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Finale Spezifikationen und AMD-eigene Benchmarks zur Radeon RX 6600 aufgetaucht

VideoCardz notieren die finalen Spezifikationen zur am 13. Oktober zu erwartenden Radeon RX 6600 (non-XT) und bieten zugleich AMDs offizielle Performance-Angaben aus dem "Reviewer's Guide" zur Karte auf. Primär werden damit die Taktraten der kleineren Navi-23-Karte offengelegt, nachdem deren Hardware-Daten im wesentlich bereits bekannt waren. Dabei setzt AMD durchaus klar niedrigere Taktraten an, womit die Radeon RX 6600 non-XT gegenüber der XT-Ausführung letztlich um –24% bei der Rechenleistungs sowie um –13% bei der Speicherbandbreite einbüßt. Die von AMD aufgestellten Performance-Werte basieren dann auf vergleichsweise umfangreichen Messungen und sollten durchaus passabel die Performance der Karte beschreiben – nachdem sich AMDs Performance-Angaben zur vorherigen Radeon RX 6600 XT als vergleichsweise zielgenau herausgestellt haben. Für die Radeon RX 6600 non-XT sieht AMD unter der FullHD-Auflösung mit Rasterizer-Spielen einen faktischen Gleichstand zur GeForce RTX 3060 – unter RayTracing dann jedoch letztere um +16% vorn.

FullHD/1080p Gaming eSports RayTracing 3DC FHD-Index
(16 Spiele) (7 Spiele) (6 Spiele)
Radeon RX 6600 XT 115,5% 113,3% - 1260%
GeForce RTX 3060 100,5% 105,8% 116,4% 1130%
Radeon RX 6600 100% 100% 100% geschätzt ~1100-1130%
GeForce RTX 2060 84,3% 93,9% - 910%
Benchmarks aus AMDs Reviewers Guide zur Radeon RX 6600, wiedergeben von VideoCardz

Allerdings ist zumindest dieses RayTracing-Ergebnis stark anzuzweifeln, denn schon die Radeon RX 6600 XT musste die GeForce RTX 3060 unter unabhängigen RayTracing-Tests um satte +50% davonziehen lassen. Wenn man sich nicht auf diesen sehr (durch die passende Benchmark-Auswahl) stark schöngefärbten Performanceanspruch unter RayTracing konzentriert, sondern hingegen rein die Rasterizer-Performance der Radeon RX 6600 non-XT betrachtet, ist von dieser im 3DCenter FullHD Performance-Index somit ein Wert von ~1100-1130% zu erwarten. Dies entspricht einer FullHD-Performance knapp oberhalb einer GeForce RTX 2070 FE, etwas unterhalb von GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon VII. Logischerweise entspricht dies auch knapp der GeForce RTX 3060 – wobei die Radeon RX 6600 non-XT wohl nur im bestmöglichen Fall knapp deren Performance-Level erreicht, vermutlich eher denn knapp hinter dieser herauskommt (dann aber natürlich auf eigentlich nicht wertbar geringen Differenzen von 1-3 Prozentpunkten).

Für rein die FullHD-Auflösung ergibt dies durchaus einen potenten und augenscheinlich effizienten Beschleuniger, denn AMD setzt für die Radeon RX 6600 non-XT eine TBP von nur 132 Watt an – und somit 28 Watt weniger als bei der Radeon RX 6600 XT. Sicherlich sind nur 8 GB Grafikkartenspeicher etwas knapp für eine neue Grafikkarte zum Ende des Jahres 2021, aber da hiermit wirklich nur FullHD-Beschleunigung angepeilt wird und aufgrund der Performance-Klasse auch das Zurückschalten der Texturensettings um eine Stufe kein Beinbruch darstellen kann, geht dies wohl knapp in Ordnung. Unter normalen Umständen könnte AMD mit der Radeon RX 6600 non-XT wahrscheinlich richtig Eindruck im Mainstream-Segment machen – gerade da nVidia derzeit keinerlei Anstalten zeigt, in diesem Marktsegment (endlich einmal) mit Ampere-basierten Beschleunigern nachzuziehen.

Allerdings liegt das Problem der Radeon XT 6600 non-XT im einzigen Punkt, welchen dieser Leak noch nicht auflösen konnte – im Preispunkt bzw. dessen voraussichtlicher Nichterfüllung auf dem realen Grafikkarten-Markt. Denn egal was AMD für die Radeon RX 6600 non-XT als Listenpreis ansetzen mag (aufgrund der Performance bietet sich so etwas wie 299 Dollar an), der Straßenpreis der Karte dürfte innerhalb kürzester Zeit auf deutlich abweichende, viel höhere Preislagen getrieben werden. Da die Radeon RX 6600 XT derzeit gerade mit (bestenfalls) ab 590 Euro neue Straßenpreis-Höhen erklommen hat, sind von der Radeon RX 6600 non-XT somit Straßenpreise kaum unter 500 Euro zu erwarten. Und dies zieht dem ganzen Spaß an der Karte voraussichtlich den Zahn, ergibt nur eine weitere Mainstream-Karte mit einer (realen) Preislage weit außerhalb des Mainstream-Segments.

Radeon RX 6600 Radeon RX 6600 XT Radeon RX 6700 XT
Chipbasis AMD Navi 23 XL AMD Navi 23 XT AMD Navi 22 XT
Technik 2 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 1792 FP32-Einheiten, 112 TMUs, 28 RA-Einheiten, 64 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 32 MB "Infinity Cache", 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 32 Shader-Cluster, 2048 FP32-Einheiten, 128 TMUs, 32 RA-Einheiten, 64 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 32 MB "Infinity Cache", 128 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 40 Shader-Cluster, 2560 FP32-Einheiten, 160 TMUs, 40 RA-Einheiten, 64 ROPs, 3 MB Level2-Cache, 96 MB "Infinity Cache", 192 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau)
Taktraten ?/2044/2491 MHz & 14 Gbps 1968/2359/2589 MHz & 16 Gbps 2321/2424/2581 MHz & 16 Gbps
Rohleistungen 7,3 TFlops & 224 GB/sec 9,7 TFlops & 256 GB/sec 12,4 TFlops & 384 GB/sec
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 12 GB GDDR6
off. Verbrauch 132W (TBP) 160W (TBP) 230W (TBP)
FullHD Perf.Index geschätzt ~1100-1130% 1260% 1540%
Listenpreis ? $379  (UVP: 380€) $479  (UVP: 479€)
Release 13./14. Oktober 2021 11. August 2021 18. März 2021