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Die Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im ersten & zweiten Quartal 2013

Seitens Jon Peddie Research kommen in zwei Meldungen – No.1 & No.2 – neue Zahlen zu den Marktanteilen bei Grafikchips und Grafikkarten im ersten und zweiten Quartal 2013. Bei allen Grafikchips – was auch die von der Stückzahl her dominierenden integrierten Grafiklösungen beinhaltet – hat sich gegenüber der letzten Auswertung recht wenig getan: Intel liegt hierbei nach wie vor mit über 60% vorn, während AMD durch seine eigenen integrierten Grafikchips nVidia jederzeit auf Abstand halten kann. Wenigstens konnte AMD einen Achtungserfolg mit dem Durchbrechen der 20-Prozent-Grenze verbuchen – aber eigentlich sind diese Zahlen dann doch eher Makulatur, da viel zu stark vom Geschehen auf dem CPU-Markt bestimmt.

Interessant ist allerdings der Punkt, daß die Auslieferungszahlen gegenüber dem Vorjahresquartal (in Form des Q2/2012) bei AMD, VIA und Intel um 12 bis 16 Prozent zurückgingen, beim einzigen CPU-losen Hersteller nVidia hingegen nur um 5,1%. Zusammen mit der Angabe, daß alle echten Grafikchips (Desktop & Mobile) gegenüber dem Vorjahresquartal nur um 5,2% zurückgingen, läßt sich hierzu die Aussage treffen, daß Grafikchips mit grob -5% weit weniger hart vom starken Rückgang des PC-Markts speziell zur Weihnachtssaison 2012 mit grob -15% betroffen waren, sich also weit besser halten als der allgemeine PC-Markt.

Im Markt der Grafikchips für Desktop-Grafikkarten konnte AMD dieses Jahr endlich einmal wieder etwas Boden gut machen, nachdem die letzte Auswertung eher einen Negativ-Trend zuungunsten von AMD zeigte. Das Verhältnis zwischen AMD und nVidia kraxelte vom vierten Quartal 2012 mit 34,3% zu 65,7% im ersten Quartal 2013 auf 35,7% zu 64,3% und dann im zweiten Quartal 2013 sogar auf 38,0% zu 62,0%. Technisch betrachtet entspricht dies wohl immer noch nicht den seit Jahren weitestgehend ausgeglichen Kräfteverhältnissen bei den Desktop-Grafikkarten, aber für AMD ist dies dennoch eine hocherfreuliche Entwicklung. Aller Wahrscheinlichkeit schlagen sich hier AMDs diverse Spielebundle-Aktionen nieder, da es von AMD in diesem Zeitraum keine bedeutsamen Grafikkarten-Neuvorstellungen gab.

Richtig viel gewonnen ist damit natürlich nicht, denn auch ein Marktverhältnis von 38,0% zu 62,0% sieht weiterhin nVidia als den klar vorn liegenden Anbieter und bringt AMD nicht den erhofften größeren Umsatzzuwachs im Grafikchip-Geschäft. Zudem könnte das dritte Quartal angesichts der Veröffentlichung der GeForce 700 Serie im Laufe des Juni dann schon wieder leicht besser für nVidia ausgehen. Echte neue Impulse wird es dann allerdings im vierten Quartal geben, wenn AMDs Volcanic-Islands-Generation das Feld betritt. Sofern AMD hierbei eine vollständige neue Serie aufbieten kann und nVidia nicht vor dem Frühjahr 2014 kontern würde, könnte AMD vielleicht erneut bedeutsam an Marktanteilen hinzugewinnen und dann endlich in Richtung einer Marktanteils-Parität marschieren.