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Erste Spezifikationen und ein Launchtermin zur GeForce GTX 950

Beim koreanischen Hardware Battle (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) finden sich erste genauere Spezifikationen und mit dem 17. August sogar ein Launchtermin zur GeForce GTX 950, der nächsten Grafikkarte des bislang nur bei der GeForce GTX 960 genutzten GM206-Chips. Eine Informationsquelle wurde leider nicht genannt, allerdings haben Hardware Battle in der Vergangenheit einige zutreffende Vorab-Informationen offeriert, man kann der Sache also durchaus ein wenig Vertrauen schenken. Dies ist auch notwendig, denn abweichend von früheren Prognosen soll die GeForce GTX 950 nur mit 768 Shader-Einheiten des eigentlich 1024 Shader-Einheiten tragenden GM206-Chips antreten – eine heftige Abspeckung um immerhin ein Viertel der Hardware-Einheiten.

Trotz daß das Speicherinterface unverändert bei 128 Bit DDR stehenbleibt und daneben auch recht satte Chiptaktraten genannt wurden, plant nVidia mit der GeForce GTX 950 somit wohl eine etwas niedriger Performanceklasse an, als bislang spekuliert wurde: Eher in Richtung der (derzeit auslaufenden) GeForce GTX 660 (Perf.Index 250%), damit in direkter Konkurrenz zu AMDs neuer Radeon R7 370 (Perf.Index 250%) – und in jedem Fall einigermaßen weit weg von der GeForce GTX 960 (Perf.Index 330%). Aufgrund der nicht ganz exakt ausspezifizierten Informationen zu den Taktraten ist eine genaue Performance-Bestimmung der GeForce GTX 950 derzeit nicht gerade trivial – wenn wir annehmen wollen, daß die von Hardware Battle genannten "von-bis-Taktangaben" den default-Takt sowie den höchsten OC-ab-Werk-Takt angeben, so sollte die Karte ergo per default mit 1150/1350/3300 MHz daherkommen.

Radeon R9 270 Radeon R7 370 GeForce GTX 660 GeForce GTX 950
Chipbasis AMD Pitcairn, 2,8 Mrd. Transistoren in 28nm auf 212mm² Chip-Fläche nVidia GK106, 2,54 Mrd. Transistoren in 28nm auf 214mm² Chipfläche nVidia GM206, 2,94 Mrd. Transistoren in 28nm auf 227mm² Chipfläche
Architektur GCN 1.0, DirectX 11.2a (DX12 in Software) Kepler, DirectX 11.0 (DX12 in Software) Maxwell 2, DirectX 12.1
Technik 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 3 Raster-Engines, 960 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface angeblich 2 Raster-Engines, 768 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit DDR Interface
Taktraten ≤925/2800 MHz ≤975/2800 MHz 980/1033/3000 MHz angeblich 1150/1350/3300 MHz
Speicherausbau 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5
(4 GB gegen Aufpreis)
2 GB GDDR5
(3 GB gegen Aufpreis)
angeblich 2 GB GDDR5
TDP 150W 110W 140W angeblich 90W
3DC Perf.Index 260% 250% 250% geschätzt 260-280%
Straßenpreis 145-165€ 145-165€
(4GB +30€)
170-200€
(3GB +30€)
vermutlich 160€

Dies hört sich gegenüber den 1127/1178/3500 MHz der GeForce GTX 960 nach deutlich mehr an – aber jene schon im Markt befindliche Karte erreicht in der Praxis auch viel höhere reale Boosttaktraten von durchschnittlich 1316 MHz – was dann wieder ganz ähnlich zur GeForce GTX 950 ist. Da aber der real anliegende Boosttakt der GeForce GTX 950 derzeit natürlich nur erahnt werden kann, können wir derzeit auch nur eher ungenau einen Performance-Index dieser kommenden nVidia-Karte von 260-280% prognostizieren. Damit würde man die Radeon R7 370 (Perf.Index 250%) in jedem Fall erreichen und wahrscheinlich sogar überflügeln, zudem bliebe ein gewisser Abstand nach unten hin zur GeForce GTX 750 Ti (Perf.Index 210%) sowie natürlich auch nach oben hin zur GeForce GTX 960 (Perf.Index 330%) gewahrt.

Aus diesem Grunde halten wir auch die Aussagen von Hardware Battle, die GeForce GTX 950 wäre eine Ablösung der GeForce GTX 750, für eine Fehldeutung: nVidia benötigt beide Karten, jene sind für (leicht) unterschiedliche Preis- und Performancebereiche gedacht. Während die GeForce GTX 750 Ti weiterhin bei in etwa 130 Euro zu finden sein wird, soll die GeForce GTX 950 augenscheinlich nVidias neues Angebot bei 160 Euro sein – wo sich nVidia bis zuletzt mit der GeForce GTX 660 durchgehangelt hat, auch wenn diese nun lange nicht mehr taufrisch ist und deren letzten Preislagen eher eine Kaufempfehlung zugunsten der AMD-Kontrahenten darstellt. Die GeForce GTX 950 wird diese mehr als augenscheinliche Scharte im nVidia-Portfolio auswetzen, am 17. August (allerdings ein nVidia-untypischer Montag) soll es so weit sein.

Nachtrag vom 7. August 2015

Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigen einen GPU-Z-Screenshot zur GeForce GTX 950, welcher die bisher schon bekannten Spezifikationen zur nächsten Mainstream-Lösung von nVidia bestätigt: 768 Shader-Einheiten und 32 ROPs an einem 128 Bit DDR Speicherinterface. GPU-Z liest zwar fälschlicherwese 64 Textureneinheiten aus, aber angesichts der Verwendung des bekannten GM206-Chips werden es nur 48 TMUs sein können. Die Taktraten wurden übertüncht, anhand der von GPU-Z errechneten Rohleistungen sollten es 1200/3500 MHz gewesen sein – wobei nicht klar ist, ob dies der nVidia-default oder aber der Wert einer Herstellerkarte sein soll. Auf 1200 MHz wären dies etwas mehr Chiptakt als bei der GeForce GTX 960, welche offiziell mit 1127/1178/3500 MHz antritt, allerdings in der Praxis gern mit weit höheren Boosttaktraten operiert. Ob dies bei der GeForce GTX 950 ähnlich läuft, wird man sehen müssen – die Karte soll schon am 17. August offiziell vorgestellt werden.

Nachtrag vom 14. August 2015

Gemäß des japanischen Hermitage Akihabara (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt die GeForce GTX 950 nun nicht am 17. August – sondern am 20. August. Dies passt vom Launchtag auch viel besser – der 17. wäre ein (nVidia-untypischer) Montag gewesen, der 20. wird ein ganz nVidia-typischer Donnerstag. Der Launchzeitpunkt soll 21 Uhr augenscheinlich japanischer Zeit betragen – dies wären im kalifornischen nVidia-Hauptquartier 16 Stunden weniger, also 5 Uhr morgens. In Mitteleuropa wären dies dann 14 Uhr am Nachmittag, was mit den letzten nVidia-Launches zusammenpasst. Als (japanischer) Preis wurden 20.000 Yen genannt, umgerechnet nur 145 Euro – bislang war die GeForce GTX 950 eher für ab 160 Euro erwartet wurden, bei einem niedrigeren Preis würde nVidia an dieser Stelle AMDs (langsamere) Radeon R7 370 stärker unter Druck setzen können. Andererseits wird AMD die GeForce GTX 950 in Bälde mit der (gleich schnellen oder schnelleren) Radeon R9 370X kontern – und im Zuge deren Vorstellung womöglich auch den Preis der Radeon R7 370 nach unten hin anpassen.