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Umfrage-Auswertung: AMDs Ryzen 2000 oder Intels Coffee Lake als Gaming-CPU?

Im Nachgang zum Launch von AMDs Ryzen 2000 fragte eine Umfrage von Ende Mai an dieser Stelle nach der insgesamt besseren Gaming-CPU: Die Sechskerner von Intels Coffee Lake – oder die Sechs- und Achtkerner von AMDs Ryzen 2000? Zu diesem Zeitpunkt waren auch schon die aktualisierten Werte zur Spiele-Performance bekannt, welche für Ryzen 2000 weiterhin einen (wenn auch geringer gewordenen) Rückstand zu Intel aufzeigen. Dennoch geht die genannte Umfrage ziemlich gut für AMD aus: Intel hat zwar insgesamt mit 41,8% zu 33,9% einen gewissen Vorteil (während 24,3% der Umfrageteilnehmer insgesamt keinen Unterschied sehen), aber jene Differenz ist auch nicht weltbewegend groß, das Pendel schwingt demzufolge nur leicht in Richtung Intel.

Zudem liegt bei denjenigen Umfrageteilnehmer, welche für große Differenzen votiert haben, AMD mit 15,4% sogar leicht vor Intel mit nur 11,2% – jene Umfrageteilnehmer dürften wohl die Nebenpunkte wie höhere Kernanzahl, langfristige Mainboard-Plattform und Übertaktungsfähigkeit bei den kleineren CPU-Modellen entsprechend hoch gewichtet haben. Angesichts dessen, daß das reine Performance-Bild klar zugunsten von Intels Coffee Lake spricht, ist dieses Umfrageergebnis somit faktisch als Erfolg für AMD zu werten – die von Intel gebotene Mehrperformance wird als nicht so stark angesehen, als das Intel bei dieser Umfrage wirklich eindeutig in Front gehen könnte. Und in der Tat ist der Performance-Unterschied im Gaming-Bereich inzwischen wirklich klein geworden – aber natürlich zieht die längere Balkenlänge immer einen erheblichen psychologischen Effekt nach sich, egal ob die absolute Differenz eigentlich kaum beachtbar wäre.

Für alle Ewigkeiten kann sich AMD auf diesem Ergebnis natürlich nicht ausruhen. Gerade Ryzen 2000 streicht derzeit mehr oder weniger einfach nur das an Lorbeeren ein, was die Zen-Architektur sich insgesamt verdient hat – gut zu sehen am (für eine Refresh-Generation monströs guten) Ergebnis der entsprechenden Umfrage zu Ryzen 2000 selber. Schon mit den nachfolgenden Zen/Ryzen-Generationen wird sich dieser Bonus anfangen zu verbrauchen – und AMD muß dann auch mal wirklich nachlegen, nicht nur geringfügig verbessern. Hinzu kommt der Punkt, das Intel mit den nun ausgebrochenen "Core Wars" den Fehdehandschuh aufgenommen hat und AMD schon in Bälde bei der Kern-Anzahl auf die Pelle rücken wird. Damit werden die letztes Jahr noch so typischen Zen/Ryzen-Vorteile bei der Kern-Anzahl vergleichsweise schnell egalisiert – und AMD wird nachfolgend gezwungen sein, bei Taktrate, IPC, Speicher-Kompatibilität und eben auch der Gaming-Performance die Stellschrauben anzusetzen.