Videocardz zeigen eine Intel-Präsentationsfolie mit den bislang noch fehlenden Spezifikationen der höheren Modelle der Core-X-Serie in Form des Core i9-7920X (12-Kerner), Core i9-7940X (14-Kerner), Core i9-7960X (16-Kerner) und Core i9-7980XE (18-Kerner). Jene Spezifikationen werden inzwischen auch von fernöstlichen Medien derart genannt – wobei natürlich nicht klar ist, ob da nur einer vom anderen abschreibt oder ob eine wirklich unabhängige Quellenlage hierzu vorliegt. Die Intel-Folie selber sieht allerdings ganz glaubhaft aus, irgendwelche ungewöhnlichen Werte werden in dieser sowieso nicht notiert – insofern wird das ganze wohl schon echt sein. Somit lassen sich die später nachfolgenden höheren Modelle der Core-X-Serie erstmals solide einschätzen, da nun zu diesen auch deren Taktraten (inkl. auch des TurboBoost-3.0-Takts) zur Verfügung stehen.

Intel Core X Spezifikationen (komplett)

Den Anfang macht der 12-Kerner Core i9-7920X, welcher abweichend von den kürzlichen genannten Daten nun doch einen Turbo-Takt von (bis zu) 4.3 GHz trägt, zusammen mit einem TurboBoost-3.0-Takt von 4.4 GHz. Jener 12-Kerner kommt abweichend von den anderen drei Modellen auch "nur" mit einer TDP von 140 Watt daher, woraus auch der niedrigere Basetakt (gegenüber dem nachfolgenden 14-Kerner) von nur 2.9 GHz resultieren dürfte. Bei jenem 14-Kerner Core i9-7940X fängt dann die Riege der 165-Watt-CPUs auf Taktraten von 3.1/4.3 GHz an, der TurboBoost-3.0-Takt liegt wiederum (wie bei allen der höheren Core-X-Modelle) bei 4.4 GHz. Mit den weiteren Modellen sinken dann die regulären Taktraten jeweils wieder etwas: Der 16-Kerner Core i9-7960X tritt mit 2.8/4.2 GHz an, der 18-Kerner Core i9-7980XE gar nur noch mit 2.6/4.2 GHz – jeweils zu einem TurboBoost-3.0-Takt von 4.4 GHz.

Dabei war es durchaus erwartbar, das Intel mit steigender Anzahl an (freigeschalteten) CPU-Kernen die Taktraten reduzieren muß – wobei dies primär nur auf den Basetakt zutrifft, die jeweiligen Turbo-Taktraten gelten ja immer nur für eine Last auf wenigen CPU-Kernen und können daher eher am echten Taktraten-Maximum liegen. Allerdings nimmt Intel hiermit den nominell schnelleren Prozessoren immer auch ein wenig Schlagkraft wieder weg: Für jeweils 2 CPU-Kerne mehr bezahlt man (meistens) mit etwas weniger Taktrate, nur beim 14-Kerner Core i9-7940X trifft diese Regel nicht zu. Wieviel man dabei wirklich an Performance verliert, wäre natürlich nur mittels entsprechender Hardwaretests zu ermitteln, eventuell ist dies auch weniger als man anhand dieser Daten denkt. Der ganz große Anreiz, über diese höheren Modelle von Core X nachzudenken, ergibt sich damit jedoch nicht – und spätestens die von Intel aufgerufenen (astronomischen) Preispunkte verschieben diese technologisch durchaus interessanten Prozessoren dann (leider) in eine absolute Kleinstnische.

Nachtrag vom 28. August 2017

Nachzutragen zu den offiziellen Spezifikationen der Core-X-Serie wäre noch die Auflistung der detaillierten Turbo-Taktraten zu Core X für jeden einzelnen CPU-Kern, welche von PCGamer dargereicht wird. Mit der Zunahme an CPU-Kernen sowie des Turbo-Spielraums bei neueren Prozessoren werden die einzelnen Turbo-Taktstufen immer wichtiger – "früher" war der Turbo-Modus mal eine kleine Zugabe von bestenfalls 200-300 MHz, heuer nun ist dessen möglichst gutes Gelingen entscheidend für eine anständige Taktrate auf den aktuellen Vielkern-Prozessoren. Nebenbei ist gut zu sehen, weshalb der Core i7-7800X gegenüber dem kommenden Core i7-8700K von Coffee Lake einen solch schweren Stand haben wird: Dieser aktuelle HEDT-Sechskerner ist für derzeitige Intel-Verhältnisse vergleichsweise handzahm getaktet, hoch bis zum 14-Kerner Core i9-7940X bieten alle anderen kernstärkeren Prozessoren mindestens gleiche bzw. meistens sogar höhere Taktraten an. Die äquivalente Auflistung der Turbo-Taktraten von AMDs Ryzen & Threadripper Prozessoren ist im übrigen in der Threadripper Launch-Analyse zu finden.