Launch-Analyse GeForce GTX 1650 Super vs. Radeon RX 5500 XT

Donnerstag, 19. Dezember 2019
 / von Leonidas
 

Mit GeForce GTX 1650 Super (am 22. November in den Markt entlassen) sowie Radeon RX 5500 XT (am 12. Dezember in den Markt entlassen) haben AMD und nVidia zum Jahresende 2019 noch einmal neue Mainstream-Kost dargereicht. Bei nVidia handelt es sich hierbei allerdings um den Abschluß des Turing-Refreshs, bei AMD hingegen um den Startschuß für den weiteren Ausbau der Navi-Generation, welcher dann nächstes Jahr noch an Fahrt gewinnen soll. Nichtsdestotrotz gehen beide neuen Grafikkarten (in der 4-GB-Ausführung) in das absolut selbe Performance-Feld zu einem nur um 10 Dollar differierenden Listenpreis, ergibt sich also die seltene Gelegenheit eines direkten Duells von gleichermaßen neuen Grafikkarten. Wichtiger für gewisse Kreise ist dann natürlich eher die 8-GB-Ausführung der Radeon RX 5500 XT bzw. die Performance-Differenz zu deren 4-GB-Ausführung, wozu es reichlich Benchmarks und interessante Ergebnisse gibt. Mit den faktisch drei neuen Grafikkarten steht dann auch mal wieder eine General-Übersicht über das Mainstream-Segment und die dort erhältlichen älteren und neuen Grafik-Beschleuniger an.

Als erste im Bunde trat die GeForce GTX 1650 Super schon am 22. November an, wobei sich seinerzeit noch keine ausreichende Masse an Launchreviews für eine Launch-Analyse ergab – nVidia hatte den Launch-Treiber erst zum exakten Zeitpunkt des Launches zur Verfügung gestellt und damit diesen Launch eigenhändig torpediert. Dies mag vielleicht mit dem wenig klingenden Namen der Grafikkarte sowie deren Speicherbestückung zusammenhängen – wobei die Namensfrage täuscht, die GeForce GTX 1650 Super basiert genauso auf dem TU116-Chip wie alle Grafikkarten der GeForce GTX 1660 Riege. Gegenüber der bisherigen GeForce GTX 1650 auf Basis des TU117-Chips bedeutet dies also eine deutlich bessere Hardware (von 1280 anstatt 896 Shader-Einheiten) wie auch ein klar anderes Performance-Feld – und damit sicherlich die höchste Performance-Differenz aller bisherigen "SUPER"-Grafikkarten gegenüber ihren non-SUPER-Vorgängern.

In der Frage der Speicherbestückung irrt nVidia dann sicherlich nicht, mit nur 4 GB Grafikkartenspeicher sieht die GeForce GTX 1650 Super doch ziemlich schwachbrüstig bestückt aus. Selbst die im selben Performance-Feld spielende GeForce GTX 1060 6GB (von anno 2016) kam schon mit 6 GB Grafikkartenspeicher daher, auch bei den verschiedenen Modellen der GeForce GTX 1660 Serie gab es Kritik ob deren immerhin schon 6 GB Grafikkartenspeicher – da sind nur 4 GB bei bei der GeForce GTX 1650 Super wenigstens optisch zu wenig. In der Praxis macht die GeForce GTX 1650 Super (wie später noch zu sehen) ziemlich viel aus dieser eher ungünstigen Ansetzung, aber den Markterfolg sollte diese Speicherbestückung dennoch etwas limitieren. Die GeForce GTX 1650 Super ist derzeit schon ganz passabel zu Preisen von 170-180 Euro verfügbar (und damit auf dem umgerechneten Niveau des Listenpreises von 159 Dollar), perspektisch sind durchaus noch Preislagen von ab 160 Euro zu erwarten.

GeForce GTX 1060 6GB GeForce GTX 1650 GeForce GTX 1650 Super GeForce GTX 1660 GeForce GTX 1660 Super
Chipbasis nVidia GP106 nVidia TU117 nVidia TU116 nVidia TU116 nVidia TU116
Fertigung 4,4 Mrd. Transistoren in 16nm auf 200mm² Chipfläche bei TSMC 4,7 Mrd. Transistoren in 12nm auf 200mm² Chipfläche bei TSMC 6,6 Mrd. Transistoren in 12nm auf 284mm² Chipfläche bei TSMC
Architektur Pascal, DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 2) Turing, DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 3)
Features DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, DSR, PhysX, G-Sync, FreeSync Compatible DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, DSR, PhysX, G-Sync, FreeSync Compatible
Technik 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 14 Shader-Cluster, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage)
Taktraten 1506/1708/4000 MHz (DDR) 1485/1665/4000 MHz (DDR) 1530/1725/3000 MHz (QDR) 1530/1785/4000 MHz (DDR) 1530/1785/3500 MHz (QDR)
Rohleistungen 4,4 TFlops & 192 GB/sec 3,0 TFlops & 128 GB/sec 4,4 TFlops & 192 GB/sec 5,0 TFlops & 192 GB/sec 5,0 TFlops & 336 GB/sec
Speicherausbau 6 GB GDDR5 4 GB GDDR5 4 GB GDDR6 6 GB GDDR5 6 GB GDDR6
Ref./Herst./OC / / / / / / / / / /
Layout DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot
Kartenlänge Referenz: 24,9cm
Hersteller: 16,9-34,0cm
Hersteller: 14,5-26,5cm Hersteller: 15,8-24,8cm Hersteller: 16,8-28,0cm Hersteller: 16,8-28,0cm
Stromstecker 1x 6pol. oder 1x 8pol. keiner oder 1x6pol. 1x 6pol. 1x 8pol. 1x 8pol.
off. Verbrauch 120W (GCP) 75W (GCP) 100W (GCP) 120W (GCP) 125W (GCP)
Realverbrauch 117W 71W 100W 115W 126W
Ausgänge (üblicherweise) DualLink DVI-I, HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) HDMI 2.0b, 2x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4
FHD Perf.Index 590% 450% 610% 690% 770%
4K Perf.Index 76% - - 89% ~101%
Listenpreis 249$ 149$ 159$ 219$ 229$
Straßenpreis ausgelaufen 140-160€ 170-180€ 210-230€ 230-250€
Release 19. Juli 2016 23. April 2019 22. November 2019 14. März 2019 29. Oktober 2019

Am 12. Dezember folgte dann AMDs Antwort in Form der Radeon RX 5500 XT – nachdem der zugrundeliegende Navi-14-Chip eigentlich schon am 7. Oktober vorgestellt wurde. Doch die seinerzeit präsentierte Radeon RX 5500 geht praktisch nur in OEM-Gefilde, auch wenn dies zu diesem Zeitpunkt (durch widersprüchliche Angaben seitens AMD) noch nicht klar war. Wegen einiger vorliegender Tests ist die Radeon RX 5500 in der nachfolgenden Spezifikations-Tabelle trotzdem mit erfasst, wird aber ansonsten wegen ihrer Nicht-Existenz auf dem Retail-Markt keine weitere Beachtung finden. Die dagegen für den Retail-Markt angebotene Radeon RX 5500 XT bietet allerdings dieselbe Hardware von 1408 Shader-Einheiten an einem 128 Bit GDDR6-Speicherinterface – der hauptsächliche Unterschied zwischen beiden Navi-14-Ausführungen liegt tatsächlich nur in einer Taktraten-Differenz von gerade einmal ca. 3%.

Zwar wird die Speicherbestückung von 8 GB nur bei der Radeon RX 5500 XT angeboten, die Speicherbestückung von 4 GB existiert dann allerdings bei der non-XT-Ausführung wie auch bei XT-Ausführung. Im Gegensatz zur GeForce GTX 1650 Super geht die Radeon RX 5500 XT nicht in eine Portfolio-Lücke hinein, sondern muß sich primär mit AMDs eigenen Alt-Beschleunigern der Polaris-Generation herumschlagen – Radeon RX 570, 580 & 590 wären hierbei zu nennen. Jene werden schon das ganze Jahr 2019 über günstig angeboten, zuletzt haben sich auch noch die Preise der Radeon RX 590 sehr positiv entwickelt, womit die Radeon RX 5500 XT ein schweres Unterfangen angeht – die vorherige Generation zu "ausgelutschten" Preislagen nahe an deren Auslaufstatus zu schlagen. Dabei ist sicherlich nicht hilfreich, das die Radeon RX 5500 XT derzeit nur zögerlich den Markt erreicht und die sich damit ergebenden Straßenpreise von 180-210 Euro für die 4-GB-Auführung bzw. 210-250 Euro für die 8-GB-Ausführung noch ziemlich hoch aussehen. Perspektivisch darf man eher Preislagen von 160-180 Euro bzw. 190-210 Euro erwarten – allerdings dürfte es wohl noch eine ganze Weile dauern, ehe ein solcher Preisstand erreicht wird.

Radeon RX 570 Radeon RX 580 Radeon RX 590 Radeon RX 5500 Radeon RX 5500 XT
Chipbasis AMD Polaris 20 AMD Polaris 20 AMD Polaris 30 AMD Navi 14 AMD Navi 14
Fertigung 5,7 Mrd. Transistoren in 14nm auf 232mm² Chipfläche bei GlobalFoundries 5,7 Mrd. Transistoren in 12nm auf 232mm² Chipfläche bei GlobalFoundries 6,4 Mrd. Transistoren in 7nm auf 158mm² Chipfläche bei TSMC
Architektur Polaris (GCN4), DirectX 12 Feature-Level 12_0 (Tier 2) RDNA1, DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 3)
Features DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, VSR, TrueAudio Next, FreeSync, XConnect DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, VSR, FreeSync, TrueAudio Next, XConnect
Technik 4 Raster-Engines, 32 Shader-Cluster, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 256 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 4 Raster-Engines, 36 Shader-Cluster, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 4 Raster-Engines, 36 Shader-Cluster, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 32 ROPs, 1 MB Level2-Cache, 128 Bit GDDR6-Interface (Salvage)
Taktraten 1168/1244/3500 MHz (DDR) 4GB: 1257/1340/3500 MHz (DDR)
8GB: 1257/1340/4000 MHz (DDR)
1469/1545/4000 MHz (DDR) 1587/1670/3500 MHz (QDR) 1607/1717/3500 MHz (QDR)
Rohleistungen 5,1 TFlops & 224 GB/sec 4GB: 6,2 TFlops & 224 GB/sec
8GB: 6,2 TFlops & 256 GB/sec
7,1 TFlops & 256 GB/sec 4,7 TFlops & 224 GB/sec 4,8 TFlops & 224 GB/sec
Speicherausbau 4/8 GB GDDR5 4/8 GB GDDR5 8 GB GDDR5 4 GB GDDR6 4/8 GB GDDR6
Ref./Herst./OC / / / / / / / / / /
Layout DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot
Kartenlänge Hersteller: 17,0-31,0cm Hersteller: 23,0-30,5cm Hersteller: 23,0-31,0cm Hersteller: 18,0cm Hersteller: 21,5-28,1cm
Stromstecker 1x 8pol. 1x 8pol. 1x 6pol. + 1x 8pol. 1x 8pol. 1x 8pol.
off. Verbrauch 150W (TBP) 185W (TBP) 225W (TBP) 150W (TBP) 130W (TBP)
Realverbrauch 4GB: 163W 8GB: 193W 221W ~115W 4GB: 126W   8GB: 128W
Ausgänge (üblicherweise) HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) HDMI 2.0b, 2x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4
FHD Perf.Index 520% 4GB: 570%   8GB: 590% 650% 590% 4GB: 600%   8GB: 650%
4K Perf.Index 8GB: ~70% 8GB: 80% 87% - 8GB: ~84%
Listenpreis 4GB: 169$ 8GB: 229$ 279$ rein OEM 4GB: 169$   8GB: 199$
Straßenpreis 4GB: 130-140€   8GB: 130-160€ 4GB: 145-170€   8GB: 160-180€ 180-200€ rein OEM 4GB: 180-210€   8GB: 210-250€
Release 18. April 2017 18. April 2017 15. November 2018 7. Oktober 2019 12. Dezember 2019

Vorstehende Taktraten-Angabe bei den Navi-Karten erfolgten dabei erneut nach dem Prinzip "Base Clock/Game Clock/Speichertakt" – und damit abweichend von anderen Taktraten-Angaben, wo AMDs offizieller "Boost Clock" als zweite Taktrate angegeben wird. Jener "Boost Clock" bei AMD entspricht allerdings der maximal möglichen Taktrate und bietet daher normalerweise keinen sinnvollen Vergleichswert, jedenfalls nicht zu den üblichen nVidia-Angaben. Bei den bisherigen Navi-Beschleunigern liegt die real erreichte Taktrate auch generell viel eher in der Nähe des "Game Clock" als denn des "Boost Clock" (genau wie bei nVidia, nur eben mit anderer Benennung). Die Navi-14-basierte Radeon RX 5500 Serie weicht von dieser Taktraten-Charakteristik wieder etwas ab, indem die Praxis-Taktraten der Radeon RX 5500 /XT generell viel höher liegen als mit dem "Game Clock" (von 1717 MHz bei der Radeon RX 5500 XT) offiziell ausgewiesen. Laut den entsprechenden Ausführungen bei AnandTech & ComputerBase erreicht eine Radeon RX 5500 XT (je nach Hersteller-Design) durchschnittliche Praxis-Taktraten von immerhin 1790-1830 MHz.

Wie inzwischen üblich bei Grafikkarten dieses Preisfelds, gibt es zu GeForce GTX 1650 und Radeon RX 5500 XT keine Referenzdesigns, sondern alleinig Hersteller-Designs – und natürlich senden die Grafikkarten-Hersteller für die Launchreviews üblicherweise ihre besten Designs heraus. Dies ist bei den anderen Grafikkarten des Testfelds allerdings auch nicht anders, so das eine größere Menge an Werksübertaktungen an diesen Benchmarks teilnahm – deren Effekt nach bestem Wissen & Gewissen versucht wurde herauszurechnen, um auf eine jeweilige Nominal-Performance zu kommen. Teilweise haben dies die Hardwaretester selber übernommen, teilweise wurde dies über die nachfolgende Index-Bildung (auf Basis bekannter Performance-Differenzen der Werksübertaktung zur Referenz-Taktung) gelöst. Zugunsten jener Index-Bildung gibt es heutzutage allerdings keine wirklich großartigen Werksübertaktungen mehr, üblicherweise liegt deren Performanceaufschlag bei zwischen +1% bis +3%, nur in einem Einzelfall ging es auf +4% hinauf. Nichtsdestotrotz macht es natürlich einen Unterschied, ob man (beispielhaft) Radeon RX 580 mit Werksübertaktung gegen GeForce GTX 1060 in der Founders Edition vergleicht – bei solchen knappen Vergleichen zählt am Ende jeder Prozentpunkt.

Zur Radeon RX 5500 XT wäre noch zu erwähnen, das die hierzu getesteten Werksübertaktungen nur minimale Performance-Differenzen gegenüber der Referenz-Taktung erzeugen konnten – üblicherweise nur bei +0,5% Performance-Gewinn zum Referenz-Takt liegend und damit eigentlich nicht der Rede wert. Möglicherweise kommen später vielleicht noch bessere Werksübertaktungen zu dieser neuen AMD-Karte, aber für den Augenblick liegen die Radeon RX 5500 XT Karten Performance-technisch allesamt ungewöhnlich nahe beieinander. Dies trifft allerdings nicht für die beiden Speicherbestückungen der Radeon RX 5500 XT zu, welche teilweise erhebliche (und in Einzelfällen sogar drastische) Performance-Differenzen aufweisen. Sehr zum Glück hatten sehr viele Hardwaretester für ihre Launchreviews jeweils gleich beide Speicherbestückungen im Test, so dass dieser Punkt nachfolgend solide belegt herausgearbeitet werden konnte:

FullHD-Performance 570-4 580-8 590 55XT-4 55XT-8 1060-6 1650 1650S 1660 1660S
Speicher & Abstammung 4 GB Polaris 8 GB Polaris 8 GB Polaris 4 GB Navi 8 GB Navi 6 GB Pascal 4 GB Turing 4 GB Turing 6 GB Turing 6 GB Turing
AnandTech  (9 Tests) 83,0% 92,6% - 94,5% 100% - - 95,8% 108,4% 119,4%
Babel Tech Reviews  (45 Tests) 81,9% - 104,2% 92,3% 100% 95,8% - - 111,7% -
ComputerBase  (6 Tests) 76,9% 91,8% 101,4% 90,0% 100% 93,3% 73,1% 99,3% 110,7% -
EuroGamer  (9 Tests) - 90,4% 99,9% 92,1% 100% 89,6% - 90,5% 103,8% 118,7%
Golem  (5 Tests) - 88,5% 98,6% 100,0% 100% 92,1% - 95,5% 106,7% 117,6%
Guru3D  (10 Tests) 82,8% 94,1% 101,9% 92,1% 100% 83,7% 64,0% 90,1% 103,4% 115,5%
Igor's Lab  (7 Tests) - 91,7% 97,9% 97,2% 100% 87,8% - 99,4% 111,7% -
KitGuru  (10 Tests) 83,3% 94,2% 104,9% 97,7% 100% 88,4% 71,0% 99,2% 109,6% 122,5%
Les Numeriques  (9 Tests) 75,6% 89,0% 98,8% - 100% 91,5% 65,9% - 109,8% 122,0%
PC Games Hardware  (13 Tests) 80,5% - 100,8% 94,0% 100% 89,5% - 97,6% 107,9% 122,0%
PCLab  (11 Tests) 74,9% 91,1% 98,4% 84,4% 100% 90,9% 67,9% 91,0% 107,3% 121,1%
SweClockers  (10 Tests) 79,0% 90,1% 99,5% 92,1% - 82,1% 65,0% 92,9% 103,9% 115,1%
TechSpot  (12 Tests) 83,6% 96,3% 103,5% - 100% 89,9% 69,3% 95,4% 104,8% 115,7%
TechPowerUp  (22 Tests) 79,2% 92,2% 102,7% 93,0% 100% 88,0% 71,0% 95,1% 108,6% 121,1%
Tweakers  (10 Tests) 73,6% 91,2% 96,7% 85,3% 100% 84,7% 63,3% 85,0% 105,4% 118,2%
gemittelte FullHD-Performance 79,0% 91,2% 100,4% 92,4% 100% 89,2% 68,6% 94,6% 107,5% 119,7%
Listenpreis 169$ 229$ 279$ 169$ 199$ 249$ 149$ 159$ 219$ 229$
Straßenpreis ab 130€ ab 145€ ab 180€ ab 180€ ab 210€ (EOL) ab 140€ ab 170€ ab 210€ ab 230€
werksübertaktete Karten in blauer Schrift notiert, deren Performance-Wert wurde für die Index-Bildung entsprechend normalisiert; Performance-Durchschnitt gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit höherer Benchmark-Anzahl, exakten Angaben zu den benutzten Karten sowie möglichst wenig Nutzung von werksübertakteten Karten; gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ca. 1550

Und in der Tat ist die Performance-Differenz zwischen der Radeon RX 5500 XT in den beiden Speicherbestückungen von 4 GB und 8 GB GDDR6-Speicher extrem markant und geht weit über die üblichen Unterschiede bei ähnlicher Fragestellung hinaus – bei wie gesagt ansonsten gleicher Hardware samt identischen Taktraten. Die hohe Differenz führt letztlich sogar dazu, das derzeit für die Radeon RX 5500 XT gleich zwei Werte im FullHD Performance-Index angegeben werden müssen, obwohl dies normalerweise bei Hardware-& Taktraten-gleichen Karten zu vermeiden ist. Allerdings wäre ansonsten einfach nicht sauber darstellbar, das die Radeon RX 5500 XT 8GB (Perf.Index 650%) sich problemlos mit einer Radeon RX 590 (Perf.Index 650%) anlegen kann, die Radeon RX 5500 XT 4GB (Perf.Index 600%) jedoch sogar minimal langsamer als die GeForce GTX 1650 Super (Perf.Index 610%) herauskommt. Insbesondere für das Duell dieser beiden neuen Mainstream-Karten ist der zweigeteilte Performance-Index relevant: Die GeForce GTX 1650 Super liegt wie gesagt knapp vor der Radeon RX 5500 XT 4GB, verliert aber hingegen deutlich gegenüber der Radeon RX 5500 XT 8GB.

Insofern kann man sowohl sagen, das die Radeon RX 5500 XT vorn liegt – aber genauso auch, das die GeForce GTX 1650 Super gewinnt. Denn ohne Berücksichtigung der Speichermengen gewinnt die AMD-Karte das Duell, aber auf gleicher Speichermenge liegt dann wiederum nVidia (minimal) vorn. Jene Differenz ist natürlich wirklich nur marginal, rangiert im Bereich von gerade einmal 2-2½ Prozentpunkten. nVidia kann sich hierauf allerdings dennoch etwas einbilden, immerhin tritt die GeForce GTX 1650 Super mit klar schwächerer Hardware an, gut zu sehen an den jeweiligen Rohleistungen: nVidia erzielt hier mit 4,4 TFlops & 192 GB/sec eine minimal bessere Performance als AMD mit 4,8 TFlops & 224 GB/sec, hinzu kommt ein beachtbarer Vorteil beim Stromverbrauch und sogar der um 10 Dollar niedrigere Listenpreis zugunsten der GeForce GTX 1650 Super. Rein betrachtend die 4-GB-Ausführungen gewinnt nVidia dieses Duell also doch ziemlich deutlich.