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AMD kündigt Ryzen 2 für den April 2018 sowie Threadripper 2 für den Sommer 2018 an

Nach der Vorstellung der Raven-Ridge-APUs hat AMD auf der CES 2018 auch seine weiteren Prozessoren-Pläne für das Jahr 2018 bekanntgegeben. Fixpunkte hierbei sind der kommende Launch von "Ryzen 2" im April 2018 sowie von "Ryzen Threadripper 2" im Sommer 2018. Beide Prozessoren-Serien basieren natürlich auf dem unter dem Codenamen "Pinnacle Ridge" entwickeltem neuen "Zen+" Die, mittels welchem AMD geringfügige Architektur-Verbesserungen mit der erstmaligen Verwendung der 12nm-Fertigung von GlobalFoundries verbindet. Am grundsätzlichen Aufbau des Dies mit acht CPU-Kernen in zwei Vierkern-Modulen wird sich jedoch nichts ändern, hieran wird AMD erst mittels im Jahr 2019 nachfolgenden CPU-Generationen auf Basis von "Zen 2" in der 7nm-Fertigung arbeiten.

Prinzipiell war der Ryzen-2-Launch in diesem Frühjahr bereits bekannt, allenfalls der konkete Termin fehlte noch – welcher nun leicht später kommt als bislang erwartet worden war. Interessanter ist, das AMD nun tatsächlich auch Threadripper 2 in diesem Sommer bringt – zu diesen Enthusiasten-CPUs gab es bislang noch gar keine Meldungen, jene existierten bislang rein in Form einer Annahme. Andererseits hat AMD gut beim originalen Threadripper verkauft und sich vor allem mit diesen Enthusiasten-Prozessoren einiges Wohlgefallen in der Hardware-Gemeinde gesichert – da ist ein Nachfolger nur logisch, gerade wenn das dafür benötigte Prozessoren-Die sowieso schon zur Verfügung steht. Ein kleiner Nachteil von Threadripper 2 ist sicherlich, das voraussichtlich schon ein halbes Jahr später mittels "Zen 2" bzw. "Ryzen 3" eine wirkliche neue AMD-Generation ansteht, welche aller Wahrscheinlichkeit nach mehr CPU-Kerne ins normale Consumer-Segment bringt. Aber darüber kann man am Launchtag von Threadripper 2 sicherlich besser philosophieren, dann gibt es vielleicht schon eine höhere Klarheit bezüglich der Möglichkeiten von "Ryzen 3".

Beiden Prozessoren gemeinsam ist wie gesagt der Pinnacle-Ridge-basierte Unterbau in Form eines Achtkern-Dies mit "Zen+" Architektur. Laut AMD hat man bei "Zen+" als einziger Änderung auf Hardware-Ebene an Caches und Speichercontroller bezüglich deren Taktfrequenz und Latenz gearbeitet. Ob dies zu höheren unterstützten Speichertaktraten führen wird, muß man sehen, aber einen klagloseren Speichersupport gegenüber Ryzen 1 darf man wohl erwarten. Der Rest der "neuen" Funktionen ist dann eher der Software-Seite zuzuordnen – so sollen Turbo-Funktionalität und XFR noch intelligenter bzw. besser funktionieren und damit letztlich höhere bzw. stabilere Turbo-Taktraten ermöglichen. Erfahrungsgemäß bringt so etwas allerdings kaum einen wirklich meßbaren Performanceanstieg, dafür haben diese Funktionen auch einen zu kleinen Effekt auf die Insgesamt-Performance.

Den größten Beitrag zu mehr Performance kann sich AMD von der 12nm-Fertigung versprechen, selbst wenn es sich hierbei im eigentlichen nur um eine optimierte 14nm-Fertigung unter neuem Namen handelt. Rein auf Ebene einzelner Transistoren können bis +10% mehr Taktrate oder ein äquivalent geringerer Stromverbrauch erreicht werden – wie dies bei einer kompletten CPU aussieht, bleibt noch abzuwarten. Da AMD nicht zwingend niedrigere Leistungsaufnahmen bei seinen Ryzen-Prozessoren benötigt (im krassen Gegensatz zur vorhergehenden Bulldozer-Generation), sollte man sich normalerweise für höhere Taktraten bei Ryzen 2 unter der 12nm-Fertigung entscheiden – was auch notwendig ist angesichts ansonsten keinerlei beachbarer Veränderungen. Ausgehend vom aktuellen Taktraten-Stand bei AMD kann man dabei 4.5 GHz (höchster Turbo-Takt ohne XFR) als obere Grenze der Erwartungen ansehen – wahrscheinlich dürfte es aber eher etwas weniger werden, 4.2 bis 4.3 GHz sind auch schon ganz ehrbare Verbesserungen.

AMD Ryzen 2000 Serie
AMD Ryzen 2000 Serie
AMD Ryzen-Portfolio 2018
AMD Ryzen-Portfolio 2018

Wie üblich bei AMD wird dies dann alles auf demselben CPU-Sockel (AM4 für Ryzen sowie TR4 für Threadripper) sowie denselben Mainboards passieren. Für Ryzen 2 hat AMD zwar schon den neuen X470-Chipsatz als Vorbote einer 400er Chipsatz-Serie angekündigt, jener stellt aber nur eine leichte Optimierung des X370-Chipsatzes dar und ist für Ryzen 2 nicht zwingend. Ryzen 2 wird also auch auf allen bisherigen AM4-Mainboards laufen, Bedingung hierfür ist nur ein (vorheriges) BIOS-Update. Die im Einzelhandel angebotenen Mainboards der 300er Chipsatz-Serie werden von ihren Herstellern entsprechend aktualisiert, ein "AMD Ryzen Desktop 2000 ready" Sticker wird somit auf das dann im Auslieferungszustand bereits vollzogene BIOS-Update hinweisen. Bei den nachfolgenden Threadripper-2-Prozessoren und deren Sockel TR4 dürfte dies dann ganz ähnlich laufen.