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Angebliche Daten zu Modellen und Preisen von AMDs Zen-basierten Summit-Ridge-Prozessoren aufgetaucht

Von WCCF Tech kommt mal wieder ein Leak mit genaueren Daten zu zukünftiger Hardware – aus allerdings nicht genannter und damit höchst unsicherer Quelle. Konkret verbreiten WCCF Tech den Ausschnitt aus einer Excel-Tabelle, welche Daten zu den einzelnen Summit-Ridge-Modellen enthält – wobei allerdings völlig unklar ist, ob es sich bei dem Verfasser der Tabelle um eine wirklich informierte Person handeln, oder nur einen fernöstlichen Forennutzers, welcher angenommene und spekulierte Werte einfach einmal zusammengefasst hat. Da WCCF Tech (wie leider zumeist) keine Quellen angeben, läßt sich dies nicht nachprüfen – eine ergo höchst unsichere Ausgangslage, um wirklich darüber bereits urteilen zu können. Zudem geben WCCF Tech in ihrem eigenen Text auch noch Taktraten zu den einzelnen Zen-Modellen an, welche die originale Tabelle nicht enthält – zumindest dieser Teil liegt ergo definitiv im Feld der Spekulationen.

Folgt man der originalen Tabelle, soll es angeblich nur vier Summit-Ridge-Modelle geben – was uns doch als sehr wenig erscheint, gerade wenn damit der Preisbereich von 150 bis 500 Dollar abgedeckt werden soll. Im Prinzip soll es einen Vierkerner, einen Sechskerner, einen "normalen" Achtkerner und einen "speziellen" Achtkerner geben – letzterer dürfte wohl auf eine besonders hohe Übertaktungsfähigkeit hin selektiert werden (allerdings sollen alle Zen-Modelle ungelockt daherkommen). Ehrlicherweise würden wir eher von einem breiteren Portfolio ausgehen, sprich mehr Taktraten-Abstufungen ähnlich wie bei Intel. Allerdings könnte es auch sein, daß das initiale Summit-Ridge-Portfolio tatsächlich eher schmal ist, da AMD angeblich im März noch einmal weitere Modelle nachlegen will.

Interessant ist daneben die Spalte mit den Cinebench-Werten – bei den Zen-Prozessoren mit einem vorangestellten "E", was vermutlich für "estimated" aka "geschätzt" (alternativ "expected" aka "erwartet") steht. Spalten mit Benchmark-Werten kommen üblicherweise nicht in Hersteller-eigenen oder Hersteller-nahen Unterlagen vor, zumindest nicht in dieser kompletten Form (und dann aber mit Schätzwerten). Genauso wenig geben Hersteller normalerweise Benchmark-Werte für übliche Übertaktungen an – hier aber werden Cinebench-Werte für Core i5-6600K und Core i7-6700K im Overclocking-Modus zum Vergleich notiert. Dies deutet unserer Meinung nach stark in die Richtung, daß das ganze wirklich eine Eigenkreation eines fernöstlichen Forennutzers ist. Sicher ist diese Auslegung mitnichten, denn auch jener Forennutzer könnte am Ende teilweise auf echten Daten sitzen bzw. diese mit verarbeitet haben – aber eine reine Hersteller-Unterlage ist dies mit einiger Sicherheit nicht.

Nichtsdestotrotz wird über diesen Leak natürlich schon angeregt diskutiert – denn AMD darf durchaus gern ein solches oder ähnliches Summit-Ridge-Portfolio auf die Beine stellen. Sehr günstiger Vierkerner (150$), immer noch günstiger Sechskerner (250$) und überhaupt nicht teurer Achtkerner (350$) dürften in jedem Fall reichlich Anklang finden, sofern AMD für diese Prozessoren vernünftige Taktraten und damit dann auch eine passende Performance aufbieten kann. Selbst wenn das ganze also auf Nutzerspekulationen basiert – AMD dürfte am Ende dieselben Gedankenspiele durchgehen und dabei sicherlich erkennen, das genau eine solche Preisstruktur nicht nur für Interesse zugunsten von Zen sorgen, sondern letztlich auch zu Zen-Verkäufen führen wird. Denn selbst wenn Zen den Intel-Prozessoren bei der Performance Paroli bieten kann – AMD kommt derzeit bei CPUs mehr oder weniger von ganz unten, da muß dann auch der Preispunkt aktiv dazu ermuntern, auf dieses Pferd zu setzen.