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Umfrage-Auswertung: Auf welcher Architektur basiert der im Spiele-System eingesetzte Prozessor (2017)?

Mit der Umfrage von letzter Woche wurde wieder einmal die im Spiele-System eingesetzte Prozessoren-Architektur abgefragt – gleichlautend zu früheren Umfragen aus dem September 2016 sowie aus dem Juni 2014. In dieser Umfrage ging es weder um Leistungsklassizifierungen noch Einordnungen der jeweiligen Plattformen von LowCost bis Enthusiast, sondern allein um die Frage der zugrundeliegenden Prozessoren-Architektur – weswegen auch Skylake, Kaby Lake und Coffee Lake als eine Antwortoption liefen, da der CPU-Teil dieser Intel-Generationen bekannt unverändert ist. Ein sehr erstaunliches Ergebnis ist es dann, wenn AMDs Ryzen (schließlich erst in diesem Frühjahr gestartet) inzwischen mit 19,3% sogar auf einen höheren Verbreitungsgrad kommt als diese "Dreifach"-Generation seitens Intel, welche in weit mehr als der doppelten Zeit (Skylake startete schon im August 2015) nur einen Verbreitungsgrad von 15,4% erringen konnte.

Dies sieht ganz danach aus, als würde AMDs Ryzen unter 3DCenter-Lesern ein großer Gewinner sein, welcher die vorherigen Marktverhältnisse (mit der Zeit) gehörig umkrempeln könnte. Wie gesagt ist dafür Zeit erforderlich, um ein entsprechendes Gesamtergebnis zu sehen – so schnell ändert ein neues Angebot nichts am Verbreitungsgrad über alle Systeme hinweg. Aber die Ansätze hierfür sind schon einwandfrei zu sehen: Gegenüber der 2016er Umfrage stieg der insgesamte AMD-Anteil von seinerzeit 21,2% auf nunmehr wieder 30,8% – nicht nur eine klare Trendumkehr, sondern auch insgesamt ein starkes Ergebnis für AMD, welches bei längeren Lauf auf klar höhere Marktanteile hoffen läßt. Bei den AMD-Prozessoren allein ist Ryzen inzwischen schon die dominierende Architektur: Auf Bulldozer, K10, K8, K7, APUs, LowPower-Modelle und ältere CPUs entfallen gerade einmal 37,2% – die anderen 62,8% werden von Ryzen (inkl. Threadripper) eingenommen. In der Gruppe der "modernen Architekturen" katapultierte sich AMD zudem von im Jahr 2016 bei nur 12,7% auf nunmehr 23,1% hinauf – und dies trotz, das bei AMD alle Bulldozer-Modelle aus dieser Teilbetrachtung herausgingen, bei Intel hingegen unverändert dieselben Prozessoren-Generationen mit am Ball sind (Bulldozer eingerechnet würde AMD hierbei sogar auf 28,2% kommen).

Intels nach wie vor hoher insgesamter Verbreitungsgrad basiert dagegen primär auf den starken Prozessoren-Generationen der Vergangenheit, insbesondere Sandy Bridge, Ivy Bridge und Haswell nehmen zusammen sehr gute 46,4% über alle Umfrage-Teilnehmer hinweg ein. Aufgrund der geringen Fortschritte in der Zeit danach dürften uns diese "Alt-Generationen" noch eine ganze Weile lang mit guten Zahlen begleiten – allenfalls der grundsätzliche Sprung bei den CPU-Kernen, welchen AMD mittels Ryzen vorgemacht und welcher von Intel mittels Coffee Lake nun ebenfalls vollzogen wird, sollte daran langfristig etwas ändern bzw. die CPU-Käufer dann doch zu einer Neuanschaffung animieren. Bevor sich AMDs aktueller Erfolg – bei den 2017 gekauften Prozessoren ist AMD klar in der Mehrheit – allerdings in einem ähnlich aussehenden insgesamten Verbreitungsgrad ausdrückt, wird noch einige Zeit vergehen müssen. In dieser Zeit hat Intel dann auch wieder die Chance, das Ruder noch herumzureissen – wie man es aktuell schon mittels Coffee Lake versucht und zukünftig mittels "Ice Lake" weiter versuchen wird. AMD wird an dieser Stelle auch weiterhin aggressiv vorangehen müssen, damit sich der Verbreitungsgrad der AMD-Prozessoren im 3DCenter eines Tages mal wirklich wieder der 50%-Marke nähert.