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Neue Informationen & Überblick zu Intels Haswell

Fudzilla haben eine der seltenen Meldungen zu Intels Haswell Prozessoren-Architektur anzubieten, welche im Jahr 2013 (oder gar erst 2014?) die dieses Jahr kommende Refresh-Architektur Ivy Bridge ablösen soll. So richtig viel ist leider noch nicht zu Haswell bekannt – allerdings muß Intel hier normalerweise mehr tun als bei Ivy Bridge, da Haswell weiterhin in der 22nm-Fertigung daherkommt und damit keinen produktionstechnischen Vorteil gegenüber seinem direkten Vorgänger anbringen kann. Andererseits wird Ivy Bridge bezüglich der Taktraten besonders handzahm, insofern könnte Intel auch das Taktraten-Potential der 22nm-Fertigung dann erst bei Haswell voll ausspielen und bräuchte damit nicht einmal zwingend weitere Verbesserungen bei der Pro/MHz-Performance (welche es natürlich trotzdem in der einen oder anderen Form geben wird).

Zwar behauptet Fudzilla, Haswell würde endlich mehr als vier Rechenkerne im Consumer-Bereich bieten, gar nicht einmal weit zurückliegende Intel-Angaben widersprechen diesem jedoch: Laut einem Intel Haswell Architektur-Überblick bleibt die normale Consumer-Version von Haswell bei maximal vier Rechenkernen und weiterhin einem DualChannel DDR-Speicherinterface – was Intel dann im Enthusiastenbereich mit "Haswell E" macht, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Interessant an Haswell von der CPU-Seite her werden zum einen die CPU-Befehlssatzerweiterung AVX2 und zum anderen die besseren Übertaktungsoptionen, wobei in letzteren Fall selbstredend noch nichts in Stein gemeißelt ist.

Die eigentliche Fudzilla-Information betrifft jedoch den Bereich des in Haswell integrierten Grafikchips: Dieser soll 20 bis 40 Prozent schneller als bei Sandy Bridge sein – was sich erst einmal gut anhört, aber eigentlich nicht stimmen kann: Denn allein für den "Zwischenschritt" Ivy Bridge verspricht Intel bereits eine um bis zu 60 Prozent höhere Grafikperformance – vermutlich sind jene 20 bis 40 Prozent Performanceplus bezogen auf den Vergleich von Ivy Bridge zu Haswell und nicht auf den Vergleich von Sandy Bridge zu Haswell. Über die Prozessoren-Generationen hinweg kommt dann kummuliert ziemlich interessantes heraus, zwischen Sandy Bridge und Haswell sollte somit ein Unterschied in der Grafikperformance von plus 100 bis 120 Prozent liegen. Allerdings schläft AMD zumindest in dieser Frage überhaupt nicht und es ist jetzt schon absehbar, daß die Trinity-Prozessoren des Jahres 2012 in der Grafikleistung wieder deutlich vor Intels Ivy Bridge liegen werden. Damit hat AMD dann auch die besten Chancen, daß die Trinity-Nachfolger des Jahres 2013 diesen Erfolg gegenüber Haswell wiederholen können – wobei dies wirklich zu weit weg liegt, um dies schon prognostizieren zu können.

Ein wirklich unklarer Punkt ist dann noch das Releasejahr von Haswell: Ursprünglich seitens Intel für das Jahr 2013 geplant, berichtete die c't in der Vergangenheit von einer Verschiebung auf das Jahr 2014, was als handfester Hinweis betrachtet werden kann. Andererseits haut Intel auch keinen Haswell Architektur-Überblick mit schon klarer Nennung vieler Daten inklusive solch spezifischer wie der Speicher-Unterstützung zum Ende des Jahres 2011 heraus, wenn der Prozessor erst im Jahr 2014 erscheinen soll. Und letztlich würde Intel ja ohne Neuvorstellung im Jahr 2013 dastehen, wenn man Haswell wirklich auf 2014 verschieben würde. Insofern sagen wir mal 80:20 in diesem Fall – 80 Prozent Wahrscheinlichkeit für das Jahr 2013 und nur 20 Prozent Wahrscheinlichkeit für das Jahr 2014. Warten muß so oder so niemand auf Haswell, denn da Intel mit Ivy Bridge die bisherigen Prozessoren-Sockel von Sandy Bridge weiter unterstützen wird, dürfte Haswell ziemlich einen Sockel-Wechsel mit sich bringen, denn Haswell wird (bestätigt) einen neuen Sockel mitbringen, welcher dann auch zu neuen Mainboards und letztlich faktisch zum System-Neukauf zwingt.