Mit der Verteilung erster Turing-bezogener Treiber (v411.51) an die Hardwaretester war es nur eine Frage der Zeit, wann erste Leaks auftauchen – sei es absichtlich oder auch nur unvorsichtigerweise, wenn man die Testmaschine am Internet stehen hat und die Testsoftware dann automatisch Kontakt zu ihrer Benchmark-Datenbanken aufnimmt. Letzteres dürfte im Fall der seitens Videocardz gemeldeten 3DMark13-Ergebnisse zur GeForce RTX 2080 passiert sein, welche zwar gestern noch online zu sehen waren, inzwischen aber für die Öffentlichkeit wieder gesperrt sind. Hierbei wurde eine Gigabyte-Karte durch FireStike und TimeSpy geschickt, von einer nVidia-Karte kommt zudem noch ein Benchmark-Wert unter dem TimeSpy Extreme. Jene Gigabyte-Karte wurde dabei mit einem Chiptakt von 1875 MHz ausgewiesen, was nach einer gewissen Werksübertaktung aussieht – wie allerdings sicherlich fast alle der von den Grafikkarten-Herstellern an die Hardwaretester derzeit gegebenen Testsamples eine Werksübertaktung tragen dürften.

Andererseits gibt nVidia hier ja selber mit seiner werksübertakteten Founders Edition den Takt vor – und ob sich überhaupt Karten mit den offiziell vorgegebenen Taktraten in beachtbarer Anzahl einfinden werden, steht immer noch in den Sternen. Durchaus denkbar, das Turing-Grafikkarten mit Referenztaktung derart gering in der Anzahl sind, das sich letztlich die Taktraten von nVidias Founders Edition als de-facto-Standard durchsetzen werden. Die meisten Werksübertaktungen dürften sicherlich ähnliche Taktraten aufweisen, hinzu kommen dann noch einige Spitzenmodelle mit noch höheren Taktraten. Genauer läßt sich diese Frage derzeit aber noch nicht beantworten, da die Grafikkartenhersteller (trotz Vorbestellungs-Listungen bei den Einzelhändlern) immer noch weitgehend mit genauen Angaben mauern, die entsprechende Übersichtsliste zu den einzelnen Herstellermodellen der GeForce RTX 2080 Ti bei der PC Games Hardware immer noch "TBD"-Angaben übersäht ist (TBD = to be determined = noch festzulegen).

Zurückkommend zu den vorgenannten 3DMark13-Benchmarks läßt sich sagen, das die wahrscheinlich werksübertaktete und damit anzunehmenderweise auf dem Niveau der Founders Edition laufende Gigabyte-Karte unter dem FireStrike-Tests (unter FullHD) so ihre Schwierigkeiten hat, an der GeForce GTX 1080 Ti vorbeizukommen – was aber natürlich nicht wirklich schlimm ist, denn für diese Auflösung ist eine GeForce RTX 2080 nun wirklich nicht mehr gedacht. Unter dem TimeSpy-Test zieht die GeForce RTX 2080 der GeForce GTX 1080 Ti dann jedoch um +13,0% unter der WQHD-Auflösung sowie um +14,5% unter der UltraHD-Auflösung davon. Das hiermit erreichte Ergebnis unter dem TimeSpy-Test ist im übrigen sogar leicht besser als ein anderer Vorabtest von letzter Woche, welcher wegen unsicherer Quellenlage bislang etwas in Frage stand. Da die 3DMarks in aller Regel besonders gut skalieren, dürften diese neuen Ergebnisse allerdings auch eher die Spitze dessen darstellen, was möglich ist – unter Spielen könnte man also durchaus etwas niedrigere Ergebnisse erwarten. Die grundsätzliche Prognose, das die GeForce RTX 2080 etwas oberhalb der GeForce GTX 1080 Ti herauskommen sollte, läßt sich damit weiterhin halten.