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Aktualisiert: AMD & nVidia Grafikchip-Roadmap für die Herbst/Winter-Saison 2014/2015

Nach dem Release des Tonga-Chips sowie den neuen Details zur nVidias GM204-Chip musste unsere AMD & nVidia Grafikchip-Roadmap natürlich überarbeitet und mit den neuen Informationen bestückt werden. Markanteste Änderung ist dabei sicherlich der Verzicht auf einen weiteren, dritten schnellen Grafikchip von AMD, da AMD für die Herbst/Winter-Saison 2014/15 augenscheinlich nur zwei große Grafikchips herausbringen wird: Den schon vorgestellten Tonga-Chip sowie noch einen weiteren größeren Chip für absolute HighEnd-Bedürfnisse.

Demzufolge bietet es sich nicht nur an, sondern zwingt es sich fast auf, dem Tonga-Chip deutlich mehr Hardware-Einheiten zuzusprechen als AMD derzeit zugibt. Wenn der Tonga-Chip (später) nicht wenigstens teilweise in das Performance-Niveau des Hawaii-Chips geht, hätte AMD ansonsten eine riesige Performance-Lücke zwischen Fiji und Tonga klaffen – welche man natürlich auch mit dem Hawaii-Chip selber schließen könnte, diese Option bleibt offen. Wie dies letztlich ausgeht, ist noch nicht ganz klar, hier existieren noch mehrere, durchaus als gleichberechtigt anzusehende Zukunfts-Varianten. Wirtschaftlicher wäre es für AMD aber natürlich, mittelfristig ganz auf den Hawaii-Chip zu verzichten und die dadurch entstehenden Portfolio-Lücken mit kleinen Fiji-Lösungen und großen Tonga-Lösungen zu stopfen.

Bislang unsicher war zudem noch, was AMD in den niedrigeren Performance-Regionen vorhat: Aber da sich nunmehr eine eher zurückhaltende Strategie von AMD offenbart, scheint es fast so, als würde es dort keine neuen Grafikchips unter der 28nm-Fertigung mehr geben und AMD schlicht mit dem leben, was man bereits hat. Dies bietet sich mangels großer neuer Architektur-Ansätze bzw. einem neuen Fertigungsverfahren auch eigentlich an. Gut möglich, daß also auch die Grafikchips Bonaire, Cape Verde und Pitcairn dann noch innerhalb der Radeon R300 Serie im Jahr 2015 weiterverwendet werden, trotz daß es für die zwei letztgenannten Grafikchips dann schon die zweite Zweitverwertung aka Rebranding wäre.

Bei nVidias kommenden Grafikchips wurden nur ein paar nunmehr bekannte Daten ergänzt und ein paar Performance-Prognosen anhand der jüngst vorliegenden ersten GM204-Benchmarks angepasst. Anhand dessen, daß Daten und Performance zum GM204-Chip nunmehr grob bekannt sind, lassen sich die beiden anderen Chips GM206 und GM200 ebenfalls um so besser abschätzen. Sofern sich die bisher zu sehende Effizienz der Maxwell-Architektur auch auf den GM206-Chip übertragen läßt, darf man von diesem nach einigen wenig beachtenswerten Performance-Chips seitens nVidia mal wieder einen recht interessanten Grafikchip für das Performance-Segment erwarten.

Eine spannende, aber nach wie vor offene Frage zu allen kommenden Grafikchips sogar inklusive des schon veröffentlichten Tonga-Chips ist deren DirectX-Support in Hardware. DirectX 12 in Software werden diese Grafikchips alle beherrschen – dies ist keine Frage, da selbiges Feature auch schon für die aktuellen Grafikchips zur Verfügung gestellt werden soll. Um eine genaue Aussage darüber, ob die kommenden Grafikchips aber auch die eventuellen Hardware-Features von DirectX 12 unterstützen werden, drücken sich die Chipentwickler bestmöglich – und dies teils nicht zu Unrecht, stehen die finalen Spezifikationen von DirectX 12 noch lange nicht fest. So lange hierzu jedoch keine genaueren Informationen vorliegen, sollte man besser keine dieser Grafikchips als mit "DirectX-12-fähig" beschreiben.

PS: Eine alternative Grafikchip-Roadmap findet sich bei der PC Games Hardware.