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Intel bringt die Desktop-Modelle von Broadwell und Skylake zeitgleich im Sommer 2015

Von der chinesischen VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt eine neue Intel Desktop-Roadmap, welche bestätigt, daß Intel in der Tat plant, im Sommer 2015 zeitgleich Broadwell- und Skylake-Prozessoren ins Desktop-Segment zu bringen. Mit den Plänen zu den jeweiligen Tablet-, Ultrabook- und Notebook-Modellen müssen diese Pläne für Desktop-Prozessoren natürlich nichts zu tun haben, diese können völlig abweichend hiervon sein. So ist zu Broadwell schon ein stark abgestufter Launchplan bekannt, welcher voraussichtlich im Oktober 2014 mit den Tablet-Modellen beginnt und erst im Juni 2015 mit den Desktop-Modellen endet – genauso wie jetzt auch auf dieser neuen Intel-Roadmap zu sehen.

Wirklich überraschend ist allerdings, daß Intel daraufhin die nachfolgende Skylake-Architektur nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hat, sondern nunmehr zum einstmals (vor allem Broadwell-Verschiebungen) geplanten Zeitpunkt ebenfalls noch im Juni 2015 herausbringen will. Damit wird Intel zumindest im Desktop-Bereich im voraussichtlich selben Monat gleich zwei Architekturen für dasselbe Performance-Feld vorstellen – sehr ungewöhnlich und im eigentlichen auch unverständlich. Denn natürlich werden sich sowohl Hardware-Käufer als auch PC-Hersteller am Ende für eine vorzuziehende Architektur entscheiden. Insbesondere die PC-Hersteller werden zudem kaum versuchen, Hardware-Entwicklungen für gleich zwei neue Prozessor-Architekturen zum selben Zeitpunkt aufzunehmen. Speziell aus diesem Grund sind wir bisher immer davon ausgegangen, daß Intel die Skylake-Architektur doch noch verschiebt – was nunmehr augenscheinlich nicht passieren wird (und wir uns demzufolge großartig verkalkuliert haben).

Richtig glücklich wird mit der Situation aber vermutlich niemand sein. Denn Intel wird von Skylake zumindest anfänglich keine K-Modelle herausbringen – dagegen kommen von Broadwell keine normalen Modelle (jene wären angesichts von Skylake auch überflüssig), sondern eben nur K-Modelle. Die eingefleischten Übertakter müssen also die ältere Architektur kaufen, während die Käufer der neuen Architektur nicht übertakten können. Vermutlich wird Intel diese Strategie aber kaum gegenüber den Hardware-Enthusiasten durchbringen können: Jene werden kaum auf die ungelockten Broadwell-Prozessoren setzen, wenn jene die ältere Architektur darstellen und vor allem im Sockel 1150 daherkommen, welcher nach Broadwell nicht mehr bedient wird (Skylake kommt im neuen Sockel 1151). Die an ungelockten Prozessoren interessierten Käufer dürften Broadwell-K wohl eher glatt überspringen und auf ungelockte Skylake-Prozessoren warten.

Wie Intel seinen Architektur-Mischmasch im Mobile-Segment herauszubringen gedenkt, ergibt sich aus der vorliegenden Roadmap natürlich noch nicht – aber auch hier dürfte es interessant werden. Insbesondere die Notebook-Hersteller dürften den gleichzeitigen Launch zweier Architekturen nicht tolerieren, hier kann es sich Intel trotz seiner großen Marktmacht bei zu eng aneinanderliegenden Launch-Plänen durchaus sogar mit den großen Notebook-Herstellern maßgeblich verscherzen. Aller Vermutung nach wird Intel daher versucht sein, im Mobile-Segment ein wenig mehr Abstand zwischen Broadwell & Skylake zu bringen, möglicherweise durch einen auf den Herbst 2015 verzögerten Start der Mobile-Ausführungen von Skylake.