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Die Grafikkarten-Performance unter Company of Heroes 2

Die PC Games Hardware, Notebookcheck sowie der TechSpot haben sich die Anforderungen an die Grafikkarten- und CPU-Performance unter dem zum Ende des Juni erschienenen Echtzeitstrategie-Titel Company of Heroes 2 angesehen. Das Spiel setzt auf Relics Spieleengine "Essence 3.0" und bietet DirectX 11 mit vielfältigen Bildqualitäts-Features, hinzu kommt ein Fallback auf DirectX 9. Im Spiel selber lassen sich die Grafikoptionen allerdings nur eher ungenau mittels der allgemeinen Settings "Low", "Medium", "High" und "Maximum" zuzüglich gleichnamiger Optionen für Anti-Aliasing, Physik, Texturen- und Schnee-Details regulieren, spezifische Optionen für einzelne Grafikeffekte fehlen hingegen. Dafür wird – allerdings leicht mißverständlich betitelt – sogar ein integriertes Downsampling Anti-Aliasing geboten: Wenn man die Option "Gameplay Resolution" von regulär "100%" auf "150%" setzt, erhält man ein 1,5x1,5 ordered grid Supersampling Anti-Aliasing. Dies ist allerdings mit einem erheblichen Performanceverlust verbunden, welcher jenes Feature nur für absolute HighEnd-Grafikkarten interessant macht – die Einstellung "200%" aka 2x2 SSAA soll laut der PCGH selbst für eine GeForce GTX Titan zu viel sein.

Die Bildqualität sieht ab dem Medium-Setting schon recht gut aus, steigert sich dann allerdings mit den höheren Settings "High" und "Maximum" nochmals – auf diesen letzten Stufen zeigt sich das Spiel dann als optischer Genre-Primus, trotz daß hier immer noch nur FXAA geboten wird. Screenshots der verschiedenen Bildqualitäten sind im Artikel von Notebookcheck zu finden, bezüglich der Benchmarks konzentrieren wir uns dagegen auf die Erhebungen des TechSpots, da hier die größte Anzahl an Grafikkarten unter den Bildqualitäten "Medium" und "Maximum" vermessen wurde. Die Messungen der PCGH sind erstaunlicherweise trotz identischer Benchmark-Sequenz durchgehend sehr viel schneller – woran dies liegt, ist nicht ganz klar. Die Werte von Notebookcheck bestätigen allerdings die prinzipielle Richtigkeit der Werte des TechSpots.

Als Benchmark wurde durchgehend der integrierte Benchmarks des Spiels verwendet, welcher im Gegensatz zum integrierten Benchmark des Vorgängers noch näher dran am realen Spielgeschehen ist und zudem ausgesucht Hardware-schlauchende Szenen enthält – und somit als Benchmark ziemlich perfekt ist. Das reale Spiel sollte im allgemeinen etwas höhere Frameraten bieten, die mittels des integrierten Benchmarks ausgewiesenen Zahlen ergeben also in etwa die Performance in den langsameren Szene von Company of Heroes 2. Demzufolge kann man eigentlich durchaus mit 25 fps in diesem Benchmark leben (da es im realen Spiel kaum niedriger sein wird) – auch weil die Vogelperspektive des Spiels sicherlich keine 60 fps bedingt.

Company of Heroes 2 – 1920x1200 Medium + FXAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD5000 AMD HD6000 AMD HD7000 nVidia GF400 nVidia GF500 nVidia GF600 nVidia GF700
20-24 fps 5850 6870 7770 470 560
560Ti
650Ti
25-29 fps 5870 6950 7790 480 560Ti-448 650Ti-BE
660
30-39 fps 6970 7850 570
580
660Ti
670
760
40-49 fps 7870
7870BE
7950
7950BE
7970
680 770
ab 50 fps 7970GE 780
Titan

Selbst auf seinem Medium-Bildqualitätssettings schlägt Company of Heroes 2 schon voll rein – es gab wohl selten ein Spiel, welches auf seiner dritthöchsten Bildqualität und nur mit dem kaum Leistung benötigendem FXAA so viele Performance-Beschleuniger ins Schwitzen brachte. Insbesondere die älteren DirectX-11-Karten verlieren unter CoH2 mehr als die neueren, wo auch die eine oder andere schnellere Mainstream-Variante noch gerade so den Sprung über die 20-fps-Marke schafft. Im Vergleich zwischen AMD und nVidia kommt AMD etwas besser weg, selbst wenn nVidia mit der GeForce GTX Titan den absoluten Spitzenplatz belegt – der Vorteil von AMD ist gut zu sehen an der Radeon HD 7870, welche knapp die 40-fps-Marke erreicht, während die üblicherweise im selben Performancefeld schwimmende GeForce GTX 650 Ti "Boost" nicht einmal die 30-fps-Marke schafft.

Company of Heroes 2 – 2560x1600 Medium + FXAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD5000 AMD HD6000 AMD HD7000 nVidia GF400 nVidia GF500 nVidia GF600 nVidia GF700
20-24 fps 6970 7850 570 660Ti 760
25-29 fps 7870
7870-BE
7950
580 670
680
770
30-39 fps 7950-BE
7970
7970-GE
780
40-49 fps Titan

Unter 2560x1600 schmieren dann alle Grafikkarten noch viel weiter ab – und wohlgemerkt, wir befinden uns immer noch unter der Medium-Bildqualität des Spiels samt dem wenig forderndem FXAA. Die älteren DirectX-11-Grafikkarten finden unter diesen Anforderungen fast gar nicht mehr statt, von der aktuellen Generation überleben auch nur noch die schnellere Modelle auf anständigen Frameraten. Erneut hat AMD in der Breite klare Vorteile, während nVidia wieder mit der GeForce GTX Titan den Spitzenplatz holt. Eine Sache des Grafikkartenspeichers ist dieses Setting im übrigen noch nicht, eine Radeon HD 7790 zeigte sowohl mit 1 als auch mit 2 GB Speicher die identische Performance. Selbst die Speicherbandbreite wird hier noch nicht wirklich gefordert, wenn eine Radeon HD 7790 mit 18 fps fast dasselbe Ergebnis wie eine Radeon HD 6970 mit 21 fps holt.

Company of Heroes 2 – 1920x1200 Maximum + FXAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD5000 AMD HD6000 AMD HD7000 nVidia GF400 nVidia GF500 nVidia GF600 nVidia GF700
20-24 fps 7870
7870-BE
7950
7950-BE
580 660Ti
670
760
25-29 fps 7970 680 770
30-39 fps 7970-GE 780
40-49 fps Titan

Die Messungen unter der Maximum-Bildqualität mit FXAA sehen dann genauso desaströs aus: Von den älteren DirectX-11-Modellen kommt gerade mal noch die GeForce GTX 580 auf knapp 20 fps, alle anderen älteren DirectX-11-Modelle sehen hier gar kein Land mehr. Auf nVidia-Seite halten sich die aktuellen Generationen (GeForce 600 & 700) ganz tapfer, während die aktuellen AMD-Karten hier merklich verlieren – dieses Setting scheinen sie nicht wirklich zu mögen. Davon abgesehen schreit dieses Setting schon nach einem Neukauf, wenn man nicht gerade eine GeForce GTX 780 oder Titan sein eigen nennt – und wenn dann auch noch Supersampling Anti-Aliasing oben drauf kommen soll, eher nach einer neuen Grafikkarten-Generation. Aber wenigstens wächst das Spiel so über die Jahre mit der zur Verfügung stehenden Hardware – kein schlechter Effekt bei einem üblicherweise recht lange genutztem Titel wie CoH2.

Hinzu kommen noch einige Betrachtungen der benötigten CPU-Performance für Company of Heroes 2 beim TechSpot sowie bei der PCGH in einem extra Artikel: Wenn man sagen wir 40 bis 45 fps garantieren will, schaffen dies alle Vierkerner von Intel (Nehalem, Sandy & Ivy Bridge, Haswell) sowie alle Bulldozer/Vishera-Prozessoren. Im Bereich von 35 bis 40 rangieren dann noch die schnellsten Intel-Zweikerner (Sandy & Ivy Bridge, Haswell) und die schnellsten Modelle der originalen Bulldozer-Architektur sowie von Richland und der K10.5-basierten Vier- und Sechskerner. Das Spiel ist (von der CPU-Performance) her hingegen nichts für die kleineren AMD-Prozessoren, langsame Intel-Zweikerner und auch alle Core-2-basierten Prozessoren – selbst schnelle Core 2 Quads kommen unter Company of Heroes 2 nicht mehr so richtig mit.