Bei ungefähr 110 Euro stoßen bei AMD zwei sehr unterschiedliche Prozessoren-Portfolios zusammen: Sowohl das kleinste Bulldozer/Piledriver-basierte FX-Modell in Form des FX-4300 als auch das größte Trinity/Piledriver-basierte A-Serien-Modell in Form des A10-5800K sind zu diesem Preis zu haben – womit sich automatisch die Frage stellt, welcher AMD-Prozessor in dieser Preislage denn vorzuziehen wäre. Normalerweise müsste dies der FX-4300 sein, da jener über keine integrierte Grafiklösung verfügt und zudem der höherwertigeren FX-Serie angehört – die vorliegenden Testwerte sprechen diesbezüglich allerdings eine leicht andere Sprache:

Danach herrscht ein grober Gleichstand zwischen diesen beiden Prozessoren: Der A10-5800K ist in der Anwendungs-Performance etwas besser, der FX-4300 dagegen bei der Spieleunterstützungs-Performance. Hintergrund für diese Ergebnisse dürfte wohl sein, daß bei der Anwendungs-Performance der kleine Turbo-Mehrtakt des A10-5800K eher zum tragen kommt, während unter Spielen der Level3-Cache des FX-4300 seinen Einsatz hat. Ein echter Sieger dieser beiden beiden Piledriver-basierten, aber ansonsten aus komplett verschiedenen Welten stammenden Prozessoren ist jedoch nicht auszumachen.

In diesem Vergleich der Prozessoren des Preisbereichs 100 bis 130 Euro – und damit noch unterhalb von Intels Vierkern-Angeboten, welche ab 160 Euro starten – rücken auf AMD-Seite aber weniger die beiden vorgenannten Modelle als vielmehr der FX-6300 in den Vordergrund: Diese Sechskern-CPU bietet in diesem Preisbereich die klar beste Anwendungs-Performance, liegt dafür bei der Spieleunterstützungs-Performance nur eher geringfügig zurück und hat mit 95W eine TDP im noch ertragbaren Rahmen. Insbesondere dann, wenn im konkreten Fall die Anwendungs-Performance eine größere Rolle als die Spieleunterstützungs-Performance spielt, sollte man dieser CPU durchaus ihre Chance geben.