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Aktualisiert: AMD & nVidia Grafikchip-Roadmap für die Herbst/Winter-Saison 2014/2015

Mit den neuen Daten der letzten Zeit haben wir auch unsere Grafikchip/Grafikkarten-Roadmap für die Herbst/Winter-Saison 2014/2015 aktualisiert. Es gab hierbei nur eher kleinere Anpassungen und keinen großen Umsturz der Dinge: So wurden die technischen Angaben zu nVidias kommenden Maxwell-Grafikchips GM204 und GM200 etwas herunterkorrigiert, nachdem die Daten zur GeForce GTX 870 nahelegen, daß nVidia seine Performance-Ziele auch mit weniger Shader-Einheiten als früher gedacht erreichen kann. Zudem wurden die Launch-Daten dieser Grafikchips entsprechend korrigiert – wesentlich Punkt ist hierbei vor allem, daß nVidias GM200-Chip nun scheinbar doch noch in diesem Jahr antreten kann, wie auch kürzlich per News-Meldung nahegelegt.

Auf AMD-Seite wurden zuerst die Daten zum Tonga-Chip angepasst: Die Hardware-Daten ändern sich zwar nicht, aber die Performance-Klasse dieses Grafikchips konnte nach den vorliegenden Werten zur Radeon R9 285 nunmehr besser bestimmt werden. Zugleich wurden die Launchtermine für die nachfolgenden großen AMD-Chips "Bermuda" und "Fiji" auf das erste Quartal 2015 (und damit aus dem Jahr 2014 heraus) gesetzt, da es aufgrund der Namensgebung der vorgenannten Tonga-Grafikkarte (innerhalb der Radeon R200 Serie) unwahrscheinlich erscheint, alsbald eine Radeon R300 Serie zu sehen. Wahrscheinlich wird also diesesmal nicht AMD, sondern nVidia mit einer neuen Grafikkarten-Serie in Form der GeForce 800 Serie schon in diesem Herbst vorlegen und AMD dann im neuen Jahr mit der Radeon R300 Serie nachziehen.

Leider weiterhin ein unsicherer Punkt ist, ob die kommenden AMD-Grafikchips (inkl. Tonga) wirklich derartige Änderungen aufweisen, als daß eine Klassizierung als "GCN 1.2" gerechtfertigt wäre – oder aber ob die Änderungen vielleicht sogar so groß sind, daß man das ganze besser als "GCN 2.0" bezeichnet. Dies gilt genauso auch für den DirectX-Support der kommenden Grafikchips von AMD und nVidia: Das jene die Software-Features von DirectX 12 unterstützen, ist klar, da dies auch auf alle früheren GCN- und Kepler-basierten Grafikkchips zutrifft. Der Support der allerdings nur inoffiziell genannten und bislang nicht im Detail ausgeführten Hardware-Features von DirectX 12 ist hingegen durchgehend vakant. Die Grafikchip-Entwickler machen es sich in diesem Punkt natürlich einfach und klassifizieren wegen der Unterstützung der Software-Features alle ihre kommenden Grafikchips schlicht als "DirectX 12 kompatibel".

Die relative Stärke des Tonga-Chips läßt im übrigen nunmehr die Vermutung zu, daß AMD den Pitcairn-Chip auch weiterhin (bis ins Jahr 2015 hinein) verwenden wird, wenn vielleicht auch nicht im Rahmen der Radeon R300 Serie, sondern "nur" im Rahmen der bereits bekannten Beschleuniger der Radeon R9 270 Serie. Natürlich kann man Tonga-Varianten entsprechend hinunterbrechen, daß jene eine Performance wie die Radeon R9 270 oder Radeon R7 265 erreichen – aber effektiv ist dies nicht besonders, so viele Salvage-Lösungen (Chips mit deaktivierten Hardware-Einheiten) benötigt man bei der inzwischen sehr gut laufenden 28nm-Fertigung eigentlich nicht.

Der kleinere Bonaire-Chip ist hingegen nicht so weit hochtaktbar, um diese Lücke wirklich schließen zu können. AMD benötigt für den Performancebereich zwischen Radeon R9 285 (Perf.Index 340-360%) und Radeon R7 260X (Perf.Index 200%) zwar zukünfig vielleicht keine drei Grafikkarte mehr – da aber preislich hier eine Lücke von ~100 Euro zu ~200 Euro existiert, sollte es doch mindestens eine Grafikkarte sein. Ganz generell ist aber einfach noch nicht gut bekannt, was AMD im unteren Bereich des Portfolios bei der Radeon R300 Serie vorhat – ob man dort neue Beschleuniger auf Basis neuer Chips vorstellt, neue Beschleuniger auf Basis bekannter Chips (aka Rebrandings) oder aber einfach die alten Beschleuniger unter ihren alten Namen weiterlaufen läßt.