marktsegmente erst dann mit ValleyView-Produkten beliefert, wenn die Massenproduktion auf vollen Touren läuft. Dies entspräche durchaus der aktuellen Intel-Strategie, sich besonders um den Smartphone/Tablet-Bereich zu kümmern – für die anderen Marktsegmente sind die 22nm ValleyView-Prozessoren zwar auch wichtig, aber für Intel eben nicht so wichtig wie in diesem Geschäftsbereich.