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Erste AMD-eigene Gaming-Benchmarks zur Radeon Vega Frontier Edition

Wie schon erwähnt, gibt es derzeit keinerlei Testsamples und damit unabhängige Hardware-Tests zur Radeon Vega Frontier Edition – welche wegen deren Vega-10-Abstammung allerdings durchaus sehnlichst erwartet werden. Als kleinen Vorgeschmack hat AMD aber dennoch schon einmal ein paar AMD-eigene Benchmarks in seiner Pressemitteilung zum Launch der Radeon Vega Frontier Edition fallengelassen. Jene wurden unter den Standard-Benchmarks "SteamVR Performance Test" sowie "VRMark Orange Room" aufgenommen und sind damit auch über differierende PC-Systeme hinweg (halbwegs vernünftig) vergleichbar. Natürlich handelt es sich in beiden Fällen um dedizierte VR-Benchmarks, was jetzt wirklich nur einen Teaser für die "normale" Spiele-Performance von Vega 10 abgegeben kann – aber etwas besseres liegt derzeit wie gesagt einfach noch nicht vor.

Fury X WX7100 Pro Duo FE 1080 1080Ti
Chipbasis Fiji Polaris 10 2x Polaris 10 Vega 10 GP104 GP102
SteamVR Performance Test 9,6 6,4 9,1 11,0 11,0 11,0
VRMark "Orange Room" 7808 6588 6596 8157 11127 11306
Quellen OCaholic & Hexus AMD AMD AMD OCaholic & Hexus Hexus

Wie schon auf den ersten Blick zu sehen, fallen diese Benchmarks allerdings überhaupt nicht gut aus für die Radeon Vega Frontier Edition: Im "SteamVR Performance Test" erreicht man zwar nominell dieselbe Performance wie GeForce GTX 1080 & 1080 Ti – hier limitiert allerdings der Benchmark höchstselbst, welcher keine Werte oberhalb von "11,0" zuläßt, was schon eine GeForce GTX 980 Ti erreicht. Zumindest kann man sagen, das die Radeon Vega Frontier Edition hier mindestens +72% schneller ist als eine Radeon Pro WX7100 (welche nominell der Radeon RX 480 entspricht). Um wieviel schneller die Vega-10-basierte Karte hierbei wirklich wäre, ist allerdings mit dieser Testausführung nicht ermittelbar (andere Testausführungen des SteamVR Performance Test sind nicht derart limitiert, AMD könnte an dieser Stelle eventuell sogar bewußt diese kaum wertbaren Testausführung angesetzt haben).

Die Messungen unter dem VRMark im "Orange Room" sind dann zwar auch ab der Leistungsklasse einer GeForce GTX 1080 limitiert (die GeForce GTX 1080 Ti ist kaum schneller) – aber erstaunlicherweise erreicht die Radeon Vega Frontier Edition bei weitem nicht einmal dieses Performance-Niveau, sondern kommt nur magere +4% besser als eine Radeon R9 Fury X durchs Ziel (und auch nur um +24% besser als eine Radeon Pro WX7100). Dies ist allerdings gleich wieder derart gravierend schwach, das man an dieser Stelle eher denn auf einen noch unpassenden Treiber als Hauptgrund dieses Ergebnisses tippen könnte. Allein über den Mehrtakt der Radeon Vega Frontier Edition gegenüber der Radeon R9 Fury X (von +52%) sollte sich hier auch ohne Einrechnung von Architekur-Verbesserungen eigentlich klar besseres ergeben müssen.

In der Summe der Dinge werden wir über diese AMD-eigenen Benchmarks leider auch nicht schlauer als vorher – nur das es damit weiterhin unbelegt bleibt, ob AMD mit dem Vega-10-Grafikchip wirklich den erwarteten und erhofften großen Performance-Schritt erreicht hat. Manche Spötter behaupten inzwischen (und auch angesichts des arg lauen Launches der Radeon Vega Frontier Edition), das AMD hier womöglich schon versucht, einen Fehlschlag bei Vega zu übertünchen. Gerade um solchen Thesen die Luft aus den Segeln zu nehmen, sollte sich AMD durchaus überlegen, ob man nicht den einen oder anderen Leak zur Beruhigung der Enthusiasten-Gemeinde geschehen läßt. Generell ist es sowieso nicht notwendig, mit der Vega-Performance nun noch groß hinter dem Berg zu halten – nVidia hat in der aktuellen Grafikkarten-Generation sein Pulver verschossen und AMD hat im Vega-Preisbereich keine eigenen älteren Modelle stehen, auf welche man Rücksicht nehmen müsste.