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nVidias GeForce GTX 750 Ti kommt mit nur 640, nicht 960 Shader-Einheiten

Wie Videocardz ausführen, tritt der GM107-Chip von nVidia nicht mit 960 Shader-Einheiten, wie bisher berichtet, sondern nur mit 640 Shader-Einheiten an. Hintergrund hierfür ist eine fehlerhafte Auslesung seitens GPU-Z, welches auf neue Grafikchips wie eben den GM107 bekannterweise "seltsam" reagieren kann (was die Fachmagazine allerdings eigentlich wissen und entsprechend beachten sollten). Die GM107-basierte GeForce GTX 750 Ti kommt somit mit nur 640 Shader-Einheiten, die ebenfalls GM107-basierte GeForce GTX 750 dann sogar mit nur 512 Shader-Einheiten daher.

GeForce GTX 650 Ti GeForce GTX 650 Ti "Boost" GeForce GTX 750 GeForce GTX 750 Ti
Chipbasis nVidia GK106, 2,54 Mrd. Transistoren in 28nm auf 214mm² Chipfläche nVidia GM107, geschätzt ~1,8 Mrd. Transistoren in 28nm auf 148mm² Chipfläche
Architektur Kepler, DirectX 11.0 & PhysX Maxwell, wahrscheinlich DirectX 11.2b & PhysX
Technik 2 Raster Engines, 768 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface 2 Raster Engines, 768 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface 1 Raster-Engine, 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface 1 Raster-Engine, 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface
Taktraten 925/2700 MHz 980/1033/3000 MHz 1020/1085/2500 MHz 1098/1176/2700 MHz
Speicherausbau 1/2 GB GDDR5 1/2 GB GDDR5 1 GB GDDR5 2 GB GDDR5
Stromanschlüsse 1x 6pol. 1x 6pol. keine keine
3DC Perf.Index
(1920x1080 4xAA)
170% 220% ~175-185% ~200-210%

Dies ist natürlich deutlich weniger gegenüber den bisher angenommen 768 bzw. 960 Shader-Einheiten – andererseits gleichen die GeForce GTX 750 /Ti Grafikkarten dies über ihre höheren Taktraten teilweise wieder aus. Die erzielten Rohleistungen sind trotz des erheblichen Unterschieds bei der Anzahl der Shader-Einheiten somit ganz ansprechend – und dennoch, um eine Performance im Rahmen der direkten Vorgänger GeForce GTX 650 Ti und 650 Ti "Boost" erzielen zu können, doch etwas zu schwach. Hier müssen (dato unbekannte) Optimierungen des Maxwell-Chips greifen, um die in den bishergen Benchmarks zu GeForce GTX 750 & 750 Ti gezeigte Performance rechtfertigen zu können.

Beachtbarer Nebenpunkt: Mit 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs und 128 Bit DDR Speicherinterface entspricht der GM107-Chip von nVidia somit gänzlich dem zwei Jahre alten Cape-Verde-Chip von AMD. Die auf dem Cape-Verde-Chip basierenden Grafikkarten der Radeon HD 7700 Serie erreichen allerdings nicht die zu GeForce GTX 750 (Perf.Index geschätzt ~175-185%) und GeForce GTX 750 Ti (Perf.Index geschätzt ~200-210%) kolportierte Performance, sondern liegen deutlich darunter – die schnellste Cape-Verde-Lösung in Form der Radeon HD 7770 erreicht gerade einmal einen Performance-Index von 145% (trotz mit 1000/2250 MHz nicht gänzlich abweichenden Taktraten). Auch dies deutet wieder auf gewisse Optimierungen innerhalb der Maxwell-Architektur hin, welche jener mit der gleichen Anzahl an Shader-Einheiten effizienter macht als AMDs (inzwischen alte) GCN 1.0 Architektur.

Nachtrag vom 13. Februar 2014

Diese Meldung zur GeForce GTX 750 Ti hat für einige Diskussionen über den Punkt geführt, ob der Vergleich zwischen AMDs Cape-Verde-Chip sowie nVidias GM107-Chip im letzten Absatz wirklich statthaft ist bzw. nicht einseitig zugunsten von nVidia ausgelegt wurde. In der Tat ist das ganze unglücklich abgefasst, da unsererseits ursprünglich nicht die Absicht zu einer Wertung des Sachverhalts bestand. Es sollte im eigentlichen nur über die interessante Anekdote berichtet werden, daß beide Chips trotz unterschiedlicher Architekturen und Entwickler die überall gleiche Anzahl an Hardware-Einheiten aufweisen. Vergessen wurde hier unsererseits in jedem Fall zu erwähnen, daß der auf dieser identischen Basis schnellere GM107-Chip für seinen Performance-Vorsprung auch mehr Transistoren (~1,8 Mrd. zu 1,5 Mrd.) sowie mehr Chipfläche (148mm² zu 123mm²) benötigt. Damit dürften bezogen auf die Chipfläche AMDs Cape Verde und nVidias GM107 wohl ähnlich effizient sein.