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Intels Haswell-Grafik: Von HD Graphics bis "Iris Pro 5200"

Zur Anfang Juni anstehenden Haswell Prozessoren-Architektur hat Intel nun einige Details zu den einzelnen verbauten Grafiklösungen bekanntgegeben, welche erstmals bei Intel sogar DirectX 11.1 beherrschen werden. Hierbei wurde insbesondere aufgedröselt, was für verschiedene Modelle Intel anbieten wird und wie deren Verkaufsnamen lauten. Dabei hat sich Intel mit den Grafiklösungen "Iris 5100" (GT3) und "Iris Pro 5200" (GT3e = mit eDRAM) teilweise völlig abweichende Namen ausgedacht, welche der Markt erst einmal annehmen muß. So wie Intel bezüglich der damit erreichbaren Grafikleistung auf die Werbetrommel haut, bestehen jedoch alle Chancen – verspricht Intel doch im Intel-internen Vergleich mit der Ivy-Bridge-Grafik gleich wieder die "nahezu 3fache Performance".

Haswell GT1 Haswell GT2 Haswell GT3 Haswell GT3e
Modellnamen HD Graphics HD Graphics 4200, 4400 & 4600 HD Graphics 5000 & Iris 5100 Iris Pro 5200
Einsatzort Celeron- und Pentium-Bereich wahrscheinlich quer über das ganze Portfolio nur in Ultrabooks sowie in einigen QuadCore Notebooks und den speziellen QuadCore Desktops der R-Serie
Technik abgespeckte Haswell GT2 Haswell GT2 im Vollausbau Haswell GT3 im Vollausbau, aber ohne eDRAM Haswell GT3 mit zusätzlichem eDRAM
Ausführungseinh. wahrscheinlich 8-12 20 40 40
eDRAM - - - 128 MB an einem 512 Bit DDR Interface
regulärer Speicherzugriff über das CPU-Speicherinterface von 128 Bit DDR, aber natürlich geshart mit der CPU, auf DDR3/1600-Speicher (800 MHz Speichertakt)
Leistungsprognose Intel GeForce GT 620/520
(Perf.Index ~30%)
GeForce GT 630/440 DDR3
(Perf.Index 50%)
Radeon HD 6670 DDR3
(Perf.Index 70%)
GeForce GT 640
(Perf.Index 75%)
3DC Leistungsprognose Radeon HD 5450
(Perf.Index ~15%)
GeForce GT 620/520
(Perf.Index ~30%)
GeForce GT 430
(Perf.Index 45%)
GeForce GT 630/440 DDR3
(Perf.Index 50%)

Gehässigerweise könnte man hier erwidern, daß 3mal von "0" immer noch "0" bleibt – sprich, und um auf dem Teppich zu bleiben, daß selbst eine extreme Performanceverbesserung aus einem De-Schleuniger keinen beachtbare Grafiklösung macht. Die Intel-Grafik kommt von einfach von einem derart niedrigen Niveau, auf daß selbst eine Beschleunigung um den Faktor 3 noch nicht einmal den Sprung ins LowCost-Segment erlaubt – sondern maximal den Sprung ins LowEnd-Segment, also dort wo sich die LowCost-Modelle vergegangener Generationen tummeln.

Hinzu kommt – wie kürzlich schon tabellarisch dagelegt – daß Intel mit seinen Performanceangaben doch deutlich übertreibt bzw. extreme Rosinenpickerei betreibt, wo schnell mal eine Performance von nahezu dem Doppelten versprochen wird, wie sie denn gegenüber aktuellen Desktop-Grafikkarten wirklich haltbar wäre. In der aktuellen Präsentation vergleicht Intel seine integrierte Haswell-Grafik glücklicherweise nicht mit Desktop-Grafikchips – was dann hoffentlich die Launch-Artikel zu Haswell am 4. Juni (auf unparteiischer Basis) nachholen werden.

Dabei ist von der Haswell-Grafik durchaus einiges zu erwarten, erhöht Intel die Anzahl der Ausführungseinheiten schließlich von 16 auf maximal 40 durchaus massiv (Faktor 2,5) und bietet bei den Spitzenmodellen zusätzlich einen eingebetteten Speicher (eDRAM) auf, welcher mit 128 MB zwar nicht besonders groß ausfällt, dafür jedoch mit 512 Bit DDR sehr breit angebunden ist. Damit wird sich einiges reißen lassen, trotz daß der normale Speicherzugriff weiterhin über das (nur 128 Bit DDR breite) Speicherinterface der Haswell-CPU läuft und mit (offiziell) maximal 800 MHz Speichertakt natürlich keine Wunderdinge ermöglichen kann. Etwas mehr als das Doppelte gegenüber der besten Ivy-Bridge-Grafik kann man allerdings durchaus annehmen, wobei der Effekt des eDRAM natürlich mit Spannung erwartet wird.