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Erste umfangreiche Haswell-Benchmarks zeigen ca. 5% mehr Pro-MHz-Leistung an

Bei Tom's Hardware hat man ein Vorserien-Exemplar des Core i7-4770K Haswell-Prozessors in die Finger bekommen und nachfolgend natürlich durch ein komplettes Benchmark-Preview gescheucht. Der Haswell-Prozessor lief dabei schon auf seinen Zieltaktfrequenzen und kann damit durchaus schon gut gegenüber den bestehenden Sandy-Bridge- und Ivy-Bridge-Modellen verglichen werden. Der Chipsatz-Treiber der neuen 8er Chipsätze braucht aber eventuell noch etwas Feintuning, denn speziell die Bandbreiten-limitierten Benchmarks fielen für Haswell bemerkbar schlechter aus als auf früheren Intel-CPUs (und wurden demzufolge aus der nachfolgenden Werte-Aufrechnung herausgelassen):

Core i7-2700K
(Sandy Bridge)
Core i7-3770K
(Ivy Bridge)
Core i7-4770K
(Haswell)
CPU-Technik 4C+HT, 3.5 GHz (TM 3.9 GHz) 4C+HT, 3.5 GHz (TM 3.9 GHz) 4C+HT, 3.5 GHz (TM 3.9 GHz)
theoretische Benchmarks 92,2% 100% 128,6%
Anwendungs-Benchmarks 89,2% 100% 104,7%
integrierte Grafik HD Graphics 3000, 12 SE @ 850 MHz (TM 1350 MHz) HD Graphics 4000, 16 SE @ 650 MHz (TM 1150 MHz) HD Graphics 4600, 20 SE @ ? (TM 1250 MHz)
Spiele-Performance 73,5% 100% 118,2%

Ansonsten macht Haswell ungefähr das, was man von Haswell erwarten kann: Der Performance-Gewinn des Core i7-4770K (Haswell) gegenüber den völlig gleich getakteten Core i7-3770K (Ivy Bridge) und Core i7-2700K (Sandy Bridge) liegt bei grob 5 Prozent unter üblichen Anwendungs-Benchmarks – was etwas weniger ist als die Intel-Vorhersagen von "mindestens 10% mehr", angesichts der letzten, in der Performance-Aussage ähnlich liegenden Tests aber durchaus passend erscheint. Unter Benchmarks, welche sich speziell auf Haswell-Eigenheiten wie AVX2 & FMA3 konzentrieren, kann es auch deutlich mehr sein – darauf deuten die theoretischen Tests hin, welche mit +28,6% ein wirklich gutes Resultat für Haswell aufzeigen.

Diese theoretischen Tests werden dabei primär befeuert durch exzellente Werte in der (von SiSoft Sandra 2013 ausgewiesenen) Integer- und DoublePrecision-Multimediaperformance, welche Haswell eben mit AVX2 bzw. FMA3 bestreiten kann und dabei Performance-Vorteile von 77% bzw. 62% gegenüber Ivy Bridge hinlegt. Natürlich wird in realen Benchmarks selbst unter Ausnutzung von AVX2- und FMA3-Code immer nur ein Bruchteil davon hängenbleiben. Jenes Potential von Haswell dürfte sich zudem üblicherweise erst langfristig entwickeln – sprich, den Performance-Gewinn von AVX2 und FMA3 unter Haswell wird man wohl erst dann sehen können, wenn der performancebewusste Anwender längst mit dem Gedanken an eine Neuanschaffung spielt (oder diese schon hinter sich gebracht hat).

In der Frage der Performance der integrierten Haswell-Grafiklösung zeigt sich die HD Graphics 4600 mit GT2-Unterbau als gut gegenüber den integrierten Grafiklösungen von Sandy Bridge und Ivy Bridge aufgestellt und verbucht gegenüber letzterer einen Performancegewinn von knapp 20 Prozent. Angesichts desselben DDR3/1600-Speicher ist dies ein guter Wert – der aber natürlich bei weitem nicht ausreicht, um die integrierten Grafiklösungen von AMDs Llano- und Trinity-APUs in Gefahr zu bringen. Dafür ist der Core i7-4770K jedoch nicht gebaut, die Wahrheit über die Haswell-Grafik liegt sowieso nur bei jenen Modellen mit der größeren GT3-Grafiklösung, welche aber augenscheinlich nur im Mobile-Bereich zum Einsatz kommen wird.