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HBM2-Speicher deutlich flexibler bei den Speichermengen und wahrscheinlich breit eingesetzt bei den 2016er Grafikchips

Ein gewisses Problem von HBM1-Speicher ist die nicht vorhandene Flexibilität bei den Speichermengen – zu einem bestimmten Speicherinterface passt immer nur eine bestimmte Speichermenge. Im Fall des Fiji-Chips von AMDs Radeon Fury/Nano Serie sind dies 4 GB HBM1-Speicher an einem 4096 Bit DDR HBM1-Speicherinterface. HBM2 wird diesbezüglich ein großer Fortschritt sein: Nicht nur werden doppelte Speichertaktraten (und damit eine doppelte Speicherbandbreite) möglich, sondern es kehrt auch eine gewisse Flexibilität bei den Speichergrößen ein: Ein 4096 Bit DDR HBM2-Speicherinterface kann laut früheren Informationen entweder 16 oder 32 GB HBM2-Speicher verwalten. Wie die ComputerBase in einer Meldung über den kommenden Produktionsstart von Samsungs HBM2-Speicher etwas unbemerkt anführen, geht die Speichermengen-Flexibilität von HBM2-Speicher aber sogar noch darüber hinaus:

Im genauen scheint HBM2 gänzlich flexibel zu sein, was die Anzahl der übereinanderliegenden Speicherzellen-Schichten angeht – es liegt wohl allein im Auge der Speicherhersteller, was dann gefertigt wird. Samsung jedenfalls wird zum erwähnten 4096 Bit DDR HBM2-Speicherinterface nicht nur Speichergrößen von 16 und 32 GB HBM2 anbieten, sondern auch nur 8 GB HBM2-Speicher – aus zwei verschiedenen Speicherbestückungen pro Interface-Breite werden drei verschiedene Speicherbestückungen, was dann die allermeisten Anwendungszwecke zuverlässig abdecken sollte. Gleichfalls gibt die Samsung-Präsentationsfolie auch schon einen Hinweis darauf, was wir von den 2016er Grafikchips mit HBM2-Einsatz an Speicherinterfaces, Speicherbandbreiten und Speicherkapazitäten erwarten dürfen:

Speicherinterface Speicherbandbreite Speicherkapazität
Mainstream 1024 Bit DDR HBM2 256 GB/sec 2 GB HBM2
Performance 2048 Bit DDR HBM2 512 GB/sec 4 GB HBM2
HighEnd 2048 Bit DDR HBM2 512 GB/sec 8 GB HBM2
Enthusiast 4096 Bit DDR HBM2 1024 GB/sec 16 GB HBM2

Damit wird indirekt auch bestätigt, daß wohl auch die kleineren Grafikchips von AMDs und nVidias 2016er Grafikchip-Portfolio über HBM2-Speicherinterfaces verfügen werden – was bisher nur eine Vermutung war und zudem für das LowCost-Segment immer noch in der Schwebe steht. Zudem sein anzumerken, daß durch die neue gewonnene Speichermengen-Flexibiliät alle diese Grafikkarten problemlos auch mit jeweils doppelter Speichermenge erscheinen könnten – beispielsweise das Performance-Modell auch mit 8 GB HBM2-Speicher oder das Enthusiasten-Modell auch mit 32 GB HBM2-Speicher. Offen muß dagegen bleiben, ob Samsungs Notiz von HBM2-Konstruktionen mit gleich sechs HBM2-Speicherchips ein Hinweis auf einen eventuellen AMD- oder nVidia-Grafikchip mit einem 6144 Bit DDR HBM2-Speicherinterface sind – oder nur Theorie zu dem, was technisch maximal möglich wäre.