In diesem Juni ging eine Umfrage mal wieder der Anzahl der vorhandenen Rechenkerne im eingesetzten PC-Prozessor nach. Selbige Umfrage wird aller paar Jahre durchgeführt, womit Vergleichswerte bis zurück ins Jahr 2012 existieren – und man somit schön die Entwicklung weg von den damals üblichen Vierkern-Prozessoren sehen kann. Heuer nun sind nur vier CPU-Kerne (gerechnet ohne logische Kerne, mit Bulldozer-Kernen sowie Intels E-Kernen als "vollwertig") weit zurückgedrängt, 79,2% der bei der Umfrage teilnehmenden PC-Systeme treten bereits mit 6 CPU-Kernen oder mehr an. Allerdings gibt es hierbei deutliche Unterschiede zwischen AMD und Intel: Während bei AMD bereits satte 94,9% auf 6 CPU-Kernen oder besser unterwegs sind, sind dies bei Intel nur 51,7%.

Umfrage-Auswertung: Wieviele Rechenkerne hat der eingesetzte Prozessor (2022)?

Anders formuliert: Nahezu die Hälfte der Intel-Systeme ist derzeit noch mit unterhalb 6 CPU-Kernen unterwegs. Der Löwenanteil entfällt dabei auf 4-5 CPU-Kerne (5 CPU-Kerne gibt es bei einigen Alder-Lake-Modelle mit 1P+4E), resultierend wohl aus einer großen Menge an Alt-Systemen, welche seinerzeit mal die Speerspitze des Prozessoren-Angebots darstellten und mit welchen man heutzutage in vielen Lebenslagen immer noch gut mithalten kann. AMD hatte hingegen nie besonders potente Vierkerner bzw. sind die aktuellen Vierkerner eher nur ein Portfolio-Unterbau, verschob sich der Fokus ergo bereits auf Prozessoren mit höherer Anzahl an CPU-Kernen. Dies trifft auch auf Neukäufe im Intel-Bereich zu, jene sind allerdings nicht so zahlreich wie auf AMD-Seite.

Denn AMD hat im Sinne dieser Umfrage auch den "Vorteil" von vergleichsweise wenig Alt-Systemen und dafür einer großen Mehrheit bei den Neu-Systemen. Dies führt dazu, dass gegenüber dem Umfrage-Ergebnis von vor einer Dekade die Nutzer-Präferenz klar auf "AMD" gewechselt ist. Waren es in der 2012er Umfrage noch 31,4% AMD-Systeme und 68,6% Intel-Systeme, sind es in diesem Sommer nunmehr 62,7% AMD-Systeme und nur noch 36,1% Intel-Systeme. Noch bemerkenswerter ist, dass AMD in den Jahren 2014 und 2017 (ermittelt im Januar 2017 vor dem initialen Ryzen-Launch) nochmals weiter an Nutzer-Zuspruch verlor, dann innerhalb von zweieinhalb Jahren im Oktober 2019 fast auf eine Parität kam – und nunmehr wie gesagt der klare Marktführer bei PC-Enthusiasten ist, welche sich für ihre PCs oftmals im DIY-Markt bedienen.

Auf Basis dieser langen Abstände zwischen den einzelnen Umfragen ist sicherlich nicht zu erfassen, ob Intel mittels der Alder-Lake-Generation seit letztem Herbst nicht bereits wieder dabei ist, sich Nutzer-Anteile zurückzuholen – und AMDs Nutzer-Zuspruch somit zu einem etwas früheren Zeitpunkt womöglich noch leicht höher war. Derzeit sieht es ja allgemein nach einem "Hauen & Stechen" für die nächsten CPU-Generationen beider Anbieter aus, sprich die Verteilung zwischen AMD und Intel dürfte kaum noch in irgendwelche Extreme gehen. Zudem benötigen alle diese Verschiebungen ihre Zeit, schließlich stellen alle neuen sowie upgegradeten PC-Systeme immer nur einen gewissen Teil der gesamten installierten Basis dar.

Dies wäre bitte bei der Betrachtung dieser Umfrage-Ergebnisse zu beachten: Hiermit wird kein "Marktanteil" abgebildet – denn ein solcher bezieht sich immer nur auf aktuelle Verkäufe. Vielmehr steht das Ergebnis für die installierte Basis in einer Enthusiasten-Community, sicherlich auch nicht zu verwechseln mit Ergebnissen aus dem Massenmarkt. Zu erwähnen wäre an dieser Stelle auch gleich noch, dass diese Umfrage nach PC-Systemen und nicht nach Nutzern fragte: Sprich, hier werden auch einige Zweit- und Dritt-Systeme mit erfasst sein, welche üblicherweise zurückhängende oder auch mal bewußt kleinere Hardware beinhaltet. Eine Umfrage, die rein nur nach dem besten verfügbaren PC-System (beispielsweise dem Spiele-System) fragen würde, könnte somit durchaus etwas bessere Werte (für modernere Prozessoren) erbringen.