nVidia hat es gegenüber AMD deutlich ruhiger angehen lassen mit seinem CES-Event und dabei viel in Richtung professionelle Nutzer gesagt bzw. rund ums Gaming als Plattform geredet. Ein paar Neuvorstellungen gab es dann aber doch: So wurde die Mainstream-Grafikkarte "GeForce RTX 3050" für den 27. Januar zu einem Listenpreis von 249 Dollar angekündigt. Vollständige technische Daten zu dieser sind noch Mangelware, aber augenscheinlich tritt jene Mainstream-Lösung (wie zuletzt in der Gerüchteküche genannt) mit 20 Shader-Clustern an einem 128-Bit-Speicherinterface an. nVidia-bestätigt sind hingegen die 8 GB GDDR6-Speicher, womit die Karte ein ganz anderes Standing als die Radeon RX 6500 XT (nur 4 GB) erreicht. Laut nVidia soll die GeForce RTX 3050 einen großen Performance-Sprung in der 50er Klasse hinlegen, nahezu die doppelte Performance gegenüber der GeForce GTX 1650 erreichen:
Denkbarerweise könnten hier allerdings auch Speichersorgen die Performance der GeForce GTX 1650 in die von nVidia gewünschte (niedrigere) Richtung beeinflußt haben, immerhin tritt diese frühere Mainstream-Lösung nur mit 4 GB VRAM an, was unter einige modernen Spieletiteln problemhaft sein kann. Aufgrund der Hardware-Daten ist die Performance der GeForce RTX 3050 eher irgendwo im Rahmen der GeForce GTX 1660 Serie zu erwarten – was allerdings immer noch einen Performance-Sprung von +55-75% gegenüber der GeForce GTX 1650 ergäbe. Genauer dürfte sich dies logischerweise mit den Ausarbeitungen der Hardwaretester zum Launch der GeForce RTX 3050 am 27. Januar ergeben. Offen bleibt hingegen das genaue Releasedatum sowie eine Bestätigung aller Hardware-Daten zur GeForce RTX 3090 Ti, welche nVidia nur kurz in die Kamera hielt und zu welcher man im Laufe des Januars genaueres sagen will. Gar keine Erwähnung fanden GeForce RTX 3070 Ti 16GB und GeForce RTX 3080 12GB – womit unklar bleibt, ob diese Programmergänzungen weiterhin in den Releaseplänen von nVidia stehen.
Hardware | FHD / 4K Perf. | TDP | Listenpreis | Release | |
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GeForce RTX 3090 Ti | GA102, 84 SM (10'752 FP32), 384 Bit, 24 GB GDDR6X | ? | 450W (?) | ? | ? |
GeForce RTX 3090 | GA102, 82 SM (10'496 FP32), 384 Bit, 24 GB GDDR6X | 2100% / 376% | 350W | $1499 / 1549€ | 24. Sept. 2020 |
GeForce RTX 3080 Ti | GA102, 80 SM (10'240 FP32), 384 Bit, 12 GB GDDR6X | 2060% / 366% | 350W | $1199 / 1199€ | 3. Juni 2021 |
GeForce RTX 3080 | GA102, 68 SM (8704 FP32), 320 Bit, 10 GB GDDR6X | 1940% / 330% | 320W | $699 / 719€ | 17. Sept. 2020 |
GeForce RTX 3070 Ti | GA104, 48 SM (6144 FP32), 256 Bit, 8 GB GDDR6X | 1720% / 271% | 290W | $599 / 619€ | 10. Juni 2021 |
GeForce RTX 3070 | GA104, 46 SM (5888 FP32), 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 1640% / 250% | 220W | $499 / 519€ | 29. Okt. 2020 |
GeForce RTX 3060 Ti | GA104, 38 SM (4864 FP32), 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 1460% / 217% | 200W | $399 / 419€ | 2. Dez. 2020 |
GeForce RTX 3060 | GA106, 28 SM (3584 FP32), 192 Bit, 12 GB GDDR6 | 1130% / 165% | 170W | $329 / 329€ | 25. Febr. 2021 |
GeForce RTX 3050 | GA106, 20 SM (2560 FP32), 128 Bit, 8 GB GDDR6 | ? | 130W | $249 | 27. Jan. 2022 |
Im Mobile-Bereich wird hingegen das Portfolio der GeForce RTX 30 Mobile-Serie um eine "GeForce RTX 3080 Ti Laptop" sowie eine "GeForce RTX 3070 Ti Laptop" erweitert. Letztgenannte soll mit 46 Shader-Clustern an einem 256-Bit-Interface antreten – und kommt somit der bisherigen "GeForce RTX 3080 Laptop" mit nur zwei Shader-Clustern mehr ziemlich nahe, könnte jenes bisherige Mobile-Spitzenmodell eventuell sogar ersetzt. Denn nVidia hat mit der "GeForce RTX 3080 Ti Laptop" ein neues Spitzenmodell in petto, welches mit 58 Shader-Clustern zweifelsfrei nicht mehr GA104-basiert ist – sondern aller Wahrscheinlichkeit nach (wenn auch seitens nVidia nicht offiziell erwähnt) auf dem neuen GA103-Chip basiert. Beide neue Mobile-Lösungen sollen ab 1. Februar 2022 verfügbar werden, entsprechende Produktankündigungen der Notebook-Hersteller sind noch zur CES zu erwarten.
Hardware | Speicher | TGP-Bereich | Release | |
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GeForce RTX 3080 Ti Laptop | GA103, 58 SM (7424 FP32), 256 Bit | 16 GB GDDR6 @ ≤16 Gbps | 80-150W, dynamisch +25W | 4. Jan. 2022 |
GeForce RTX 3080 Laptop | GA104, 48 SM (6144 FP32), 256 Bit | 8/16 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 80-150W, dynamisch +15W | 12. Jan. 2021 |
GeForce RTX 3070 Ti Laptop | GA104 (?), 46 SM (5888 FP32), 256 Bit | 8 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 80-125W, dynamisch +25W | 4. Jan. 2022 |
GeForce RTX 3070 Laptop | GA104, 40 SM (5120 FP32), 256 Bit | 8 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 80-125W, dynamisch +15W | 12. Jan. 2021 |
GeForce RTX 3060 Laptop | GA106, 30 SM (3840 FP32), 192 Bit | 6 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 60-115W, dynamisch +15W | 12. Jan. 2021 |
GeForce RTX 3050 Ti Laptop | GA107, 20 SM (2560 FP32), 128 Bit | 4 GB GDDR6 @ ≤12 Gbps | 35-80W, dynamisch +15W | 11. Mai 2021 |
GeForce RTX 3050 Laptop | GA107, 16 SM (2048 FP32), 128 Bit, | 4 GB GDDR6 @ ≤12 Gbps | 35-80W, dynamisch +15W | 11. Mai 2021 |
GeForce RTX 2050 Laptop | GA107, 16 SM (2048 FP32), 64 Bit | 4 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 20-45 Watt | 17. Dez 2021 |
GeForce MX570 | GA107, 16 SM (2048 FP32), 64 Bit | 2 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 20-45 Watt | 17. Dez 2021 |
GeForce MX550 | TU117, 16 SM (1024 FP32), 64 Bit | 2 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 20-45 Watt | 17. Dez 2021 |
Hinweis: Der dynamische TGP-Spielraum ist bei den MaxQ-Varianten mit +20W etwas höher, allerdings haben jene auch (klar) niedrigere TGP-Werte. |
Aller Vermutung nach wird die breite Adaption allerdings durchaus länger dauern, denn die Notebook-Hersteller haben mit neuen Mobile-Prozessoren von AMD & Intel sowie neuen Mobile-Grafiklösungen von AMD & nVidia nunmehr jede Menge Arbeit vor sich (das chinesische Neujahrs-Fest zum Februar-Anfang wäre genauso zu beachten). Bis dahin sollte sich dann auch noch klären lassen, ob die TGP-Angaben zu den beiden neuen Mobile-Lösungen auf nVidias Spezifikations-Webseite tatsächlich korrekt sind: Denn derzeit sehen jene wie ein Copy&Paste zu den jeweils bisherigen non-Ti Mobile-Lösungen aus, obwohl die Neuvorstellungen gemäß der Gerüchteküche mit hochgesetzten TGP-Werten antreten sollten. Insbesondere bei der deutlich kräftigeren Hardware des neuen Mobile-Spitzenmodells wäre eine höhere TGP durchaus nutzvoll, damit die immerhin +21% mehr Shader-Cluster gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell auch ausgefahren werden können (Update: die TGP-Werte wurden bestätigt, es gibt allein einen höheren dynamischen Spielraum von 25 Watt).