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Microsoft stellt Windows 8 offiziell vor

Software-Riese Microsoft gibt mit dem Freitag den offiziellen Startschuß für das neue Betriebssystem Windows 8, mit welchem das Unternehmen einen deutlichen Paradigmen-Bruch sowohl in Benutzerführung als auch Design des Windows-Betriebssystems versucht. Dabei gilt es eine hohe Marke zu schlagen – von Windows 7 wurden bisher rund 670 Millionen Stück verkauft, was Windows 8 trotz der Erweiterung auf neue Anwendungsfelder im Tablet-Bereich wohl nur eher schwer erreichen dürfte. Dafür ist die neue Konzeption bislang zu unausgegoren umgesetzt und benötigt noch reihenweise Verbesserungen, welche allgemein erst dem Nachfolger "Windows 9" zugeschrieben werden. Zudem hat sich Windows 7 inzwischen deutlich als "das neue Windows XP" etabliert, viele Anwender und insbesondere großflächig der Business-Bereich dürften bewußt bei diesem sehr ausgereiftenm Betriebssystem bleiben.

Da Microsoft diese eher ungünstige Ausgangssituation auch bekannt sein wird, hat man zum Launch von Windows 8 durchaus beeindruckende Aktionsangebote aufgelegt: Für den Käufer eines Windows-7-PCs (zwischen dem 2. Juni 2012 und dem 31. Januar 2013) gibt es ein Download-Angebot auf Windows 8 Pro für nur 14,99 Euro, Besitzer einer beliebigen Kopie von Windows XP, Vista oder 7 können zudem bis zum 31. Januar 2013 per Download für 29,99 Euro auf Windows 8 Pro umsteigen. Zudem droht Microsoft mit dem Auslaufen der Aktionsangebote am 31. Januar 2013 mit deutlich höheren Preislagen: Die Vollversion von Windows 8 soll dann 119,99 Euro kosten, die Vollversion von Windows 8 Pro sogar 279,99 Euro – egal ob als Download oder in der Retail-Box.

Windows 8 Windows 8 Pro Windows 8 RT
CPU-Basis x86 (AMD/Intel/VIA) x86 (AMD/Intel/VIA) ARM
Speicherlimit 128 GB (64-Bit)
(4 GB bei 32-Bit)
512 GB (64-Bit)
(4 GB bei 32-Bit)
4 GB (32-Bit)
frei verfügbar
(nur vorinstalliert)
Sprachenwechsel "on the fly" ?
Standard-Features
fehlend: Storage Spaces & Windows Media Player
Windows Media Center als AddOn
(regulär ein kostenpflichtiges Update, bis 31. Januar 2013 jedoch kostenlos als Download angeboten)
zusätzliche Features - BitLocker, BitLocker To Go, Boot from VHD, Client Hyper-V, Domain Join , Encrypting File System, Group Policy & Remote Desktop (Host) Touch-optimiertes Microsoft Office (Word, Excel, PowerPoint, OneNote) & Device Encryption
Upgrade-Preise - Upgrade von Windows XP/Vista/7 (Aktionspreise bis zum 31. Januar 2013):
Retail-Preis: 50,- Euro
Download-Preis: 29,99 Euro
Upgrade von Windows 7 (gilt für zwischen 2. Juni 2012 und 31. Januar 2013 mit Windows 7 neu gekauften PCs, einlösbar bis 28. Februar 2013):
Download-Preis: 14,99 Euro
-
Vollversions-Preise (Retail) 91,68 Euro 136,85 Euro -

Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, daß damit eine regelrechte Erhöhung der Straßenpreise einhergeht, welche derzeit bei 91,68 Euro für eine (voll nutzbare) OEM-Version von Windows 8 sowie 136,85 Euro für eine (voll nutzbare) OEM-Version von Windows 8 Pro stehen. Im gegenteiligen Fall würden sich die Händler einfach vor dem Ablauf des 31. Januar 2013 massenweise mit Windows-8-Lizenzen eindecken. Sicherlich wird Microsoft die Listenpreise zum 1. Februar 2013 wirklich auf die genannten Preislagen anheben, zumindest die OEM-Versionen dürften im Einzelhandel jedoch auch nach diesem Datum zu ähnlichen Preisen wie jetzt verfügbar bleiben. Aller Wahrscheinlichkeit ist auch die kommende "Preiserhöhung" bei Windows 8 nur eine Maßnahme zur kurzfristigen Absatzankurbelung, um möglichst schnell von einem erfolgreichen Windows-8-Verkaufsstart sprechen zu können.

Eine kleine Änderung ergab sich zudem noch bei der maximal unterstützten Hauptspeicher-Kapazität: Wurde bisher durchgehend davon berichtet, daß Windows 8 in dieser Beziehung gleich zu Windows 7 wäre (maximal 16 GB bei Windows 7 Home, maximal 192 GB bei Windows 7 Pro), hat Microsoft in dieser Frage wohl kurzentschlossen noch einmal aufgestockt: Windows 8 unterstützt nun maximal 192 GB Speicher, Windows 8 Pro sogar maximal 512 GB. Damit entfällt das letzte im Enthusiasten-Bereich eventuell gegen die Normalversion von Windows 8 sprechende Argument – die restlichen Unterschied zu Windows 8 Pro (siehe vorstehende Tabelle) sind nicht der Rede wert und können mittels Dritt-Software zumeist ausgeglichen werden. Für Windows 8 Pro sprechen natürlich nach wie vor die aktuellen Aktionsangebote, welche weit günstiger ausfallen als der Kauf einer OEM-Box von Windows 8.