Die magere Performance der gestern genannten GeForce GT 640 GDDR5 im Test der ComputerBase läßt sich erklären – denn trotz des Namens basiert die GeForce GT 640 GDDR5 nicht auf dem GK107-Chip der regulären GeForce GT 640 mit DDR3-Speicher, sondern auf dem GK208-Chip. Dieser bringt zwar dieselben 384 Shader-Einheiten wie der GK107-Chip mit, allerdings nur die Hälfte von dessen Speicherinterface und dessen ROPs. Laut der ComputerBase sollen zudem auch noch die Textureneinheiten halbiert sein, dies wäre jedoch etwas zu bezweifeln – hierfür müsste nVidia nur für diesem Chip einen neuen Shader-Cluster designen, was nicht gerade wahrscheinlich (jedoch nicht unmöglich) ist.
Am Ende handelt es sich beim GK208-Chip letztlich um einen Wiedergänger des GK107-Chips mit halbiertem Speicherinterface, welches die GeForce GT 640 GDDR5 dann durch die Verwendung von GDDR5-Speicher wieder ausgleicht. Dies erklärt am Ende den recht geringen Performance-Vorteil gegenüber der GK107-basierten GeForce GT 630 DDR3 von nur 11% – es gibt schließlich nur 16% mehr Chiptakt und 39% mehr Speichertakt bei gleichzeitig grob halbierter ROP-Power. Beide Grafikkarten beackern somit das exakt gleiche Performance-Spektrum des unteren Mainstream-Segments an der Grenze zum LowCost-Segment. Die neuere GeForce GT 640 GDDR5 hat zwar den optischen Vorteil des GDDR5-Speichers, welcher allerdings in diesem Fall durch den anderen Chipunterbau nur für ein eher geringfügiges Performanceplus gegenüber der GeForce GT 630 DDR3 steht.
Radeon HD 7730 | Radeon HD 7750 | GeForce GT 640 DDR3 | GeForce GT 640 GDDR5 | |
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Chipbasis | AMD Oland/Cape Verde | AMD Cape Verde, 1,5 Mrd. Transistoren in 28nm auf 123mm² Chipfäche | nVidia GK107, 1,3 Mrd. Transistoren in 28nm auf 118mm² Chipfläche | nVidia GK208, 1,x Mrd. Transistoren in 28nm auf ~90mm² Chipfläche |
Architektur | GCN 1.1, DirectX 11.2 | GCN 1.0, DirectX 11.2 | Kepler, DirectX 11.0 | |
Technik | 384 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface | 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface | 384 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface | 384 Shader-Einheiten, 32 TMUs (?), 8 ROPs, 64 Bit DDR Interface |
Taktraten | DDR3: 800/900 MHz GDDR5: 800/2250 MHz |
DDR3: 800/900 MHz GDDR5: 800/2250 MHz |
900/900 MHz | 1046/2500 MHz |
Speicher | 1/2 GB DDR3 1 GB GDDR5 |
1/2 GB DDR3 1 GB GDDR5 |
1/2 GB DDR3 | 1 GB GDDR5 |
Layout | Single/Dualslot | SingleSlot | SingleSlot | SingleSlot |
Kartenlänge | 17cm | 17cm | 14,5cm | 15cm |
Stromstecker | keine | keine | keine | keine |
TDP | 55W | 75W | 65W | 49W |
Perform.index (19x10 4xAA) |
DDR3: ? GDDR5: ~80% |
DDR3: ~70% GDDR5: 110% |
75% | ~85% |
Straßenpreis | DDR3: 55-65 Euro GDDR5: 65-70 Euro |
DDR3: 70-80 Euro GDDR5: 75-85 Euro |
65-75 Euro | 70-80 Euro |
Richtig empfehlenswert sind diese Karten natürlich allesamt nicht: Sowohl ist deren Performance allesamt zu mager für einen halbwegs sinnvollen Spiele-Einsatz, zum anderen ist deren Preis/Leistungsverhältnis auch nicht wirklich gut: Die GeForce GT 640 GDDR5 steht auf einem Performance-Index von ~85% und kostet 70-80 Euro. Für Preislagen von 75-85 Euro ist dagegen schon die Radeon HD 7750 GDDR5 erhältlich, welche mit einem Performance-Index von 110% weitaus schneller ist, aber nur geringfügig mehr kostet. Auch die GeForce GT 630 DDR3, die Radeon HD 7750 DDR3 und die Radeon HD 7730 ziehen bei diesem einfachen Preis/Leistungs-Vergleich mit der Radeon HD 7750 GDDR5 sehr deutlich den kürzeren.