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Coffee-Lake-Portfolio bietet durchgehend "mehr CPU" von Core i3 bis Core i7

Die Berichterstattung vom koreanischen Dr. Mola (maschinelle Übersetzung ins Englische) bringt auch eine Bestätigung dafür, was sich eigentlich schon mit den Kaby-Lake-Pentiums andeutete – Intel wird ab der Coffee-Lake-Generation sein komplettes Consumer-Portfolio in Bezug auf Anzahl der Rechenkerne und Verfügbarkeit von HyperThreading vollkommen neu gestalten. Dabei rückt faktisch alles eine Stufe nach unten – die Technik des bisherigen Core i7 (vier CPU-Kerne samt HyperThreading) wird man ab Coffee Lake dann beim Core i5 finden, die Technik des bisherigen Core i5 (vier CPU-Kerne ohne HyperThreading) dann beim Core i3. Beim früheren Core i3 ist Intel diesen Schritt bekannterweise schon innerhalb der Kaby-Lake-Generation gegangen, beim Celeron ändert sich nichts – und die neuen Core-i7-Prozessoren werden dann sogar durchgehend Sechskerner mit HyperThreading sein.

bisherige Preislage bis Skylake Kaby Lake Coffee Lake
Core i7 303-339 Dollar 4C +HT 4C +HT -> 6C +HT
Core i5 182-242 Dollar 4C 4C -> 4C +HT
Core i3 117-168 Dollar 2C +HT 2C +HT -> 4C
Pentium 64-86 Dollar 2C 2C +HT -> 2C +HT
Celeron 42-52 Dollar 2C 2C -> 2C

Mittels Coffee Lake wird Intel damit also über fast das gesamte Portfolio hinweg klar mehr CPU-Technik und damit CPU-Rechenkraft für dieselben Preislagen bieten – vorausgesetzt, jene Preislagen ändern sich nicht, was aber eher nicht zu erwarten ist. Schließlich drücken schon allein Intel-intern die Preispunkte von Core X von oben herab – und selbst wenn man hierbei die Preise der beiden Kaby-Lake-X-Modelle nicht beachten wollte, steht da immer noch der Preispunkt des Core i7-7800X bei 383 Dollar im Raum, welchen man sich bei Coffee Lake kaum annähern wird wollen. Zudem dürfte Intel das Topmodell von Coffee Lake sicherlich derart gestalten, das es dem Core i7-7800X auch von der Performance her nicht zu sehr auf die Pelle rückt, ergo wäre ein niedrigerer Preis des Topmodells von Coffee Lake folgerichtig – wie gesagt sind die bisherigen Preislagen des Consumer-Segments auch für Coffee Lake eine durchaus gangbare Annahme.

Für die CPU-Käufer bedeutet dies einen drastischen Fortschritt, denn bislang war Intel über einige Jahre hinweg mit dem bekannten Portfolio-Schema gefahren, hatte es Mehrperformance nur über IPC-Verbesserungen (mit der Zeit immer geringer ausfallend) und Mehrtakt gegeben, was einen CPU-Wechsel innerhalb desselben CPU-Segments meistens eher uninteressant machte. Nun löst Intel getrieben durch den Ryzen-Launch die Bremsen und bringt mittels Coffee Lake deutlich mehr CPU für voraussichtlich denselben monetären Einsatz – und dies nicht nur an der Leistungsspitze, sondern durchgehend von Core i3 bis Core i7. Wie Intel damit gegenüber den gerade beim Preis/Leistungs-Verhältnis sehr gut dastehenden Ryzen-5-Modellen von AMD ankommt, wird man allerdings erst nächstes Jahr sehen können – denn im August/September 2017 mit der ersten Welle von Coffee Lake wird es nur einige Spitzenmodelle geben, das komplette Portfolio folgt dann in Form einer zweiten Welle im ersten Quartal des Jahres 2018 nach.

Jene erste Welle von Coffee Lake wird aber in jedem Fall dessen Spitzenmodell in Form eines Core i7 mit 6 CPU-Kernen samt HyperThreading bringen – was dann wie gesagt die Intel-interne Konkurrenz zum Core i7-7800X von Skylake-X aufmacht. Selbige Enthusiasten-CPU (auf 3.5/4.0 GHz) hat gemessen an den jüngsten Vorserien-Samples von Coffee Lake (auf 3.1/4.2 GHz) den möglicherweise höheren Basetakt, eine minimal bessere IPC und ein QuadChannel-Speicherinterface für sich, der Coffee-Lake-Sechskerner scheint aber den höheren Turbotakt zu erreichen und dürfte als dediziertes Sechskern-Die eventuell auch eine bessere Übertaktungseignung aufweisen. Gut möglich, das sich hier der Coffee-Lake-Sechskerner als insgesamt sinnvollere Lösung herausstellt, selbst wenn jener voraussichtlich bei der puren Stock-Performance etwas langsamer herauskommt als der Core i7-7800X. Wer rein auf Intel setzt und zudem die Möglichkeit zu warten hat, sollte dies in diesem Ausnahmefall wohl besser tun – weil einen deutlicheren Sprung im Angebotsportfolio gab es bei Intel zuletzt zum Anfang der Dekade.