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nVidia zeigt neue Roadmaps zu Pascal & Volta

Grafikchip-Entwickler hat im Rahmen seiner Hausmesse GTC auch neue Grafikchip-Roadmaps gezeigt, welche die Position der nachfolgenden Grafikchip-Architekturen "Pascal" und "Volta" präzisieren und sogar für die Pascal-Architektur diverse Rohleistungs- bzw. Performance-Prognosen bereithalten. Grundsätzlich gesehen steht Pascal nach wie vor für das Jahr 2016 in der Roadmap und wird zwei primäre Punkte mitbringen: Die 14/16nm-Fertigung wird die benötigte Chipfläche pro Transistor wieder maßgeblich nach unten drücken, womit in der Folge wiederum wesentlich mehr Transistoren und damit Ausführungseinheiten möglich werden. Gleichfalls wird nVidia ab der Pascal-Generation HBM-Speicher in der zweiten Generation nutzen, um bei der Speicherbandbreite einen erheblichen Zugewinn erreichen zu können.

In der Summe der verschiedenen hierzu gezeigten Roadmaps verspricht man im Vergleich Pascal zu Maxwell dann folgendes – wobei die einzige in etwas konkretes umrechenbare Angabe diejenige zur Speichermenge ist, welche bei Pascals Topchip dann immerhin 32 GB betragen soll (wahrscheinlich aber nur für Profi-Grafikkarten so benutzt):

  • 2x SinglePrecision Rechenleistung pro Watt Stromverbrauch
  • 4x MixedPrecision Rechenleistung pro Watt Stromverbrauch
  • 6x interne Stream-Speicherbandbreite
  • 2,7x Speichermenge  (ergibt konkret 32 GB Speicher bei Pascal)
  • 10x externe Bandbreite

Dies rechnet nVidia dann etwas unverfroren in eine insgesamt 10fache Performance zwischen Maxwell und Pascal um – obwohl nur ein einziger Einzelwert diese Höhe erreicht und jener mit der externen Bandbreite (Anbindung an das PC-System über PCI Express bzw. NVLink) nur für Spezialanwendungen des Profi-Segments eine Relevanz hat. Rein praktisch kann man eher mit einer glatten Leistungs-Verdopplung aus Gamer-Sicht rechnen – und auch jene muß gar nicht einmal schon mit der ersten Pascal-Generation geboten werden, denn die 14/16nm-Fertigung und die Verwendung von HBM2-Speicher werden teuer sein, eventuell setzt nVidia deswegen in der ersten Pascal-Generation etwas kleinere Grafikchips oder (der Produktionsausbeute wegen) nicht vollausgefahrene Grafikchips an. Dies bleibt aber komplett abzuwarten, da derzeit unklar ist, ob nVidia wieder wie bisher zwei Grafikkarten-Generationen mit denselben Grafikchips bestreiten will, oder tatsächlich bei Pascal zwei wirklich unterschiedliche Grafikkarten-Generationen auflegt.

nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – SinglePrecision Rechenleistung
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – SinglePrecision Rechenleistung
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – MixedPrecision Rechenleistung
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – MixedPrecision Rechenleistung
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – Speicherbandbreite
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – Speicherbandbreite
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – Speichermenge
nVidia GPU-Roadmap 2008-2018 – Speichermenge

Daß es sich um zwei Pascal-Generationen handeln wird, ist dagegen ziemlich offensichtlich, denn der Pascal-Nachfolger "Volta" soll erst im Jahr 2018 kommen – über diese zwei Jahre dürfte nVidia ungern mit nur einer einzelnen Grafikkarten-Generation auskommen wollen. Für Volta werden im Vergleich zu Pascal laut den gezeigten Roadmaps folgenden Dinge versprochen:

  • ~1,8x SinglePrecision Rechenleistung pro Watt Stromverbrauch
  • ~1,7x MixedPrecision Rechenleistung pro Watt Stromverbrauch
  • 1,2x interne Stream-Speicherbandbreite
  • 2x Speichermenge  (ergibt konkret 64 GB Speicher bei Volta)

Hier ist der offensichtliche Sprung dann bei weitem nicht mehr so groß – wohl, weil die entscheidenden technischen Neuerungen bereits bei Pascal vollzogen werden und für Volta dann nur noch eine neue Fertigungstechnologie (10nm) und damit mehr Transistoren und Ausführungseinheiten zur Verfügung stehen. Dafür soll Pascal von der Effizienz der reinen Grafikchip-Architektur nicht viel anders als Maxwell sein – womit man dann von Volta möglicherweise wieder viele interne Verbesserungen erwarten kann, welche zwar nicht die puren Rohleistungen verbessern, aber weiter an der Effizienzschraube drehen. Auch für Volta dürfte das interne Performance-Ziel sicherlich in einer Performance-Verdopplung aus Gamer-Sicht liegen – ob dies erreicht werden kann, dürfte sehr stark an den Möglichkeiten und Kosten der 10nm-Fertigung liegen.