Eine Umfrage von Mitte Juli ging der Frage nach, welcher Prozessoren-Architektur der im Arbeits-System eingesetzte Prozessor entstammt. Hierbei sollten vor allem etwaige Unterschiede zu einer gleichlautende Umfrage herausgearbeitet werden, welche sich mit dem im Spiele-System eingesetzten Prozessor beschäftigte. Jene Unterschiede fallen allerdings erstaunlich gering aus: LowPower- und APU-Prozessoren sowie ältere Modelle haben bei den Arbeits-Systemen einen teilweise deutlich höheren Zuspruch als bei den Spiele-Systemen – insbesondere AMDs APU-Prozessoren können gut von 3,0% auf 4,8% hinzulegen. In der Summe liegt der Anteil der LowPower-, APU- und älteren Prozessoren-Modelle mit 38,9% in Arbeits-Systemen aber nicht wesentlich vom dem Wert in Spiele-Systemen (33,9%) entfernt, das große Gesamtbild ähnelt sich also doch ziemlich stark.
Zwischen AMD und Intel bewegt sich fast gar nichts, in dieser Frage sind beide Umfrage nur um ±0,3% auseinander. Allenfalls beim Zuspruch zu AMDs Bulldozer-Architektur gibt es wieder einen gewissen Unterschied: Lag jener unter den mit modernen Prozessoren ausgerüsteten Spiele-Systemen noch bei 12,7%, sind es bei den Arbeits-Systemen nur noch 9,7% Bulldozer-Anteil – ein wirklich schlechter Wert für eine immerhin seit mehreren Jahren im Markt befindliche Performance-Architektur. Ironischerweise entspricht diese Kaufneigung überhaupt nicht dem Performance-Profil der Bulldozer-Prozessoren, welche bekannterweise vor allen in den Anwendungs-Performance glänzen können, dafür in der Spiele-Performance ziemlich abgeschlagen sind.
Spiele-System | Arbeits-System | |
---|---|---|
AMD LowPower | 0,6% | 1,5% |
AMD APU | 3,0% | 4,8% |
AMD K7/K8 | 1,6% | 2,6% |
AMD K10 | 11,8% | 10,3% |
AMD Bulldozer | 8,4% | 5,9% |
Intel LowPower | 0,2% | 0,2% |
Intel Pentium 4/M & Core 1 | 0,5% | 1,2% |
Intel Core 2 | 9,6% | 11,3% |
Intel Nehalem | 6,6% | 7,0% |
Intel Sandy Bridge | 21,5% | 20,0% |
Intel Ivy Bridge | 20,5% | 21,2% |
Intel Haswell | 15,7% | 14,0% |
Die generell eher geringen Unterschiede zwischen beiden Umfragen deuten darauf hin, daß sich die Hardware-Käufer einen Prozessor kaum explizit auf eine hohe Anwendungs- oder explizit auf eine hohe Spiele-Performance hingehend aussuchen, sondern daß eher die Prozessoren-Performance im allgemeinen betrachtet wird. Mit einem hohen Wert nur in dem einen oder anderen Betätigungsfeld kann man also nicht wirklich punkten – was für die Kaufentscheidung zählt, ist eine hohe Performance in allen Anwendungsfeldern. Dies erklärt auch, weshalb AMD mit seinen für Office-Aufgaben sehr brauchbaren APUs bisher noch keine durchschlagenden Verkaufserfolge erzielt hat bzw. wieso man die Bulldozer-basierten Prozessoren nicht als "Office-Wundermaschinen" hat positionieren können. Eine einseitige Performance-Ausrichtung kommt offenbar nicht gut beim Hardware-Käufer des Enthusiasten-Segments an, dies ist wohl die Lehre aus diesen Ergebnissen.