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Neue nVidia-Roadmap bestätigt und korrigiert Pascal-Details

WCCF Tech zeigen eine neue nVidia-Roadmap sowie eine neuen Feature-Überblick zur vermutlich ab Sommer 2016 antretenden Pascal-Generation, welche Details dieser kommenden Grafikchip-Architektur zum einen bestätigt und in einem Punkt auch korrigiert. Gegenüber der zuletzt gezeigten nVidia-Roadmap werden die Features NVLink, Mixed Precision, Unified Memory und HBM2-Speicher bestätigt, zudem wird auch die Breite des Speicherinterfaces indirekt bestätigt durch die Nennung von 1 TB/sec Speicherbandbreite – bei HBM2 ist dies nur mit mittels vier HBM2-Speicherstacks lösbar, welche automatisch ein 4096 Bit DDR HBM-Speicherinterface ergeben. Die Abweichung von der letzten nVidia-Roadmap liegt bei der maximalen Speichermenge, welche nVidia für die Spitzenlösung der Pascal-Generation ansetzt: Wurden im März noch ganz offiziell 32 GB genannt, sollen es nun "nur" 16 GB HBM2-Speicher werden. Die Nennung dieser Speichermenge findet sich sogar mehrfach auf den neuen nVidia-Unterlagen und dürfte demzufolge kein Fehler sein.

nVidia Grafikchip-Architekturen Roadmap 2008-2018
nVidia Grafikchip-Architekturen Roadmap 2008-2018
nVidia Pascal (GP100) Feature-Überblick
nVidia Pascal (GP100) Feature-Überblick

Eine mögliche Erklärung für die Änderung der ursprünglichen Pläne kann dabei sein, daß für 32 GB HBM2-Speicher bei fest definiert vier Speicherstacks dann eben Speicherstacks mit gleich acht Speicherchips übereinander vonnöten wären – eine sogenannte "8Hi"-Anordung. Jene dürfte deutlich schwieriger herzustellen sein als die bisher benutzte "4Hi"-Anordung mit vier Speicherchips übereinander, weswegen die 8Hi-Anordung möglicherweise einfach später kommt und für den GP100-Chip erst einmal nicht zur Verfügung steht. Echte Auswirkungen dürfte dies jedoch nur für die professionellen GP100-Varianten haben, welche ursprünglich einmal fest mit 32 GB HBM2-Speicher geplant waren und nun schlicht mit 16 GB auskommen müssen. Die Consumer-Varianten des GP100-Chips bleiben vermutlich bei 8 bis 16 GB Speicher – für den Nachfolger der GeForce GTX Titan X wird nVidia sicherlich 16 GB aufbieten wollen, wenn die Titan X schon 12 GB hatte.

Eine Auswirkung der fehlenden 8Hi-Speicherstacks ergibt sich dann noch für die kleineren Grafikchips des Pascal-Portfolios: An einem 2048 Bit DDR HBM2-Interface wären dann nur noch maximal 8 GB und an einem 1024 Bit DDR HBM2-Interface maximal 4 GB Speicher zu betreiben. Die mit 8Hi-Speicherstacks hiervon ausgehend mögliche Speichermengenverdopplung wäre dann so lange nicht realisierbar, wie diese 8Hi-Speicherstacks noch nicht lieferbar sind. Andererseits dürften die vorgenannten Speichermengen für das HighEnd-, Performance- und Mainstream-Segment komplett ausreichend sein, das Fehlen dieser Option ist für die kleineren Grafikchips nur von theoretischer Natur. Was die HBM2-bestückten Grafikchips des Jahres 2016 aller Wahrscheinlichkeit nach an Speichermengen und Bandbreiten bieten können, hat sich kürzlich schon sehr gut aus einer Samsung-Unterlage ergeben:

Speicherinterface Speicherbandbreite übliche Speicherkapazität mögliche Speicherkap. (2Hi & 4Hi)
Mainstream 1024 Bit DDR HBM2 256 GB/sec 2 GB HBM2 2/4 GB HBM2
Performance 2048 Bit DDR HBM2 512 GB/sec 4 GB HBM2 4/8 GB HBM2
HighEnd 2048 Bit DDR HBM2 512 GB/sec 8 GB HBM2 4/8 GB HBM2
Enthusiast 4096 Bit DDR HBM2 1024 GB/sec 16 GB HBM2 8/16 GB HBM2