Abschließend zu unseren Trinity-Betrachtungen gibt es nun auch noch eine neue Performance- und Preis-Übersicht für den Bereich der LowCost- und Mainstream-Prozessoren unter Beteiligung der Prozessoren-Modelle von AMD Llano & Trinity sowie Intel Core i3 und Pentium G aus der Sandy-Bridge- und Ivy-Bridge-Architektur. Hierbei wurden nun insbesondere die neuen Trinity- und Ivy-Bridge-Modelle eingepflegt, welche in den letzten diesbezüglichen Auflistungen noch fehlten (weil seinerzeit noch nicht veröffentlicht). Damit ergibt sich ein solider Marktüberblick für dieses Preissegment, dessen Prozessoren üblicherweise für günstige Office/HomeOffice-Rechner sowie einfache Spielerechner Verwendung finden:
Gemäß der chinesischen VR-Zone wird AMD die zum 23. Oktober zu erwartenden neuen FX-Prozessoren auf Basis der Piledriver-Rechenkerne mit recht günstigen Preispunkten ins Rennen schicken: Das Spitzenmodell FX-8350 soll für nur 199 Dollar Listenpreis angesetzt werden, was klar niedriger liegt als die 245 Dollar Listenpreis des FX-8150 zum seinerzeitigen Launch der originalen Bulldozer-Prozessoren.
Nachzureichen zur AMD Trinity (Desktop) Launch-Analyse ist noch eine aktualisierte Performance-Einordnung der derzeit erhältlichen integrierten Desktop-Grafiklösung AMD Llano & Trinity sowie Intel Sandy Bridge & Ivy Bridge. Jene Performance-Einordnung wurde gegenüber früheren ähnlichen Einordnungen komplett neu gestaltet: Die schnellste Llano-Grafiklösung Radeon HD 6550D samt DDR3/1600-Speicher wurde nunmehr auf 100% festgesetzt und alle anderen Werte diesem Maßstab angepasst. Zudem wurde aus den jüngsten Testberichten zum Thema alle verfügbaren neueren Benchmarks zu Neuermittlung bzw.
AMDs Trinity-Prozessorenarchitektur ist unsererseits schon recht positiv bewertet worden, wobei insbesondere die für integrierte Verhältnisse hohe Performance der in Trinity integrierten Radeon-Grafiklösung gefallen konnte (und von Intel derzeit bei weitem nicht erreichbar ist). Eine hohe Performance von integrierter Grafik ist aber immer auch abhängig vom eingesetzten Speicher – gut für Trinity, daß dieser Prozessor offiziell gleich mit DDR3/1866 gepaart werden darf, was Trinity mehr Speicherbandbreite für die integrierte Grafiklösung verschafft.
Zu unserer Launch-Analyse zum Desktop-Trinity wurde angemängelt, daß hierbei nur die Anwendungs-Performance sowie die Performance der integrierten Grafiklösung betrachtet wurde – nicht aber die Performance von Trinity als Spiele-Beschleuniger, bezogen rein auf den CPU-Part zur Unterstützung einer leistungsfähigen extra Grafikkarte. Jetzt mag Trinity wirklich verschwendet sein, wenn man nicht die integrierte Grafiklösung benutzt – aber nichtsdestotrotz, die Ergebnisse als Spiele-Beschleuniger interessieren auch und sollen deshalb nicht vorenthalten werden.
Nachdem AMD die IT-Welt fast ein halbes Jahr nach dem Launch von Trinity Mobile im Mai hat warten lassen, treten nun endlich auch die Desktop-Ausführungen von Trinity an. Damit wird auch erstmals ein genauerer Blick auf die Trinity-Performance möglich, denn die seinerzeitigen Tests mit Mobile-Modellen krankten an zumeist unpassenden Vergleichs-Prozessoren und zu wenigen Benchmarks, konnte seinerzeit die Trinity-Performance nur eher grob ermittelt werden. Zudem erhält AMD mit den Desktop-Modellen natürlich eine neue Chance, kann AMD hier das auf hohe Taktraten ausgelegte CPU-Design besser ausfahren als unter Mobile-Bedingungen ...
Zu den heute im Laufe des Tages noch offiziell vorzustellenden Desktop-Modellen von AMD Trinity liegen nun endlich auch die Listenpreise vor – welche durchaus zu gefallen wissen, da sie etwas niedriger ausfallen als bei Llano anno 2011. So startete der seinerzeitige A8-3850 bei 135 Dollar Listenpreis, das später nachgelieferte Llano-Spitzenmodell A8-3870K wurde zum selben Preis gelistet. Heuer nun treten A10-5700 (TDP 65W) und A10-5800K (TDP 100W) mit 122 Dollar Listenpreis an – optisch kein großer Unterschied, aber in diesem Preissegment macht ein um 10½ Prozent niedrigerer Preispunkt durchaus etwas aus.
Wie AMD in einem offiziellen Newsletter bekanntgegeben hat, werden die Desktop-Modelle der Trinity-Architektur am 2. Oktober veröffentlicht und dann auch in den Handel gebracht werden. Die neuen Prozessoren kommen im Sockel FM2, welcher abweichend zum Sockel FM1 der bisherigen Llano-Prozessoren ist und daher neue Mainboards für Trinity erfordert. In dem Newsletter verspricht AMD jedoch eine gewisse Langlebigkeit des Sockels FM2 – wahrscheinlich ist damit gemeint, daß man auch die 2013er AMD-APUs der Kaveri-Architektur in diesem Sockel und diesen Mainboards benutzen kann.
Die X-bit Labs wollen einen festen Launch-Termin für die neuen (Piledriver-basierten) FX-Prozessoren in Erfahrung gebracht haben: Am 23. Oktober sollen mindestens die Modelle FX-4300, FX-6300, FX-8320 und FX-8350 veröffentlicht werden – die anderen bisher erwähnten Modelle dürften dann im Laufe des vierten Quartals nachfolgen. Wie bekannt, kommen die neuen FX-Prozessoren weiterhin im Sockel AM3+ daher und laufen mit den verfügbaren 9er Mainboard-Chipsätzen von AMD, es werden für die Piledriver-Generation auch keine neuen Mainboards oder Mainboard-Chipsätze aufgelegt.
Auftragsfertiger und AMD-Hauptauftragnehmer GlobalFoundries will erste Tape-Outs unter der 14nm-Fertigung bereits im Jahr 2013 bestreiten und die Massenfertigung der 14nm-Fertigung dann im Jahr 2014 starten. Mittels der 14nm-Fertigung wird GlobalFoundries dann im übrigen auch die FinFET- bzw. 3D-Transistoren benutzen, welche Intel schon für seine aktuelle 22nm-Fertigung einsetzt. Dabei überrascht etwas der sehr aggressive Zeitplan von GlobalFoundries, denn bisher ging man davon aus, daß gegen Ende 2013 gerade erst einmal die 20nm-Fertigung für kleinere Chips bei GlobalFoundries zur Verfügung stehen wird.